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Genug der vielen Worte – schalten wir den Nord Electro 6D ein. Nach etwa zehn Sekunden ist das Betriebsystem hochgefahren und das Spiel kann beginnen! Hören wir uns an, was in der Piano-Abteilung alles zu finden ist. Die Pianos der Nord-Library klingen wirklich sehr gut und lassen sich sehr dynamisch spielen. Die mittlerweile beachtliche Größe der Piano-Library lässt keine Wünsche offen: Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei. Mit einer Größe von einem Gigabyte besitzt der Nord Electro 6D den nötigen Platz für die vielen Pianos und E-Pianos. Die meisten Piano-Modelle existieren dabei in drei Größen, so kann man sich die eigene Piano-Library nach Belieben zusammenstellen und über den Nord Sound-Manager in das Gerät laden.
Neu beim Nord Electro 6D sind die Piano-EQ-Settings, die direkt in der Piano-Sektion untergebracht wurden. Mit einem Taster kann man sich hier durch die drei Einstellungen Soft, Mid und Bright „durchsteppen“. Damit lassen sich die verschiedenen Pianos noch besser in den musikalischen Kontext einbetten. Die drei EQ-Einstellungen sind dabei geschmackvoll ausgewählt und klingen durchaus brauchbar. Wem diese Einstellungen nicht ausreichen, der kann die Piano-Sounds natürlich auch über den Equalizer der Effekt-Abteilung bearbeiten.
Auch die E-Piano-Abteilung kann sich sehen lassen: Diverse Rhodes-Modelle, Wurlitzer-Pianos und Clavinets stehen zur Verfügung. Daneben findet man hier auch Cembalo- und DX7-Sounds. Im Gegensatz zu den Flügel-Klängen empfinde ich manche der E-Piano-Sounds allerdings als etwas weniger aufwändig produziert und würde mir wünschen, dass man seitens des Herstellers noch ein paar neue E-Pianos nachlegt.
Für mich persönlich war die Orgelsektion immer das Highlight des Nord-Electro, denn keine Orgelsimulation in einem Stagekeyboard klingt für meinen Geschmack so gut und realistisch, wie die der Nord-Orgel. Seit dem Vorgängermodell hat man der Nord-Electro-Serie sogar die Klangerzeugung des Nord C2D spendiert. Klangliche Kompromisse wird man hier also nicht eingehen! Die Simulation eines 122er Leslies gibt es hier übrigens in einer regulären sowie in einer Close-Variante, wobei letztere so richtig schön „zwirbelt“. Daneben verfügt die Orgelsektion auch über weitere hervorragende Orgelmodelle: Eine Vox, eine Farfisa sowie zwei Pfeifenorgel-Modelle. Für die Hammond-Orgel gibt es außerdem noch einen Dual-Modus, welcher die Tastatur aufteilt und einen zweimanualigen Betrieb simuliert. Im „B3 + Bass“-Modus hingegen erklingt dann der Hammond-Fußbass auf der unteren Tastaturhälfte.
Mit einem Speicherplatz von 512 MB besitzt die Sample-Synth-Sektion genügend Platz, um Sounds aus der Nord-Sample-Library in den Nord Electro 6D zu laden. Auch hier ist die Auswahl beachtlich groß und wird regelmäßig aufgestockt. Egal ob Mellotron-Samples, Vintage-Synths oder diverse Orchester-Instrumente: Hier kann man sich wirklich austoben. Daneben ermöglicht der Nord Sample-Editor auch das Erstellen eigener Samples. Die Sample-Abteilung ist zwar gewissermaßen abgespeckt und lässt beispielsweise nur ein Sample pro Taste zu, aber das fällt klanglich kaum auf. Die Qualität der Sounds kann sich nämlich hören lassen! Im Übrigen gefällt mir auch das Bedienfeld der Sample-Synth-Sektion, die mit ein paar wenigen Reglern auskommt. Die vereinfachte Hüllkurven-Steuerung, welche nur aus dem Attack-Poti und einem kombinierten Regler für Decay und Release besteht, lässt sich intuitiv bedienen. Den Dreh hat man schnell raus. Daneben ist der Taster für eine dreistufige Anschlags- und Filterdynamik ein ebenfalls einfaches, aber recht praktisches Feature.
Im Zusammenspiel aller drei Klang-Sektionen lassen sich richtig fette Sounds erzeugen! Ich war beim Spielen überrascht, dass die hinzugekommene dritte Instanz den ohnehin schon amtlichen Sound noch weiter „anfettet“. Das gilt ganz besonders für Layer-Sounds.
Der Nord Electro 6D ist das erste Keyboard aus der Electro-Serie, bei welchem die Klänge während des Umschaltens nicht abreißen. Um das zu testen habe ich einen Sound angespielt und dann in ein anderes Preset gewechselt. Tatsächlich hört man, dass Hallfahnen, Delays und auch ausklingende Klaviersaiten nicht abgeschnitten werden – sehr schön!
Sanfte Übergänge zwischen zwei gesplitteten Sounds – das ist eine kreative Idee und lässt den sonst harten Wechsel zwischen zwei Klängen nahezu verschwinden. Der Nord Electro 6D verfügt neben den sechs vorkonfigurierten Split-Punkten auch über drei Crossfade-Modi, die bei gehaltenem Split-Taster angewählt werden können. Regulär ist der Crossfade-Modus beim Nord Electro 6D ausgeschaltet. Im folgenden Beispiel habe ich einen chromatischen Lauf über den Split-Punkt hinweg gespielt. Zuerst ist der Crossfade ausgeschaltet, dann hört man die Einstellung „small“ und zuletzt „large“.
Aktivieren, Auswählen, Anspielen – leichter könnte es eigentlich nicht sein. War das Speichern und Anordnen von Sounds beim Vorgänger etwas umständlich, so hat man bei Clavia daran gearbeitet und den Aspekt der Bedienbarkeit verbessert: Der Setlist-Modus wurde wegrationalisiert und der Program-Mode erweitert. Das erleichtert die Bedienung ungemein, denn beim Vorgänger standen sich diese beiden Betriebsarten etwas im Weg. Im Program-Modus konnten die Sounds nur über einen Drehencoder ausgewählt werden und im Setlist-Modus lagen zwar vier gewünschte Klänge griffbereit nebeneinander, das Display gab dann aber keinen Aufschluss mehr über die eingestellten Settings.
Beim Nord Electro 6D hat man dieses Problem erkannt und die beiden Betriebsmodi im neuen Program-Modus zusammengeführt. Jetzt dienen vier Program-Taster unterhalb des Displays zur Anwahl von vier gespeicherten Presets. In das jeweils nächste Vierer-Set kommt man dann entweder mit dem Drehencoder, oder aber etwas praktischer noch mit den neuen Page-Buttons, bei denen man ohne sich zu „verdrehen“ durch die Sounds steppen kann. 16 Presets werden jeweils mit einem Buchstaben versehen: So kann man sich gut orientieren. Neben dem seitenweisen Durchschalten der Sounds (Page based mode) verfügt der Nord auch über einen numerischen Modus (Numeric Pad mode): über die vier Program-Taster können dann jeweils 16 Sounds mit den Program-Tastern 1 – 4 numerisch eingegeben und angewählt werden.
Erfreulich ist, dass sich der Nord Electro 6D auch weiterhin ohne große Vorkenntnisse bedienen lässt, denn fast alle Einstellungen werden direkt über die Taster und Drehregler vorgenommen. Daneben sind die vielen Knöpfe und deren Doppelfunktionen (mit Shift-Taste) gut lesbar beschriftet. Die einzigen Untermenüs, die man ausschließlich über das Display bedient, verstecken sich hinter den vier Program-Tastern: Hier sind getreu der Nord-Tradition System und MIDI-Menüs untergebracht.
Die Drawbar-Tastatur in unserem Nord Electro 6D 73 macht übrigens einen sehr guten Eindruck. Sie lässt sich gut spielen und zeigt ihre Stärken nicht nur beim Orgelspiel. Für mich ist sie im Gegensatz zur Hammermechanik-Variante aus dem HP-Modell ein guter Kompromiss: E-Pianos und Synths lassen sich damit hervorragend spielen und auch bei akustischen Pianos fehlt mir hier nichts. Dass man hier einen Kompromiss eingehen muss, das ist bei einem derart vielseitigen Instrument nicht anders möglich. Mir gefällt die HP-Tastatur auch, allerdings ist sie speziell auf die Verwendung im Klavierkontext ausgelegt.
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2xR sagt:
#1 - 21.06.2018 um 14:33 Uhr
Vielleicht sollte man hier endlich mal erwähnen, dass diese doch etwas überteuerten Nord Electros noch immer KEIN Half Damper unterstützen.
Auch Damper Noise ist NICHT möglich mit dem Electro
Das ist doch wohl ein schlechter Scherz in dieser Preisklasse.
So etwas MUSS unter Fazit erwähnt werden.Stattdessen schreibt der "unbestechliche" Autor folgenden irrelevanten Nonsense:
"Bezüglich der Pedal-Anordnung zeigt sich Clavia von seiner verspielten Seite. Dieses Mal hat man zwar Audio- und Pedal-Anschlüsse leicht voneinander abgesetzt, bei dem Control-Pedal-Anschluss wurde aber eine kleine Ausnahme gemacht - dieser befindet sich nämlich zwischen dem rechten Line-Out und dem Monitor-In. Beim Nord Electro 5D gefiel mir der Ansatz, dass das Sustain-Pedal mit einem größeren Abstand zu den anderen Pedal-Buchsen gesetzt wurde."Nun ja......bondedo eben...das wirklich Wichtige wird nicht erwähnt, v.a. wenn es eigentlich Dealbreaker sind
Manolios sagt:
#1.1 - 15.07.2019 um 07:37 Uhr
Was erwartest du? Das hier ist eine von Thomann subventionierte Seite, und was will Thomann? Bingo: Verkaufen!Immerhin kann dieser Autor einigermaßen gut spielen... Wenn ich an die grausam dilettantischen Klangbeispiele eines gewissen Herrn Thoma aus dem „Amazona-Gebiet“ denke... au weia.
Antwort auf #1 von 2xR
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