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Nord Grand 2 Test: Authentisches Spielgefühl mit großem Sound

PRAXIS

Workflow

Das beliebte, simple Bedienkonzept mag viel zum großen Erfolg der Nord-Pianos beigetragen haben findet sich auch im Grand 2. Vor allem die Fader mit nachvollziehbarer Volume-Anzeige erleichtern die Arbeit mit den verschiedenen Layern immens. Wer bereits zuvor mit anderen Nord Modellen egal welcher Generation gearbeitet hat, sollte beim Grand 2 kaum Fragen haben. Aber auch für „Neukunden“ sind die wichtigsten Funktionen des Pianos nahezu selbsterklärend. Das ist bei anderen Geräten mit vielen Sub-Menüs oft nicht der Fall.

Klang

Auch wenn andere Hersteller immer mehr aufholen, bleibt Nord mit seinem vielseitigen und authentischen Sound-Angebot weiter tonangebend im Stage Piano-Bereich. Durch den Nord Sound Manager lässt sich die Sound-Auswahl ganz nach eigenem Belieben individualisieren. Und durch die verschiedenen Sound-Qualitäten (S, M und L) entscheidet man selbst, welche Sounds besonders viel Detail-Reichtum benötigen.

So klingt die Piano-Sektion des Nord Grand 2

Das White Grand steht in der Piano-Sektion an erster Stelle und überzeugt durch einen voluminösen, nicht zu brillianten Sound. Der Grand Imperial, welcher einen Boesendorfer-Flügel imitieren soll, ist etwas ausgedünnter in den Tiefmitten und dafür perliger in den Höhen. Ein identisches Vergleichs-File verdeutlicht diese klanglichen Unterschiede.

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Piano-Vergleichsfile White Grand Piano-Vergleichsfile Grand Imperial

Während sich die meisten Stage Pianos vor allem auf Flügel-Sounds konzentrieren, hat das Nord Grand 2 auch eine beachtliche Sammlung an Upright-Pianos mit an Bord. Gerade das Felt Upright ist besonders für intime Piano-Balladen extrem gut geeignet.

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Piano-Vergleichsfile Amber Upright Upright-Piano mit Moderator-Filz Charmant verstimmtes Upright-Piano

Vor allem in Sachen E-Pianos machen die Nord-Sounds immer noch einen echten Unterschied und wirken sehr authentisch. Gerade die Rhodes-Imitationen sind sehr vielseitig vertreten – durch den Timbre-Button klickt man sich mühelos durch verschiedenste Rhodes-Charakter der Musikgeschichte. Um das einmal zu demonstrieren, switche ich auf Basis des „EP2 Deep Timbre“-Pianos durch die verschiedenen Timbre-Settings. Es geht los mit OFF und dann über SOFT, MID, BRIGHT, DYNO 1 und DYNO 2 wieder zu soft. Wie ihr hört, deckt der Nord Grand 2 hier ein extrem großes Klangspektrum ab.

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EP2 Deep Timbre + Vibe + Tremolo + Comp; verschiedene Timbre Settings Charaktervolles „Stockholm“ Rhodes Clavinet-Sound + Auto-Wah Effekt

Der Stereo-Widening-Effekt des Unisono-Buttons kommt bei E-Pianos sehr gut zur Geltung. Er verbreitert den Sound, ohne zu kitschige Chorus-Sounds dafür zu verwenden. Im folgenden Beispiel startet ein Wurlitzer mit Amp-Simulation und später wird zum Vergleich der Unisono-Button hinzugeschaltet.

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Wurlitzer 1 Piano + Amp + Unison Button

Die digitalen Pianos katapultieren uns in verschiedenste Dekaden der Musikgeschichte, wirken dabei aber nie billig oder flach sondern bleiben dynamisch und ausgewogen. Auch ist es erstaunlich, wie groß der Impact der TIMBRE-Buttons ist. So wird aus dem eher harten DX7 Piano schnell ein angenehm weiches.

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Piano aus dem DX7 Synthesizer + Unison + Timbre Wechsel von NORMAL auf SOFT Digirand 1 + Reverb + Wechsel auf Chorus

Nord Grand 2: So klingt der Sample Synth

Auch wenn der Fokus beim Piano liegt, können die Sample-Sounds durchaus für sich stehen. Es gibt viele Digitalpianos, bei denen andere akustische Instrumente als das Piano selten darüber hinaus gehen, dass man sie erkennt. Oft wirken sie recht flach, undynamisch und an der Grenze zum Unrealistischen. Das Nord schafft hier einen erstaunlich guten Kompromiss. Nahezu alle Sounds haben ein gesundes, authentisch wirkendes Frequenzbild, eine realistische Dynamic Range, wirken hochwertig gesampled und druckvoll. Natürlich gibt es hier Keyboards, die in dem Bereich noch mehr ins Detail gehen. Aber es gibt kaum einen Sound im Nord Grand 2, den ich nicht guten Gewissens meinen Bandkollegen anbieten könnte.

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Vibraphon + Tremolo Marimba + Reverb Poppige Bläser-Sektion Posaunen mit großem Dynamik-Umfang Einfaches Synth Pad im Oberheim Stil Orchestra Ensemble Patch Akkordeon Klassische Akustik-Gitarre Men & Women Choir mit großem Dynamik-Umfang Cathedral Organ + Reverb

All together now: Split und Layer

Das wahre Potential des Sample Synths zeigt sich in der Kombination mit zusätzlichen Layern. Hier wird deutlich, wie gut die Sample- und Piano-Sounds aufeinander abgestimmt sind. Die Synth Sounds eignen sich super als warmer Klangteppich, um Klavier-Sounds anzureichern. Aber auch innerhalb des Sample Synths lassen sich etwa verschiedene Synth-Klänge layern. Dabei löschen sich die Sounds nie gegeneinander aus, sondern bleiben immer voluminös und druckvoll. Auch hier fehlt allerdings bei der Detail-Arbeit ein Cutoff-Poti für die Synth-Sektion.
Durch die Volume-Fader lassen sich auch sehr interessante Morphs bauen. Das folgende Hörbeispiel startet etwa mit einem White Grand und morpht dann via Volume Fader in ein Stockholm E-Piano, welchem ich dank Multi-Timbralität einen separaten Tremolo-Effekt spendieren konnte.

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White Grand morpht in Stockholm Piano + Tremolo Layer: White Grand + PWM Pad Layer: Saw Pad und PWM Pad Layer: Felt Upright und Rhodes-Sound

Da insgesamt bis zu vier Layer möglich sind, lassen sich wirklich erhabene Patches kreieren. Durch die multi-timbralen Effekte und den Reverb Send lassen sie sich außerdem gut voneinander trennen und in Relation setzen. Das folgende Hörbeispiel zeigt das mit einem trockenen E-Piano und verhallten Strings und Chor-Klängen.

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Layer: Felt Upright (no reverb) + Symph Strings und Choir Soft (reverb)

Auch in der Sample-Sektion kommt der Unison/Stereo-Button gerade Streicher-Klängen zu gute, um diese in die Breite zu ziehen.

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Mellotron Flute + Strings mit Unison

Für mich herausragend in der Sample-Sektion ist das „Bowed Vibraphon“. Gerade in Kombination mit dem Felt Upright macht das eine sehr gute, cinematische Figur.

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Layer: Felt Upright + Bowed Vibraphone

Die Split-Option ist wiederum für den Live-Kontext interessant, um mehrere Aufgaben gleichzeitig abzudecken.

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Split: E-Bass und Soft Piano Split: Warm Pad + Smooth Sine Lead (Glide + Vibrato + Delay)

Yamaha P-145B Vergleichstabelle

FeaturesNord Grand 2Kawai MP11SEKorg Grandstage X
Tastatur88 Tasten, Hammermechanik (nicht skaliert)88 Tasten, skalierte Hammermechanik88 Tasten, skalierte Hammermechanik
Anzahl Sounds313 (ab Werk, variierbar durch Sound Manager)40700
Polyphonie120256128
Split/LayerBis zu 4 Layer und 2 Split-ZonenDrei Layer und drei Split-ZonenDrei Layer und zwei Split-Zonen
Anzahl Effekt-Slots 7 (multi-timbral)33
Line-EingangJaJaJa
Symmetrische Ausgänge (XLR)NeinJaJa
Gewicht21,3 kg34 kg25 kg
Preis/Leistung3,5/54,5/54/5
Bewertung im Test4/54,5/5
Preis4.099 €2.159 €2.949€
Produkt bei Thomannhttps://www.thomann.de/de/clavia_nord_grand_2.htm?offid=1&affid=84https://www.thomann.de/de/kawai_mp_11_se.htm?offid=1&affid=8https://www.thomann.de/de/korg_grandstage_x.htm?offid=1&affid=84
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