ANZEIGE

Nord Lead A1 Test

Praxis

Sound

Mit vielen durchsetzungsfähigen und knackigen Klängen präsentiert sich der A1 als typisch Nord. Er hat auch durchaus „warme“ Sounds im Repertoire, ist von seinem Grundklang her aber stets aufgeräumt im Tiefmittenbereich. Seine Stärken liegen bei fetten Sounds für Riffs, Pads und Leads, bei androgynen Atmos und insgesamt lebendigen Klängen. Und nicht zuletzt machen der Arpeggiator und das Delay viel Spaß und führen mitunter zu willkommenen Klang-Überraschungen. Dank der Master Clock sind sie problemlos synchronisierbar und man kann sich manuelle Tempoanpassungen sparen. Die übrigen Effekte und das Reverb machen ebenfalls einen guten Job, auch wenn man sie nicht weiter editieren kann. Mit Unison erhält man dicke bis seifige Sounds für die Trance- und Kirmesabteilungen. Was dem A1 für mein Empfinden nicht so liegt, sind die subtilen, „unterordnungsfreudigen“ Sounds mit viel Tiefe. Klänge, die zum Beispiel gern in den Bereichen Indie oder IDM benutzt werden. Auch die E-Piano- oder Orgelsounds, für die ja auch Waveforms bereit stehen, sind meiner Meinung nach eher zu vernachlässigen, sofern man realistische, lebendige E-Piano- oder Orgelsounds sucht – aber dafür ist der Nord Lead A1 ja auch nicht primär gemacht.

Audio Samples
0:00
Sägezahn ohne / mit Chorus Pulsbreiten / PWM per LFO / PWM mit Delay und Ensemble Atmo Riff Reverb Retro Blubber Pad, viel Reverb Fettes Pad Arpeggio-Geplätscher Formantfilter-Chor Bell Orgel Bratz Lead (ohne / mit Delay) Unison 3 OSC Sync Drive FX

Die verschiedenen Filter klingen allesamt gut, jeder Modus hat eine eigenständige Charakteristik. Das LP24 M wartet mit einem eher nasalen Retro-Klang und einer schnell ansprechenden Filterresonanz auf. Das LP24 TB klingt für mein Empfinden ungewöhnlich warm für einen Nord Synthesizer. Filterdrive hilft schlappen oder dumpfen Klängen mit Präsenzanhebungen bis hin zu aggressiv-kratzendem Overdrive auf die Sprünge. 

Audio Samples
0:00
Filterfahrt LP12 (ohne / mit Filterdrive) Filterfahrt LP24 M (ohne / mit Filterdrive) Filterfahrt LP24 TB (ohne / mit Filterdrive)

Die Funktion Mutate Sound ist mehr als eine Anlaufstelle für Inspirations- oder Orientierungslose – hier kann durchaus etwas Brauchbares herauskommen! Das „Mutieren“ wirkt sich meist in einem musikalisch sinnvollen Rahmen auf die Klänge aus und kann natürlich auch mehrfach hintereinander angewendet werden. Hier ein Beispiel einer ganzen Großfamilie von Mutationen, die ich nacheinander gemacht habe.

Audio Samples
0:00
Mutationen

Split und Layer

Kommen wir zur angesprochen Vierfach-Struktur. Der Nord Lead A1 verfügt über vier Slots, genannt A, B, C und D. Sie repräsentieren jeweils ein Programm und können „an/aus“ oder „solo“ geschaltet werden. Dieses Feature bietet sich zum schnellen Umschalten von Programmen innerhalb eines Songs an oder auch um Sounds übereinander zu schichten, indem man zwei oder mehrere Slots gleichzeitig erklingen lässt. Auch kann jedem Slot ein MIDI-Kanal und ein separater Audioausgang zugewiesen werden. Dank des Split Modes lässt sich die Tastatur auf zwei Sounds aufteilen, die wiederum aus einem Layer zweier Slots (A+B oder C+D) bestehen können. Der Splitpunkt ist frei wählbar. Im „Multi Focus Mode“ kann man alle aktiven Slots (alle oder eine Auswahl) gleichzeitig editieren.

Audio Samples
0:00
Layer (Beat ist mit Arp und Filter gemacht) Layer Dancefloor Layer (Pad Swell per Wheel)

Wer noch zwischen Nord Lead 4, Nord Lead A1 und Nord Lead 2X abwägt, sollte sich auf der Website des Herstellers die Vergleichstabelle der Funktionen (Comparison Chart) anschauen. Die Unterschiede zwischen Nord Lead 4 und Nord Lead A1 sind gar nicht so groß und liegen eher im Detail, wie etwa in der Oszillator-Konfiguration.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.