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Novation MiniNova Test

Praxis

Soundprogramming
Um in die Tiefen der Klangerzeugung des MiniNova einzusteigen, muss man sich durch die Menüs hindurchwursteln. Eine charmante Parametertabelle/Matrix wie beim microKORG gibt es hier leider nicht, und auch der UltraNova ist dank des großen Displays wesentlich übersichtlicher und schneller zu programmieren. Man hätte auch die Pads einsetzen können, um Menüs schneller anwählen zu können, wie es beim UltraNova oder auch beim Korg Radias mit seinen 16 Buttons möglich ist. In diesem Bereich wurden die zur Verfügung stehenden Bedienelemente also ebenso wenig wie bei der Programmanwahl effizient ausgenutzt.
Aber letztendlich findet man in den Tiefen der MiniNova-Menüs alles was man braucht, und die Tonerzeugung ist komplett mit der des UltraNova identisch. Drei Oszillatoren pro Stimme, zahlreiche Wellenformen, 20 Modulationsslots, fünf gleichzeitig einsetzbare Effekte – es ist alles da, was das Schrauberherz begehrt. Wer möchte, kann ja mal einen Blick in den bonedo UltraNova Test werfen, da habe ich bereits viele Details der Tonerzeugung beschrieben. Wir hören jetzt mal ein paar rudimentäre, von mir selbst gebastelte Soundbeispiele an, dazu jeweils den Vergleich zum microKORG. Damit sich jeder selbst eine Meinung zur grundlegenden Soundqualität bilden kann und nicht durch Geblubber, Gezwirbel und Effekthascherei der Werkssounds irregeführt wird.
Hören wir zunächst den reinen Sägezahn über viele Oktaven. 

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Saw (MiniNova) Saw (microKORG)

Bis in die höchsten Lagen ist praktisch kein Aliasing zu hören. Diese Störgeräusche entstehen, wenn man z.B. in einem ROMpler gesampelte Wellenformen transponiert oder auch bei qualitativ nicht so hochwertigen virtuell-analogen Synths. Respektable Leistung unserer beiden Zwerge also.
Als nächstes die Rechteckwelle in Direktvergleich:

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Square (MiniNova) Square (microKORG)

Nun zwei Oszillatoren, beide mit Sägezähnen bestückt und etwas gegeneinander verstimmt. Der typische „Jump“-Sound…

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“Jump” (Mininova) “Jump” (microKORG)

Nun bringen wir etwas Bewegung in das Filter. Der klassische „Synthbrass“.

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Brass (Mininova) Brass (microKORG)

Jetzt noch etwas Resonanz in das Filter:

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Reso Brass (MiniNova) Reso Brass (microKORG)

Und schließlich noch der Vocoder-Check:

Audio Samples
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Vocoder (MiniNova) Vocoder (microKORG)

(Den Vocal Tune Effekt führe ich hier als Nicht-Sänger mal besser nicht vor, das möchte ich meinen Lesern ersparen. Dazu gibt es auch im Netz bereits genügend Demos.)
Also, ich muss sagen: im Grundsound ich finde beide Synths gleichwertig, ich kann nicht sagen, welcher mir besser gefällt.
Möchte man nun komplexere Sounds erstellen, hängt der MiniNova den microKORG allerdings locker ab, denn durch seine drei Oszillatoren, die Wavetables, die 20 Modulationsslots und vieles mehr (siehe UltraNova-Test) ist er viel mächtiger aufgestellt. Hier hört ihr noch einige Beispiele für Werkssounds des MiniNova:

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MogueLead ClassicH FatBstrd Eurozone Cathedral Marimbis StellarPad Surfinda

Dafür macht es deutlich mehr Spaß, den microKORG zu programmieren, und es geht um einiges schneller, denn die Parametermatrix ist praktisch und vor allem für Schraubanfänger sehr hilfreich. Die Menüführung des MiniNova ist zwar gut durchdacht und für erfahrene Schrauber auch ohne Anleitung sofort verständlich, aber es sind wesentlich mehr Bedienschritte erforderlich, um einen Parameter zu erreichen. Von mir aus hätte Novation einfach den UltraNova so wie er ist schrumpfen sollen, denn dessen Bedienbarkeit ist viel besser.
Wer nun wissen möchte, welchen Kandidaten ich persönlich wählen würde: Der MiniNova ist der deutlich leistungsfähigere Synth, aber den microKORG wird er in meinem Setup nicht ersetzen, denn die schnelle Programmanwahl ist für mich sehr entscheidend, und da ist der Korg nun mal weit vorne. Für die Sounds, die ich brauche (hauptsächlich Flächen und ein paar Effekte sowie Vocoder) reichen die Möglichkeiten meines alten Weggefährten vollkommen aus. Und vom Grundsound her gibt es wie gesagt keine Präferenz.

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Profilbild von Dirk

Dirk sagt:

#1 - 10.12.2012 um 12:00 Uhr

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Moin, könntet ihr nicht ein Datum zu solchen Tests veröffentlichen? Ich fände es aus versch. Gründen hilfreich zu wissen, von wann die Artikel sind.
Danke!

Profilbild von BonedoMalte

BonedoMalte sagt:

#2 - 10.12.2012 um 14:58 Uhr

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Hey Dirk!
Vielen Dank für den Input! Das Datum wird bisher nur in unserer Listenansicht angezeigt. Dieser Testbericht isst vom 30.11.2012.

Profilbild von Andreas Holland

Andreas Holland sagt:

#3 - 23.03.2016 um 12:46 Uhr

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Ja ich habe ihn, eigentlich ein guter Klangerzeuger, leider bricht die Tastatur sehr schnell und der Service ist mehr als miserabel. Gehe nicht mehr davon aus das Gerät repariert zu bekommen. Für mich: NIE WIEDER ETWAS VON NOVATION

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