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Novation Peak Test

Praxis

Jetzt aber genug der vielen Worte – hören wir uns zum Einstimmen zunächst ein paar Sounds für den Novation Peak an.

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Arp Distortion Wavetable Pad Bass Oscillators Brass + Wavetable

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Das klingt schon mal eindrucksvoll _ der Novation Peak klingt sehr satt und analog! Gehen wir also etwas mehr ins Detail und hören uns ein paar Wellenformen an. NCOs, d.h. numerisch kontrollierte Oszillatoren, erzeugen die typischen Wellenformen wie Sinus, Dreieck, Sägezahn und Pulswelle. Über den Shape-Regler lässt sich jede der klassischen Wellenformen im Charakter verändern. Im Falle der Sinus- und Dreieckwelle bringt der Shape-Amount entsprechende Obertöne hinzu, im Falle der Pulswelle entsteht die Pulsbreitenmodulation. Im folgenden Beispiel moduliere ich nacheinander Sinus, Dreieck, Sägezahn und Pulswelle mit dem Shape-Regler. Zum Schluss ist eine vom LFO modulierte Pulswelle zu hören.

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Waveshaping

Das klingt sehr gut, wobei mir hier zwei Dinge aufgefallen sind. Zum einen ist die Pulsweite nicht gleichmäßig regelbar (im negativen Bereich verschwindet die Welle am Anschlag, auf der positiven Seite nicht) und zum anderen rauschen die acht Stimmen unterschiedlich start. Die sechste Stimme (die jeweils aktive Stimme kann man tatsächlich anhand der acht LEDs oberhalb des Display erkennen) ist mir als besonders rauschend aufgefallen, wie man im folgenden Beispiel erkennt. Alle acht Stimmen spielen nacheinander den gleichen Ton. Beim sechsten Ton hört man ein besonders lautes Rauschen. Im Betrieb wird das in der Regel nicht stören, jedoch kann ich mir vorstellen, dass das nicht unbedingt gewollt ist. An dieser Stelle wünsche ich mir jedenfalls, dass diesbezüglich bis zum offiziellen Erscheinen des Novation Peak im Sommer 2017 noch etwas nachgebessert wird!

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Rauschverhalten der Einzelstimmen

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Wavetables

Die drei Oszillatoren lassen sich im Mixer prima schichten. Über den Fine-Regler kann man sie natürlich etwas gegeneinander verstimmen und erzeugt so einen schwebenden, fetten Sound. Der Grundsound der Sägezahnwelle hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen und überhaupt klingen die Wellenformen sehr schön und satt, wie ich finde.

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Sägezahn Verstimmung

Unison Mode

Wem das noch nicht fett genug ist, der kann den Peak im Menüpunkt „Voice“ in den Unison-Modus schalten und 2-8 Stimmen schichten. Gleich darunter mit „UniDetune“ und „UniSpread“ können die Stimmen dann gegeneinander verstimmt und im Panorama verteilt werden. Der Peak wird dadurch natürlich noch viel lauter, man sollte den Volume-Regler etwas nachregeln. Breiter und fetter geht’s dann eigentlich nicht mehr!

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Unison 8-fach
Im Unison Mode kann der Peak extrem fett klingen.
Im Unison Mode kann der Peak extrem fett klingen.

Mono- und Poly-Mode

Die acht Stimmen des Novation Peak können in fünf verschiedenen Modi betrieben werden: Mono, MonoAG, Mono2 sowie Poly und Poly2. Anhand des Mono und Mono2-Modus lässt sich schnell zeigen, wie der Peak seine Stimmen verwaltet. Zwar ist der Peak in beiden Modi monotimbral und benutzt immer nur eine Stimme, jedoch ist diese im Mono-Modus immer nur die erste Stimme, im Mono2-Modus hingegen werden die acht Stimmen immer nacheinander „rotierend“ verwendet. Im Poly2-Modus benutzt der Peak dieselben Stimmen, wenn die gleichen Noten sukzessive gespielt werden. Das mag jetzt etwas verwirrend klingen, jedoch verhilft ein Blick auf die acht LEDs oberhalb des Displays zum besseren Verständnis: Die aktiven Stimmen leuchten je nach Modus in verschiedenen Mustern auf. Im Übrigen sind die Oxford Oszillatoren durch ihre digitale Architektur verstimmungsfrei, im Menü lässt sich über den Drift-Regler aber eine zufällige Verstimmung graduell hinzufügen. Damit bekommt der Peak sozusagen noch etwas mehr Vintage-Charakter.

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Demovideo mit Novation Peak Presets für Techno und Ambient

Filter und Distortion

Ein absolutes Highlight des Novation Peak ist das analoge Filter, welches wie bereits erwähnt aus der Bass Station II stammt und für einen vollen, satten Sound sorgt. Tatsächlich wurde das Filter mit einer erweiterten Resonanz ausgestattet, was sich mit Sicherheit nicht nur bei Filterfahrten bemerkbar macht. Neben den verschiedenen Betriebsmodi liegt die Besonderheit des analogen Filters vor allem in der Erzeugung besonders schöner analoger Verzerrungsprodukte. Novation hat jedenfalls an drei Stellen die Möglichkeiten einer Übersteuerung integriert, wobei sich zwei davon direkt per Drehregler auf der Oberseite befinden. Mit dem Overdrive-Regler im Filter-Panel wird das Signal pre-Filter übersteuert, mit dem Distortion-Regler schräg rechts daneben nach dem Filter. Die klanglichen Resultate sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Die dritte Verzerrungsmöglichkeit liegt im Voice-Menü versteckt: Hier kann die separate Post-Filter-Distortion hinzugefügt werden. Da die drei Verzerrungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich klingen, habe ich sie anhand eines Presets jeweils getrennt aufgenommen. Im abschließenden Klangbeispiel sind dann alle drei Verzerrungen gleichzeitig zu hören.

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Filter Envelope Filter Pre Distortion Filter Post Drive Filter Distortion Alle Verzerrungen zusammen

LFOs

Die beiden LFOs lassen sich in den Modi Low, High und Sync betreiben. Die Wellenformen erlauben Modulationen mit Dreieck, Sägezahn, Rechteck sowie Sample+Hold. Über verschiedene Regler auf der Bedienoberfläche können beispielsweise Pitch oder Filter-Cutoff direkt zugewiesen werden. Weitere Zuweisungsmöglichkeiten bietet die Modulationsmatrix. Mit einer maximalen Frequenz von 1kHz laufen die LFOs bei Bedarf sehr schnell und eignen sich zur Frequenzmodulation der Oszillatoren oder des Filters.

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LFO

FM und Ringmodulation

Über die Modulationsmatrix bietet der Peak mehrere Möglichkeiten zur Frequenzmodulation. In vier verschiedenen Varianten können die Oszillatoren aufeinander wirken. Daneben bietet der Peak im Mixer-Panel auch eine Möglichkeit zur Ringmodulation zwischen den ersten beiden Oszillatoren. Beides erweitert die Klangpalette um extremeres Material und erlaubt viele ungewöhnliche und auch mal aggressive Sounds.

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FM Ringmodulation

Arpeggiator

Ein Arpeggiator darf bei einem modernen Synthesizer nicht fehlen. Mit 33 Patterns ist der Peak für alles gerüstet und bietet neben den klassischen Rauf-runter-Patterns auch komplexere Rhythmen. In Kombination mit dem On-Schalter ist besonders der Latch-Taster des Novation Peak praktisch: Mit ihm werden die gedrückten Tasten gehalten und beide Hände sind schnell wieder für’s Schrauben frei. Mit dem Gate-Regler lässt sich die Notenlänge regeln. Spaß macht auch der Swing-Parameter im Menü, über den sich neben positivem auch negativer Shuffle einstellen lässt, was zu ungewöhnlichen Rhythmen führen kann.

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Arpeggiator

Effekte

Zu dem hervorragenden Sound des Novation Peak gehört auch die digitale Effektsektion: Ein Chorus, ein Delay und ein Reverb runden das klangliche Angebot des Synthesizers ab. Laut Novation ist die Effektsektion vergleichbar mit einem externen Effektmodul, denn die Effekte liegen in der Signalkette hinter dem analogen Filter und für die Verwendung wird intern zunächst eine AD-Wandlung vorgenommen. Im Falle der Nichtbenutzung (Bypass) entfällt diese Wandlung natürlich. Alle drei Effekte verfügen über einen Level, sowie einen Rate- bzw. Time-Regler. Chorus und Reverb bieten je drei verschiedene Typen, die mit einem Taster durchgeschaltet werden. Weitere Einstellungen der Effekte werden im Menü vorgenommen. Klanglich haben mich alle drei Effekte überzeugt; sie spielen qualitativ auf einem hohen Niveau. Stellt man beispielsweise das Reverb auf die maximale Zeit, dann enstehen sehr beeindruckend-tiefe und surreale Hallfahnen. Mich hat das sofort inspiriert und an filmische Landschaften erinnert.

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Chorus Reverb Delay

8-bit MIDI

Bei manchen Synthesizern führt die geringe interne MIDI-Auflösung von 7-bit beispielsweise bei Filterfahrten mit hoher Resonanz zu hörbaren Artefakten (hörbare „Stufen“). Novation hat sich diesem Problem gewidmet und die interne Auflösung auf 8-bit erhöht, was einem Wertebereich von 256 anstelle von 128 entspricht. Wir haben das anhand einer Filterfahrt überprüft, allerdings waren die Stufen immer noch zu hören. Im Idealfall müsste die Auflösung intern also sogar noch deutlich größer sein. In der Praxis stört das aber nur in den seltensten Fällen, deshalb gibt es hierfür an dieser Stelle keinen Punktabzug.

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8-bit Filterfahrt

Bedienung

Ein paar Worte zur Bedienung des Novation Peak möchte ich an dieser Stelle noch loswerden. Mir hat die Bedienen sowie das Tüfteln mit dem Peak großen Spaß gemacht und ich habe mich auf Anhieb auch ohne Manual zurechtgefunden. Dank der vielen Potis und Knöpfe sind dem intuitiven Soundschrauben keine Grenzen gesetzt – die wesentlichen Elemente eines Sounds lassen sich direkt auf dem Panel einstellen. Und wenn man doch mal ins Menü muss, dann ermöglichen das einfache Menü und das Display eine gute Orientierung und die meisten Einstellungen gelingen ohne langes Tastendrücken. Für mein Empfinden hat Novation eine gute Balance zwischen einem intuitiven Panel und einer Menübedienung für die “erweiterten Einstellungen” gefunden. Das Layout hat mich also überzeugt: Hier könnten sich manch andere Hersteller gerne ein Beispiel nehmen!

Kommentieren
Profilbild von pulsn

pulsn sagt:

#1 - 26.04.2017 um 18:58 Uhr

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Das unterschiedliche Rauschverhalten der einzelnen Stimmen...ich würde mal behaupten das ist ein Problem des Vorserienmodells. Habt Ihr da mal bei Novation diesbezüglich nachgefragt, ob das bei den Serienmodellen behoben wird? Ansonsten vielen Dank für diesen Test und die wunderbaren Klangbeispiele!

Profilbild von Wahnfried soporatus

Wahnfried soporatus sagt:

#2 - 02.03.2018 um 23:12 Uhr

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Es steht ja wirklich einiges rum in meiner Bude. Feine Dinger, viele, üppige Kombinationsmöglichkeiten. Aber noch nie musste ich so lange warten, bis ich an der Reihe war. Heute (2.3.2018) war es dann soweit, ich konnte ihn abholen . Und als alles ready for check out war, begannen mir fast die Knie zu zitterm. So ne coole, fette Maschine ist die reine Freude. Bis jetzt nix, was mir negativ auffiel, im Gegenteil, das Erkunden belohnt andauernd mit leckeren, überzeugenenden Ergebnissen.
Durch & durch gelungen, dieser bemerkenswerte Apparat, der ebenso bombensicher gebaut (nicht ein Knopf lässt sich aus dem Stand bewegen er ist, wie er klingt, stark. Stark... sackstark. Wer Synthie's liebt, muss den haben...

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