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Nowsonic Roadtrip 508 Test

Praxis

Nowsonic Roadtrip 508 – Einsatz als PA

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass die Anlage im Nu aufgebaut ist. Alles was ich brauche, finde ich im hinteren Fach des Mixers. Die Lautsprecherkabel sind je fünf Meter lang und erlauben es mir, die Speaker weit auseinander auf Tische zu stellen, um einen möglichst großen Raum zu beschallen. Der Amp-Mode steht auf Main/Main und alle Effekte sind noch aus. Meine erste Musikquelle soll mein Smartphone via Bluetooth-Verbindung am Kanal 1 sein. Ich drücke 10 Sekunden lang die Start/Pause-Taste und nach einer kurzen Zeit hat sich das System mit meinem Telefon verbunden und es kann losgehen. Die Bedienung funktioniert einwandfrei. Lauter, leiser, vorwärts, rückwärts, skippen und spulen – alles läuft wie geschmiert. Die Main-Output-Regler sind voll aufgedreht, und ich justiere die Lautstärke über das Volume-Poti von Kanal 1. Für den Soundcheck spiele ich verschiedene Musikrichtungen von Pop über Rock bis Metal und Elektro ab. Schon beim ersten Lautstärke-Test bin ich überrascht, wie beeindruckend laut die kleinen Kisten sein können. Das hätte ich nicht gedacht. Es kommt auch ungewöhnlich viel Bass aus den Lautsprechern heraus. Das muss an den „Sechseinhalbzoll-Treibern“ liegen, die in dem Reflexgehäuse arbeiten. Nicht schlecht.
In den Disziplinen Impulsverhalten und Transparenz macht das System ebenfalls einen guten Eindruck. Aufgrund der kleinen Membranfläche, die zur Verfügung steht, kann man natürlich nicht von Bassgewittern sprechen, doch weil die kleinen Chassis recht flott sind, erhält man eine schnelle Impulsantwort, die bei moderaten Lautstärken sehr wenig verfärbt. Das erzeugt Transparenz und ein durchsichtiges Klangbild und gefällt mir gut. Klar, ein kompaktes System wie dieses hat aufgrund der zur Verfügung stehenden Größe und Leistung irgendwo seine Grenzen. Wer jedoch mit dem Nowsonic 508 liebäugelt, ist bestimmt nicht darauf aus, einen enorm hohen Schalldruck zu erzeugen. Viel wichtiger ist es, dass die Lautsprecher bei moderater Lautstärke in einer Bar, in einem Kaffee oder in einem kleineren Veranstaltungsraum vernünftig klingen. Und diese Disziplin meistert das Roadtrip 508 gut. Fährt man die Anlage nicht permanent an der Grenze, dürfte man damit also sehr glücklich werden.

Einsatz als Mono-PA mit Mono-Monitoring

Für den Einsatz als Mono-PA mit Monitoring-Weg baue ich das System im Proberaum auf, wobei der PA-Speaker nach vorn strahlt und der Monitor-Speaker auf die beiden Musikanten gerichtet ist. Der Betriebsmodus ist jetzt auf Main/Mon geschaltet und der PA-Speaker ist am Klinken-Output links unten angeschlossen, während sich der Monitor-Speaker im Anschluss unten rechts befindet. Zur Sicherheit betätige ich noch das LowCut-Filter für die Beschneidung ab 120 Hertz. Die beiden SM58 Mikrofone lege ich auf Kanal 2 und 3, das Keyboard geht auf Kanal 4, die beiden Akustikgitarren werden mit dem Instrumenten-Input von Channel 5 und 6 verbunden und die Mundharmonika landet auf Kanal 7.
Schnell sind die Instrumente und Mikrofone eingepegelt und die Gesangsmikros und Gitarren werden über den FX-Send pro Kanal in das Hallprogramm 7 gefahren. Hier editiere ich den einstellbaren Parameter so, dass der Hall etwas länger wird. Zu guter Letzt wird noch ein CD-Player an den achten Kanal via Cinch angeschlossen. Die Jungs probieren ein paar Stücke mit jeweils wechselnden Instrumenten aus, währenddessen ich den PA-Sound justiere. Das geht schnell von der Hand. Als nächstes muss der Effektanteil mit dem FX-Return-Poti nach oben korrigiert werden. So, jetzt stimmt der Hallanteil. Nun gehe ich in Ruhe auf die Wünsche der Musiker für den Monitormix ein, den ich mit dem Monitor-Volume-Poti individuell für jeden Kanal verändern kann. Nach kurzer Zeit bin ich am Ziel.
Im Grunde ist dies ja schon ein ziemlich großes Setup für das Nowsonic Roadtrip 508, aber es ist wahrlich ein Kinderspiel, sämtliche Komponenten schnell an Start zu bringen. Oder um genau zu sein: Nach 20 Minuten steht der Sound. Die Anlage wird seitens der PA und des Monitorings so ausgesteuert, dass sie nicht im Grenzbereich arbeitet, sondern mit ausreichend Reserven stetig drunter bleibt. Ihr Klang ist absolut in Ordnung. Im unteren Frequenzbereich darf man keine Wunder erwarten, aber ich würde den Bassteppich als sehr angenehm beschreiben. Durch die kleinen Treiber und die gute Impulswiedergabe klingt das System schnell, durchsichtig und transparent. Sowohl die Stimmen der Musikanten als auch ihre Akustikgitarren werden auf eine tolle Art und Weise originalgetreu abgebildet und die Jungs an den Klampfen freuen sich über die praktische Monitoring-Möglichkeit. Es geht hier wie gesagt überhaupt nicht darum, eine Räumlichkeit so zu beschallen, dass die Wände wackeln. Vielmehr ist das System als Unterstützung gedacht, um den Instrumenten und der Stimme eine gute Durchsetzungsfähigkeit zu bescheren – und das funktioniert nun einmal außerordentlich gut. Die Effektprogramme sind sinnvoll gestaltet und machen das, was man von ihnen erwartet. Die Parameter sind vernünftig eingestellt und auf Wunsch leicht abzuändern, ohne dass der Sound-Verantwortliche durch tief verschachtelte Menüs steppen müsste. Die Bedienung ist sehr einfach gehalten, und mit ein paar Handgriffen ist alles wieder für den nächsten Gig zusammengepackt.

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