In der mobilen Kompakt-PA Nowsonic Roadtrip 52 schlummert eine batteriebetriebene Zweiwege-Aktivbox mit einer maximalen Leistung von 80 Watt, deren Akku einen Dauerbetrieb von 12 Stunden verspricht. Das System verfügt über analoge Eingänge, einen eingebauten UHF-Empfänger, eine Bluetooth-Schnittstelle und einen USB-Anschluss. Ein weiteres Highlight stellt der kombinierte Dock-Anschluss für iPods, iPhones oder iPads dar, die über eine mitgelieferte IR-Fernbedienung gesteuert werden können.
653,31 Euro (UVP) ruft der Hersteller für sein System auf, das natürlich nicht allein am Markt ist, sondern einer Vielzahl an Konkurrenten gegenübersteht, beispielsweise einem Alesis TransActive Wireless, einem Behringer Europort MPA40BT-PRO oder einem Samson Expedition Express. In welchen Praxisfällen Nowsonic Roadtrip 52 als attraktives Beschallungswerkzeug durchgeht, lest ihr im nachfolgenden Artikel.
Details
Nowsonic ist eine relativ junge Marke und wird in Europa exklusiv von der Sound Service European Music Distribution mit Sitz in Rangsdorf vertrieben, die so freundlich war, mir meinen heutigen Testkandidaten zuzustellen: den Nowsonic Roadtrip 52. Bei diesem Beschallungswerkzeug handelt es sich um einen aktiven Lautsprecher, der über sieben unterschiedliche Eingänge und eine eingebaute Batterieeinheit für 12 Stunden Netzunabhängigkeit verfügt. In einem 35 Zentimeter breiten, 26 Zentimeter tiefen und 56 Zentimeter hohen, sehr stabilen Kunststoffgehäuse sitzen ein 8-Zoll-Mittenlautsprecher nebst 1,35-Zoll-Hochtöner sowie ein 80 Watt starker Class-D Verstärker und zwei Batterien, die zusammen 13,3 kg auf die Waage bringen. Drehe ich die Box auf den Kopf, entdecke ich an der Unterseite vier Gummifüße, die für einen sicheren Stand sorgen. Wer möchte, darf den Brüllwürfel auch auf ein Lautsprecherstativ stecken – der integrierte 35-Millimeter-Flansch machts möglich.
Der Mitten-Speaker ist durch ein schwarz lackiertes Lochblech geschützt und hat unten eine ovale Bassreflexöffnung. Darüber sitzt ein Hochtöner in einem nicht extra geschützten Kalotten-Gehäuse. Zwischen den beiden Lautsprechern befindet sich ein Infrarotsensor für die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung, der von zwei grünen LEDs flankiert wird. Das linke Lämpchen zeigt eine bestehende Funkverbindung zum UHF-Handmikrofon an, während die rechte LED auf den Wechsel (Diversity-Betrieb) des Empfängers, dessen Antennen im Gerät untergebracht sind, hinweist. Ein wenig fummelig gestaltet sich das Einsetzen der CR2025 Zelle in die Remote-Control, denn der Schlitten, der die Batterie aufnimmt, erweist sich als etwas störrisch und mechanisch nicht wirklich belastbar.
Das Gehäuse der Aktivbox verjüngt sich etwas nach hinten, wo auf einer zum Schutz versenkten Metall-Frontplatte sämtliche Bedienelemente und Anschlüsse vorzufinden sind. Jedoch überlappen die Drehknöpfe die Außenkante der Box noch um etwa 1 bis 1,5 Millimeter, weshalb ein hundertprozentiger Schutz beim Transport nicht in jedem Fall gewährleistet ist. Die Schnittstellen und die Regler für das integrierte Mischpult sind in zwei übereinanderliegenden Reihen arrangiert, entsprechend ihrer Zusammengehörigkeit weiß eingerahmt und mit aussagekräftigen Symbolen versehen – da weiß man gleich, um welchen Eingang es geht.
Das Mischpult Links oben sitzt der Gain-Regler für das im Lieferumfang enthaltene UHF-Mikrofon (Nierencharakteristik) und den eingebauten Diversity-Empfänger. Die darüber liegende grüne LED zeigt eine bestehende Funkverbindung an, die gelbe LED flackert im Rhythmus des anliegenden Audiosignals. Neben dem Laustärkeregler folgen von links nach rechts ein Kombi-EQ mit einer rastenden Mittelstellung namens „Tone“, ein Effekt- und ein Lautstärkeregler. Der Effektregler fügt dem Original-Sound anteilig ein fest eingestelltes Echo hinzu. Drehe ich „Tone“ nach links, wird das Signal schlanker und enthält weniger Bassanteile, wohingegen eine Rechtsdrehung den Hochtonanteil erhöht, was die Box etwas spitzer klingen lässt und bei der Sprachverständlichkeit hilft. In der Mitte dieser Kontrollreihe liegt ein Laustärkeregler für das Apple-Dock auf der Oberseite, symbolisiert durch ein iPod-Symbol. Rechts davon folgt ein gemeinsamer Laustärkeregler für die Bluetooth-Quelle und den USB-Anschluss, wobei die Bluetooth-Verbindung und die Musikstücke vom USB-Stick gleichzeitig wiedergegeben, aber eben nur im Verbund ausgesteuert werden können. Daneben logieren vier gummierte Taster: „Oben links“ ist für das Pairing mit einem Bluetooth-Gerät verantwortlich. Drückt man ihn ein paar Sekunden lang, taucht auf dem Smartphone/Tablet der Bluetooth-Empfänger “MUSIKBOX“ auf, der nach Eingabe des vierstelligen voreingestellten Zahlencodes „0 0 0 0“ zur Übertragung von Audiodaten bereit ist. Ein erneutes Drücken der Pair-Taste trennt die Verbindung wieder. Aber Hand aufs Herz: Diese doch recht simple Zahlenkombination ist sicherlich kein großer Schutz für die Bluetooth-Verbindung.
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Nowsonic Roadtrip 52 liest Audiodaten von einem USB-Stick oder einer SD-Karte ein, wobei positiv zu erwähnen ist, dass ein SD-Karten-Adapter bereits zum Lieferpaket gehört. Sobald der USB-Port das Verzeichnis des Speicherbausteins ausgelesen hat, leuchtet eine grüne LED auf und die Musik beginnt automatisch zu spielen. Pausiert die Wiedergabe, blinkt eine grüne LED über dem USB-Port auf. Zwei weitere Taster ermöglichen das Weiterspringen zum nächsten Titel respektive das Zurückspringen im Verzeichnis.
In der zweiten Reihe des Mini-Mischpults ist zu meiner Linken ein kombinierter XLR/Klinkeneingang ohne Verriegelung eingebaut, der Mikrofon- und Line-Signale verarbeitet und neben einem Lautstärkeregler die zuvor bereits erwähnte einfache Klangregelung zur Seite gestellt bekommen hat. Es folgt ein zweiter regelbarer Line-Eingang ohne Tone-Knopf in Stereo-Cinch. Zwei weitere Cinch-Buchsen liefern ein Summensignal aus allen Eingangssignalen (vor dem Master-Regler) zur Weiterverarbeitung oder Aufnahme mit beispielsweise einem SD-Rekorder.
Der Talkover-Regler bestimmt die Absenkung (maximal -20 dB), mit der die Musik bei einer Unterbrechung durch Sprache, beispielsweise während einer Moderation oder Ankündigung, temporär herunterfährt. Diese Funktion wird über eine Rechtsdrehung des Potis aktiviert, woraufhin eine grüne LED den Status meldet. Der letzte Regler in dieser Reihe bestimmt die Ausgabelautstärke (Master Level) der Aktivbox.
Rechts außen liegen die Stromkabelbuchse (zweipoliges Euro 8 „Rasiererkabel“) und der Netzschalter des Systems, das zum Laden der internen Batterie auf „On“ geschaltet wird. Soviel sei vorweggesagt: Das interne Netzteil hat genügend Dampf, um den Betrieb der Aktivbox und den Ladevorgang der Batterien gleichzeitig zu erledigen. Die Akku-Leistungsangabe von 12 Stunden verringert sich aber je nach Nutzung etwas, da eine Bluetooth-Verbindung permanent Strom braucht und ein oben eingesetzter MP3-Player ebenfalls permanent saugt – und nebenbei bemerkt aufgeladen wird. Im oberen hinteren Teil der Rückseite ist noch ein handfreundlicher Tragegriff implementiert.
iPod, iPhone und iPad Anschluss
Auf der Oberfläche hat der Hersteller einen kombinierten Dock-Anschluss für iPads, iPhones oder iPods verbaut. Der Schlitz weist eine Neigung von knapp 25 Grad auf und das jeweilige Wiedergabegerät wird gegen eine ebenfalls im gleichen Winkel geneigte Rückplatte gelegt. Der Abstand zwischen dem Anschlussstecker und der Rückwand kann unter Zuhilfenahme eines Geldstücks mechanisch verändert werden, weshalb sich auch Telefone mit einer umgebenden Schutzhülle oder unterschiedlich große/dicke iPads in den Schlitz einstecken lassen. Die Geräte müssen allerdings den „älteren“ 30-Pol-Anschluss besitzen. Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist die kleine, mitgelieferte Fernbedienung für die Äpfel: Start, Stopp, Pause oder nächster Titel, alles kein Problem. Die Remote funktioniert natürlich nur „bei Sichtkontakt“ über den mittig angeordneten Infrarotsensor.