Praxis
Sound
Zuerst möchte ich die Musikwiedergabe über den 30-Pol-Anschluss prüfen. Eine Klangregelung ist hier nicht vorgesehen, was zu verschmerzen ist, denn die Musik vom iPad klingt durchsichtig und kein Frequenzbereich wird überbetont oder vermisst. Die integrierte Frequenzweiche arbeitet an der richtigen Stelle und versorgt den Bass- und den Hochtonbereich sehr ausgewogen. Mit den nominalen 80 Watt Leistung RMS lässt sich ein kleines Auditorium schon recht gut beschallen. Inhaltlich ist alles gut wahrnehmbar und die Wiedergabe bekommt so einen leicht unterhaltenden Charakter. Für Technomusik mangelt es allerdings an Kraft und Druck im Bass.
Die Funkstrecke
Zur umfangreichen Ausstattung der Nowsonic-Aktivbox gehören auch eine eingebaute Funkstrecke und ein Handmikrofon. Die Antennen für die Funkverbindung sind in die Box integriert und man muss sie beim Funkbetrieb nicht extra ausrichten. Es handelt sich bei diesem Funkempfänger um ein Diversity-System, das der Hersteller auf seiner Website und in seinem Handbuch jedoch verschweigt. Wechseln beim Funksignal die Empfänger, leuchtet auf der Frontplatte eine zentrale, grüne LED auf. Ein Frequenzwechsel bei potenziellen HF-Störungen ist bei diesem System nicht möglich.
Das stabile, überwiegend aus Aluminium gefertigte Nierencharakteristik-Mikrofon wird von mir zunächst mit einem 9-Volt-Block bestückt, wobei mir auffällt, dass die Symbole für die richtige Polung der Batterie etwas schlecht zu erkennen sind. Mit einer Taschenlampe ist das richtige Einführen der Batterie indes kein Problem. Dann schraube ich den unteren Teil des Handmikros wieder zu, bewege den Schiebeschalter auf dem Mikro in die Position „on“ und schon bestätigen mir die grünen LEDs eine funktionierende Funkverbindung. In der nächsten Stellung des Schiebschalters wird dann das Mikrofonsignal aktiviert. Das Handmikro klingt ohne klangliche Korrekturen schon recht gut und ist als Sprach- oder Gesangsmikro sehr brauchbar. Im unteren Frequenzbereich hat es Wärme, die Mitten sind nicht überrepräsentiert und in den Höhen sorgt der 1,35-Zoll-Hochtöner für Verständlichkeit und Durchsichtigkeit. Bei einer reinen Sprachwiedergabe sollte man den Bassbereich vielleicht etwas schlanker machen, denn das wirkt sich positiv auf die Verständlichkeit eines Textes aus. Achtung: Die Oberfläche des Mikrofons ist sehr empfindlich, nimmt somit Handbewegungen als Störgeräusch auf und überträgt sie natürlich auch an die Box. Der Echo-Effekt addiert ein Shatter-Echo zum Originalsignal, wie man es vielleicht von Fahrgeschäften auf Jahrmärkten kennt. Für eine Rock’n’Roll Stimme ist dieser Effekt aber ebenfalls bestens geeignet. Die Echo-Zeit ist intern fest eingestellt und lässt sich nicht verändern.
Bluetooth
Die nächste Möglichkeit Audiosignale in die Aktivbox einzuspielen, wäre der Weg über den integrierten Bluetooth-Empfänger. Das Prozedere über die Pair-Taste hatte ich ja bereits erläutert, also gehe ich nun kurz auf den Sound ein und was soll ich sage: Der Signalpfad klingt sehr sauber und in einem Umfeld von etwa 12 Metern gab es beim „drahtlosen Koppeln“ keine Verbindungsabbrüche. Prima.
Der USB-Port rechts daneben erwartet einen FAT- oder HFS-formatierten Speicher mit einer maximalen Größe von 32 GB, was ungefähr 5000 Musiktiteln entspricht. Die Stromversorgung für den USB-Datenträger darf aber laut Handbuch 5 Volt und 330 mA nicht überschreiten, daher sollte man vielleicht auf ein Stick-Modell setzen, das ohne LED-Lichtshow am Kopf des Datenträgers auskommt, weil diese natürlich beim Betrieb immer Strom fressen.
Bei meinem Testgerät startet die Wiedergabe der Musik vom eingelesenen Speicher immer sofort, was bei einer Präsentation auch nach hinten losgehen kann und aus meiner Sicht nicht hilfreich ist. Mit den drei Funktionstasten wähle ich die Titel aus, starte, stoppe und überspringe gegebenenfalls, doch da es bedauerlicherweise kein Display am Gerät gibt, muss man seinen Datenbestand oder den „Musikkatalog“ selbstverständlich genaustens kennen. Genauso ist es etwas schade, dass für den Bluetooth-Weg und den USB-Eingang nur ein gemeinsamen Laustärkeregler verantwortlich ist, aber immerhin ist ein simultaner Betrieb beider Wege stressfrei möglich.
Zweiter Mic/Line-Anschluss
In der zweiten unteren Reihe des Mischpultes residiert ein Mic/Line-Eingang mit einem getrennten Lautstärkeregler und der besagten Kombi-Klangreglung. Die Empfindlichkeit des Eingangs ist gut gewählt und das verstärkte Mikrofonsignal ist laut und klingt sehr gut. Ein per Klinkenkabel aufgestecktes Instrument ertönt ebenfalls sehr sauber. Bei einer akustischen Gitarre sollte man aber die Bässe ein wenig kappen.
Aufgrund der Schnittstellen-Flexibilität könnte ein Einzelkünstler mit der Roadtrip 52 sein Instrument verstärken, per Funkmikrofon vielleicht noch singen und über die Bluetooth-Verbindung zusätzlich ein Playback wiedergeben – alles ist hier möglich. Der weitere Line-Eingang funktioniert ebenfalls tadellos, denn ein hier anliegendes Stereosignal wird in der Phase sauber zu einem Monosignal gewandelt und lässt im Klangbild nichts vermissen.
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Ducking
Der Talkover-Regler bestimmt die maximale Absenkung der „Hintergrundmusik“ durch ein anliegendes Sprachsignal. Die Zeit, in der die eingespeiste Musik wieder auf den vorher eingestellten Wert ansteigt, liegt fest. Spricht man langsam oder macht vielleicht kleine Pausen im Text, dann steigt der Pegel zwischendurch wieder an. Es kann dann also schnell zu einem Pumpeffekt bei der Audiowiedergabe kommen und man muss ein wenig üben, wenn man diese Funktion sinnvoll einsetzen will.