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Nubert nuPro AW-350 Test

Praxis

Testaufbau

Aufgrund der vielfältigen Anschlussmöglichkeiten ist der nuPro Subwoofer AW-350 flexibel einzubinden. Da ich zum Test auch ein Paar nuPro A-200 im Studio habe, probiere ich den Sub natürlich gleich damit aus. Auch die A-200 haben vielfältige Anschlüsse, sodass mein Anschluss-Szenario wie folgt aussieht: Via USB geht es in die linke (Master)-Box und von dort via Cinchkabel „analog“ vom Sub-Out in den Line-In des Subwoofers. Die rechte Box (Slave) wird ebenfalls mit Cinch verbunden, allerdings nur einmal „digital“, vom Link-Out zum S/PDIF-In.

Dieser Nubert-Subwoofer passt perfekt zur nuPro A-200!
Dieser Nubert-Subwoofer passt perfekt zur nuPro A-200!

Gute, böse Redundanz

Ist der Sub einmal angepasst, kann das gesamte System mit nur einer Fernbedienung der A-200 in der Lautstärke gesteuert werden. Auf der einen Seite ist diese notwendige Redundanz der Elektronik in Slave und Master-Box zu begrüßen, auf der anderen Seite ist die Tatsache, teilweise Elektronik angeschafft zu haben, die ich nicht brauche, nicht gut für mein Portemonnaie und die Öko-Bilanz. Nun gut, sollte mal eine Remote kaputt gehen, hat man immerhin gleich Ersatz zur Hand. Fairerweise sollte man dazu sagen, dass es für Nubert durchaus günstiger sein könnte, in jeder Box die selbe Elektronik zu verbauen, anstatt zwei verschiedene Boxen (mit geringeren Stückzahlen) anzubieten. 

Sehr detailliertes Bassmanagement


Ich muss zugeben, dass ich von der Feinheit, wie die Parameter Trennfrequenz und Phase eingestellt werden können, begeistert bin. Dass diese sogar mit der Fernbedienung eingestellt werden können, ist wahrer Luxus! Vorbei die Zeiten, als der Assistent noch auf allen Vieren hinter dem Sub herumkriechen musste und Kommandos vom Sweet-Spot-Chef Folge leisten musste. Es ist wiedermal erstaunlich zu hören, wie stark sich der Einfluss einer korrekten Phasenlage aller Speaker positiv auf den Gesamtklang auswirkt. 

Konfiguration 

Das Handbuch empfiehlt, den High-Cut des Subs bei 200 Hz im Verbund mit der A-200 einzustellen. Dem widersetze ich mich vehement, da ich der Meinung bin, dass ein Sub nur allertiefste Frequenzen übertragen sollte, damit er möglichst nicht als separate Schallquelle wahrgenommen wird. 
Ich experimentiere mit verschiedenen Settings – was Dank der Möglichkeit, Presets zu speichern, sehr unkompliziert ist – und entscheide mich schlussendlich für eine Trennfrequenz von 70 Hz, die Reduktion der Basswiedergabe an den A-200 um 3 dB und den Verzicht (!) auf den Low-Cut sowohl am Sub als auch an den Speakern. Langsam drehe ich das relative Volumen des Subs dezent hinzu, sodass sich der zusätzliche Tiefbass nicht aufdrängt. Weniger ist mehr, auch wenn man durchaus dazu neigt, es zu übertreiben. Der Trick ist es, den Sub so einzustellen, dass man seine Anwesenheit erst wahrnimmt, wenn man ihn nach einer Weile einfach mal ausschaltet. In diesem Zusammenhang für Understatment-Freunde gut zu wissen, dass sich das Display via Menü auch deaktivieren lässt. 

Klang 


Der AW-350 punktet mit einer schnellen, knackigen und transparenten sowie ziemlich tiefen Basswiedergabe, ohne dabei zu dröhnen. Es sei der Hinweis erlaubt, dass eine Soft-Clip Funktion verbaut wurde, um Pegelspitzen abzufangen, damit der Speaker nicht clipt und unter Umständen Schaden nimmt. Das ist löblich, verschmiert unter Umständen aber Impulsspitzen, sodass ich diese Funktion im Menü deaktiviere. Schließlich bin ich erfahren genug, um zu wissen, dass man Audiosysteme nicht im oberen Leistungsbereich betreibt, sondern besser überdimensioniert und den Systemen idealerweise nicht mehr als 50% Leistung im Durchschnitt abverlangt. Wie für Hubraum beim Auto gilt: Headroom ist durch nichts zur ersetzen, außer durch noch mehr Headroom.
Der AW-350 liefert – im Rahmen der Leistungsfähigkeit der A-200 – genügend Leistung und Pegel, um auch mal eine kleine Party zu schmeißen, sollte hier nicht überwiegend Bass-Music gespielt werden. Übertreiben sollte man es dennoch nicht, sonst machen sie schnell Überlast-Artefakte bemerkbar. Trotz seiner Größe hält der Subwoofer für Nah-/Midfield-Stereo Anwendungen im Heimbereich genügend Dampf bereit. Kritisch könnte es hingegen bei größeren Surround-Setups werden, wenn man darauf steht, dass Hollywood-Explosionen auch das Küchenregal des Nachbarn zum Beben bringen sollen. 


Alternativen


Der AW-350 macht seine Sache wirklich gut. Sein Preis von knapp EUR 450,- ist vor allem in Anbetracht seiner Verarbeitungsqualität und seiner Optik okay, allerdings auch kein Schnäppchen. Wer richtige Schnäppchen sucht, sollte sich indes folgende bonedo-Test anschauen: Swisssonic Sub10, Samson R10s und Mackie Mr10. Wer wiederum noch mehr Leistung sucht – und das entsprechende „Kleingeld“ hat – sollte sich bei diesen Tests umsehen: Dynaudio BM9s und BM14s , Genelec 7040A und 7060 BPM. Hätte ich einen Wunsch frei …Im Prinzip habe ich nichts an dem Nubert-Subwoofer auszusetzen, hätte mir allerdings dennoch gewünscht, dass der Low-Cut an den Satelliten-Ausgängen ebenfalls regelbar gewesen wäre – oder zumindest deaktivierbar. Das ist jedoch nicht der Fall, da der High-Pass analog realisiert wurde und nicht vom DSP berechnet wird. Laut Hersteller soll das jedoch für eine optimale Laufzeit für angeschlossene Satelliten sorgen. 

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