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Numark CDN88 MP3 Test

Praxis

Wer hat noch nicht erlebt, dass ein relativ verzweigter Track von der internen BPM-Analyse mit einem falschen Ergebnis berechnet wurde? Falls das ermittelte Tempo nicht mit der tatsächlichen Geschwindigkeit des Tracks übereinstimmt, hat der DJ die Möglichkeit, durch mehrfaches Triggern von TAP (aber bitte im Takt) eine manuelle Geschwindigkeitsermittlung einzuleiten. Zu Beginn eines Tracks benötigt CDN 88 rund 3-4 Sekunden, um das Tempo eines Songs zu berechnen. Auch während der Wiedergabe schwankt dieser Wert abhängig von den Songpassagen im Durchschnitt um etwa +/- 0,3 BPM. Apropos Schwankungen. Normale Bassvibrationen am Tisch hatten keine Auswirkungen auf die Laufwerke. Nimmt man den Player in die Hände und schüttelt ihn ein wenig, ist allerdings nach 10 Sekunden Schluss mit Puffer.

Auf der Leiter steht ein Ton
Viele CD-Player haben statt eines Keylocks eine Master-Tempo-Funktion implementiert. Der Unterschied ist, dass Keylock die Tonhöhe in Abhängigkeit von der Position des Pitchreglers einfriert. Das bedeutet, wenn ein Song auf Pitch -25 einen Spooky-Horror-Effekt nach sich zieht, und der DJ in diesem Moment Keylock aktiviert, friert er genau diese Geister-Tonlage ein. Master-Tempo hingegen schließt den Key bei null Prozent Pitch ab. Der Timestretching-Algorithmus des Testkandidaten lieferte ein recht ordentliches Ergebnis ab. Bis zu einem Wert von zwei Prozent ist alles in Butter, ab fünf Prozent traten beim Beat vereinzelte, aber klar wahrnehmbare Artefakte auf. Bei komplexerem Audiomaterial, wie zum Beispiel einem Vocal-Sound, sind diese schwerer zu vernehmen. Hier mal beide Varianten:

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Audio Samples
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Keylock Master Keylock Pitch +3% Keylock Pitch +5% Keylock Pitch +10% Keylock Pitch -2% Keylock Pitch -3% Keylock Pitch -5% Keylock Pitch -10%

Bei Vocals fallen die Artefakte weniger auf, da der CDN88MP3 wohlmöglich mit Algorithmen arbeitet, die auf komplexes Audiomaterial abzielen und nicht auf bloße beatbasierte Dancetracks. Bei aktiviertem Keylock klingen die Tracks nicht mehr so gut, da die Transienten-Erkennung nicht sorgfältig genug arbeitet, bzw. der Fokus des Algorithmus eher auf harmonische Schwingungen abzielt.

Audio Samples
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Keylock Master 0% Keylock +2% Keylock +5% Keylock +10% Keylock -2% Keylock -5% Keylock -10%

Key-Correction kann die Tonhöhe um eine ganze Oktave hochskalieren. (Im Zusammenspiel mit dem Slide-Effekt sogar um zwei Oktaven). In die entgegengesetzte Richtung lässt sich der Song um stattliche fünf Oktaven transponieren. Die Anzeige ist auf neunzehn Halbschritte limitiert. Tiefere Werte werden mit L gekennzeichnet, höher liegende mit H. Wer im Eifer des Gefechtes in einen Extremwert abgedriftet ist, hangelt sich von Hand wieder hoch, Key-Reset ist nicht an Bord. Auch hier noch einmal der Vergleich zwischen Up- und Downscaling von Vocals und Beat.

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Audio Samples
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Key Transpose Beat downscaling Key Transpose Beat upscaling

Auch hier sind die Artefakte bei Vocals geringer

Audio Samples
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Transpose Master Transpose Key +1 Transpose Key +2 Transpose Key +3 Transpose Key -1 Transpose Key -2 Transpose Key -3

Beatmatching mit dem Beatkeeper
Der Beatkeeper dient als optischer Indikator der Taktysnchronität. Er analysiert das laufende Musikstück anhand von Rhythmik und Frequenzen. In einem 4/4 Takt ist der Auftaktschlag meist auch der Downbeat. Jedes Deck besitzt eine vierstufig unterteilte, rot leuchtende LED-Kette, die mit jedem Beat eine LED fortschreitet. Treffen sich die Takte, signalisiert eine blaue Diode in ihrer Mitte Synchronität. Falls die Beatkeeper-Auswertung nicht mit dem tatsächlichen Auftaktschlag übereinstimmt, navigiert der DJ mithilfe des Jogdials an die entsprechende Stelle und bestätigt mit TAP den manuellen Ersatz.

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Interlock
Diese Technik gleicht die Geschwindigkeiten der Tracks automatisch an und legt die Takte in Gleichschritt übereinander. Der zuerst gestartete Player ist das Master-Deck. Zu diesem wird das Slave-Deck synchronisiert. Für ein ordentliches Gelingen sind korrekt ermittelte Geschwindigkeiten und Auftaktschläge zwingend erforderlich. Sobald Interlock aktiviert ist, ändert sich die BPM-Anzeige des Slaves im Display und der daraus resultierende Pitchwert ebenfalls. Bewegt der DJ nun den Pitchregler am SLAVE, hat dies keinerlei Auswirkungen auf die Geschwindigkeit. Nur eine Verschiebung am Master Deck verändert das Tempo, dann jedoch für beide Laufwerke simultan und im Idealfall taktsynchron. Die Displaywerte werden dynamisch aktualisiert. Wird Interlock deaktiviert, reagiert das Deck erst mit einer Geschwindigkeitsänderung, wenn die entsprechende Faderposition und somit der Wert manuell abgeholt wird. Ist ein Deck angehalten, wird die Tempoanzeige entsprechend der aktuellen Pitchposition aktualisiert. In der Praxis ist Interlock mit Vorsicht zu genießen, denn es unterliegt den Schwankungen der internen Analyse direkt. Es zeigte sich bei diversen Musikstücken, dass auch zwei synchrone, gelockte Tracks in unterschiedlichen Intervallen mal mehr, mal weniger kurz aus dem Takt kommen.

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Interlock funzt Interlock benötigt 15 Sekunden Interlock liegt daneben

Loops und Cues
Wer schonmal mit Cuepunkten gearbeitet hat, dem dürfte das CDN88-Prozedere bekannt vorkommen. Play startet den Abspielvorgang, Cue springt zurück an den Startpunkt. Wird während des Abspielvorgangs die Pausentaste gedrückt, hält der Song an dieser Stelle an, es wird ein neuer Cuepunkt gesetzt und der alte wird überschrieben. Wer dieses virtuelle Lesezeichen noch etwas genauer plazieren möchte, benutzt im Pausenmodus das Jogdial, um framegenau (d.h. mit einer Auflösung von 1/75 Sekunden) im Song zu einer geeigneten Einsprungstelle zu manövrieren. Ist diese gefunden, genügt es den Abspielvorgang von dieser Markierung zu starten. Natürlich lassen sich die so angelegten Punkte auch speichern. Nach 1024 Punkten werden die ältesten Markierungen automatisch überschrieben. Nach einem Trackwechsel ist ein Cuepunkt grundsätzlich verloren. Es geht also nicht, erstmal ein paar Cues in verschiedenen Songs anzulegen, und danach alle mit einem Rutsch zu speichern. Interne Speicherdaten lassen sich zwischen mehreren Geräten austauschen. Ohne eine eingelegte CD nimmt der Empfänger auf Wunsch die Punkte des Absenders über den Controller-Port in Empfang.

Neulich in der Schleifenbinderei…

Wenn ein DJ-CD-Player etwas auf sich hält, bringt er eine Loopfunktion mit in den Ring. Das ist auch bei Numarks Doppeldecker nicht anders. Allerdings ist die Schleifenabteilung nicht sonderlich umfangreich ausgefallen. Loop-In setzt den Einsprungspunkt, Loop-Out den Endpunkt, RELOOP aktiviert den Loop. Die Loop-Startpunkte dienen ebenfalls als Hot-Starter. Insgesamt können zwei Loops angelegt werden. Sie sind zwar nahtlos, aber nicht beatsynchron. Hier kommen die Smart-Loops ins Spiel. Smart-Loops sind beatgestützte Schleifen, bei denen es keine Rolle spielt, ob der Einsprungs- oder Endpunkt genau getroffen wurden, denn der Beatkeeper passt den Loop und somit auch die Hotstarts automatisch an. Diese Funktion wird mit Interlock eingeschaltet und funktioniert auch am Slave-Deck. Dann werden die Loops natürlich zum Masterdeck synchronisiert. Das kleinstmögliche Schleifen-Intervall bei Smart-Loops ist ein Beat. Der Test ergab ferner, dass die Synchronisation auch im Pausenmodus erhalten bleibt. Dabei ändert sich allerdings die Master-Slave-Zuweisung, was kein Nachteil sein muss. Liegt die Beat-Analyse richtig, marschieren die Schleifen auch bei heftigen Pitch-Schüben im Gleichschritt. Liegt der Beatkeeper falsch, sind die Loops alles andere als rund.

Eine Funktion zum Halbieren oder Doppeln der Looplänge sucht man zu meinem Bedauern vergebens.

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Interlock Loops
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