Numark iDJ Live 2 Test

Numark iDJ Live II DJ-MIDI-Controller für iOS, Mac und PC im bonedo.de-Test. Jeder hat mal klein angefangen, so sagt es der Volksmund gern. Und natürlich trifft dies auch auf die Branche der DJs zu, denn nur in den allerseltensten Fällen wird ein Novize aus dem Nichts zum Star. Stattdessen sind, neben einem guten Gespür für Musik und das Publikum, Training und viel Geduld angesagt. Auch das iPad – anfangs als Musik-Tool belächelt – brauchte ein Weilchen, um sich in der Club-, Live- oder Studioumgebung zu etablieren. Inzwischen jedoch gibt es „DJ-Apps“ vieler namenhafter Hersteller von Denon und Native Instruments über Pioneer und Serato bis hin zu Algoriddim, dem „Wegbereiter“ für iOs-DJ-Apps. In Sachen DJ-Hardware hingegen waren es neben Vestax einmal mehr die innovativen Produktentwickler aus dem Hause Numark, die dem zarten Pflänzchen iOS-MIDI-Controller nicht zuletzt mit dem iDJ und iDJ Pro – wenngleich mehr im Privatsektor – zur Blühte verhalfen.  

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Mit dem iDJ Pro II kommt nun eine überarbeitete Version in den Handel, die sich von der Kinderzimmeroptik des Vorgängers lossagt und vor allem eines macht: Besser aussehen und sich besser anfühlen. Für 143 Euro (UVP), was sich fürs Erste bei rund 120 Euro Straßenpreis einpendeln sollte, gibt’s den kompletten Kabelsatz, eine iPad-Halterung, Virtual DJ LE und Algoriddims djay LE for Mac obendrauf. Vor dem Hintergrund, dass Hercules DJ Control MP3 und Behringer CMD Micro nur die Hälfte kosten und Hercules DJ Control Instinct mitsamt integriertem Interface für unter 100 Euro über den Tisch geht, ist der IDJ Live für PC/Mac-User vielleicht nicht unbedingt ein Schnäppchen. Bei den iOS-Controllern hingegen rangiert er mit Ions DJ2GO im unteren Preissegment, denn Pioneer- oder Vestax-Gerätschaften plündern die Portokasse schon vehementer.

Details

Numarks Einsteigerkonsole trifft in einem bunt bedruckten Pappkarton ein, begleitet von einer USB-Strippe, einem 30-Pin- und Lightning-Kabel und einem Mono-Splitter. Sie ist kompatibel mit Core- und Standard-MIDI zum Betrieb mit folgenden Produkten und Betriebssystemen:  

  • Windows Vista
  • Windows 7
  • Windows 8
  • Mac OS X 10.6 – 10.8
  • iOS 6.1 iOS7
  • iPad iPad (2. – 4. Generation)
  • iPod touch (3. – 5. Generation)
  • iPad mini
  • iPhone 5S
  • iPhone 5
  • iPhone 4S
  • iPhone 4
  • iPhone 3GS  

Unter den oben genannten Voraussetzungen ist eine Treiberinstallation nicht nötig. Damit die Notebook- und PC-Fraktion der potenziellen Käufer unverzüglich loslegen kann, bieten der Hersteller und seine Kooperationspartner gleich zwei Programme zum kostenlosen Download an, und zwar Algoriddims djay LE (Mac only) und Atomix Virtual DJ LE für Mac und PC. Letztgenanntes Programm erfordert eine Registrierung sowohl auf Numarks Website als auch bei Atomix Productions (VDJ). Die iOS-Apps djay und vjay wären bei Bedarf „extra“ zu kaufen. Wer also keinen „Rechner“ mehr besitzt, sondern nur noch mit dem Mobile-Device unterwegs ist, sollte gleich noch 8,99 Euro (iPad) oder 1,99 Euro (iPhone) für djay 2 einplanen. Die im Lieferumfang enthaltene „iPad-Stütze“ besteht aus dünnwandigem, zusammengeklappten Kunststoff, und wer sie zum ersten Mal in der Hand hält, dürfte durchaus Zweifel hegen, ob sie impulsiveren Handlungen (Samples und Effekte abfeuern) standhält. Doch ich kann Entwarnung geben: Das iPad sitzt erstaunlich sicher.

Der Numark-Controller misst 19,6 x 42 x 4,83 Zentimeter und legt ein Fliegengewicht von 1,27 Kilogramm an den Tag. Rechne ich mein iPad dazu, wiegt das mobile Set kaum zwei Kilogramm und lässt sich problemlos zum nächsten Grillfest, zur Party im Studentenheim, Fußballverein oder im Freundeskreis schleppen. Oder wo immer man gerade ein wenig „auflegen“ will. Dass ich hier Discos, Bars und Kneipen oder jedwede sonstige öffentliche oder kommerzielle Veranstaltung ausklammere, ist denke ich klar. An der Hinterseite, wo zuvor ein fest installiertes Kabel (Stichwort: Kabelbruch) verbaut war, sitzt nun vernünftigerweise eine Mikro-USB-Buchse für die mitgelieferten Verbindungskabel (30-Pol-auf-USB, Lightning-auf-USB, Mikro-auf-USB). Das ist schon erstaunlich, vor allem, wenn ich mal im Apple Store nachsehe, was ein Adapterkabel normalerweise kostet (19 Euro pro Stück) – also eines, das auch audiofähig ist und keine billige Klon-Ware, die nur auflädt.
Das Oberflächenlayout zeigt zwei berührungsempfindliche Dual-Zone-Wheels samt Pitch-Tasten und vertikal angelegter (!) Transportsektion, die dort sitzt, wo man im Normalfall die Kanalfader erwarten würde, die bei diesem Gerät zwei Volume-Drehreglern weichen müssen. Der zentrale Mixer besteht aus einem Crossfader zum Überblenden der Tracks und EQ-Controllern zur Klanganpassung für zwei Bänder (Hi/Low). Mehr braucht es in manchem musikalischen Genre auch nicht. In der Mitte sitzen der Browse-Encoder mit seinen Ladetasten und ein Scratch/Search-Button, gefolgt vom aufgedruckten Logo. Oben ist der Regler für die Ausgabelautstärke beheimatet. An die Bedienelemente sollte man in Anbetracht des Straßenpreises von knapp 120 Euro nicht allzu hohe Qualitätsansprüche stellen, doch sie werden ihrem Zweck gerecht. Sehen wir einmal vom „Zwei-Zonen-Jogwheel“ mit seinem unbeleuchteten weißen Kranz ab, das im Test eigentümlicherweise nicht zwischen Rand- und Oberflächenkontakt unterscheiden kann, sehe ich an der Oberfläche nichts, was nicht schon beim Vorgängermodell an Bord gewesen wäre. Numark hat hier also in erster Linie kosmetisches Facelifting betrieben, was durchaus gerechtfertigt scheint, denn so bleibt das Modell übersichtlich und schnell beherrschbar. Es nimmt aber auch einige „Altlasten“ mit, zum Beispiel den Verzicht auf Cue-Buttons, Pitchfader, Gain und Mitten-EQ. Dazu kommt der verschenkte Raum unter- und oberhalb des Jogwheels, der durch das runderneuerte Case (eigentlich ist es nun ja gar nicht mehr rund) in Erscheinung tritt. Im Zusammenspiel mit dem iPad lassen sich die meisten neuen Funktionen von djay 2, wie das Loop-FX-Pad und der Sampler, natürlich über das Tablet dirigieren, doch bei den LE-Versionen für den Rechner sieht dies schon etwas anders aus.

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