DETAILS
Die Verpackung des iDJ Live ist robust und die umgebenden Styropor-Formteile sollten dafür sorgen, dass das Gerät auch bei grobem Transport unbeschadet ankommt. Dem spielt natürlich auch die Physik zu, da es bei dem Leichtgewicht schon außerordentlicher Fliehkräfte bedarf, um es bis zu einer kritischen Aufprallenergie zu beschleunigen. Dem Karton entnehme ich: den Controller selbst, ein Y-Stereo-Miniklinke auf Mono-Mini-Klinke-Kabel, das mehrsprachige Handbuch sowie zwei Kunststoff-Formteile, die zu einem iPad-Aufsteller zusammengefügt werden. Eine Software liegt dem iDJ Live nicht bei, auch wenn es beim ersten Blick auf die Verpackung den Anschein macht. Im Kleingedruckten liest man vielmehr, dass Numark das Gerät lediglich in Zusammenarbeit mit der Firma Algoriddim entwickelt hat – die dazugehörige und empfohlene App „djay“ muss man noch separat im App-Store erstehen. Sie schlägt dann zusätzlich mit – im Vergleich zu gängigen App-Preisen – satten 15 Euro zu buche.
Aufbau
Der visuelle Kontrollgang über die Bedienoberfläche zeigt ein aufgeräumtes Bild: An den äußeren Schenkeln residieren die 15cm-Jogwheels, welche sich geräuschlos und leichtgängig, allerdings mit leichtem Spiel in ihren Achsen drehen. Dazwischen wartet die Klang-, Transport- und Mix-Sektion auf ihren Einsatz. Der Mastervolume-Regler, der Push-Dial-Encoder, der Scratch/Search-Taster und der 45mm-Crossfader bilden die optische Mittelachse. Sie werden zu den Seiten hin von den Kanal-Bedienelementen flankiert. Von Norden nach Süden sind dies: zwei Pitch-Taster (+/-), Lautstärke-, Höhen- und Bass-Potis sowie Cue-Taster. Dabei verfügen die beiden Potis der Klangsteuerung über eine Mittenrasterung, die Laustärkeregelung sinnigerweise nicht. Darunter folgen die hintergrundbeleuchteten Transport-Taster mit den Funktionen: Sync, Cue-Set, Cue-Play, Play/Pause. An der Rückseite wird das iConnector-Kabel aus dem Gehäuse geführt. Für die Preisklasse leider nicht unüblich, wird es nur durch eine Plastik-Manschette zugentlastet. Dadurch sind Kabelbrüche, die durch das häufige Abknicken beim Transport entstehen, fast schon vorprogrammiert. Eine Stecker-Lösung hätte mir an dieser Stelle folglich weitaus besser gefallen. An der Unterseite sorgen acht Kunststoff-Noppen für einen rutschfreien Stand des Controllers.
Der beiliegende iPad-Aufsteller ist mit zwei Handgriffen montiert. Er bietet dem Apple-Mobilrechner einen ausreichend sicheren Stand und schrägt gleichzeitig den Betrachtungswinkel auf angenehme 30-Grad an. Ein nützliches Detail sind dabei die Aussparungen zu Kabeldurchführung am Fuß des Ständers.
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Y-Adapter
Trotz des immensen Angebotes im Bereich Musiksoftware ist das iPad in Hinblick auf die Audio-Konnektivität ja nach wie vor eine Insellösung (da macht auch das Alesis I/O Dock keine Ausnahme, denn im Kern ist es nichts anderes als eine Breakthrough-Box, die die vorhandenen Ausgänge nur auf professionelle Buchsen verteilt). Somit muss sich auch der Numark-Controller mit dem begnügen, was ihm das iPad an Audioausgängen zur Verfügung stellt. Und das ist eben nur ein lumpiger Stereo-Out. Um das unverzichtbare Vorhören zu ermöglichen, bleibt also nur der Ausweg, das Stereo-Signal in zwei Mono-Kanäle zu splitten. Der beiliegende Y-Adapter ( „Y“ beschreibt symbolisch die Kabelführung von einem Strang in zwei) erledigt genau diese Aufteilung. Im Ergebnis disqualifiziert die Mono-Wiedergabe das iPad leider als Plattform für den professionellen Einsatz (wohlgemerkt: das liegt am iPad und nicht am iDJ Live). Und das gar nicht mal so sehr wegen der fehlenden Stereo-Abbildung, sondern vielmehr deshalb, weil es beim Mischen von zwei Stücken schnell zu extremen Phasen-Auslöschungen und Additionen im Bassbereich kommen kann.