Numark Mixdeck Test

Details

Mit 8,5 kg Lebendgewicht erscheint der Proband leichter als erwartet. Sein zeitloses anthrazitfarbenes Design mit der silbrigen Mixerfaceplate gefällt. Er ist sauber verarbeitet und steht rutschsicher auf acht Gummifüßen. Mixdeck misst 935 x 300 x 80 mm, also nichts, was man mal so eben in den Rucksack steckt. Adäquates Transportgerät muss also her, dass die wertvolle Gerätschaft auf Reisen kompetent schützt. Ein passendes Case ist im gut sortierten Fachhandel für etwa 129 Euro erhältlich. Vielleicht hätten einigen Kollegen ja auch ein abnehmbarer Kunststoffdeckel a´la MK2 und ein versenkbarer Tragegriff a´la Ghettoblaster für nächtliches Kiezhopping zufriedengestellt. Die Verpackung bringt Audiokabel, Netzteil, Software-CD und den Quickstartguide ans Licht. Den Karton ziert ein Traktor-Emblem, der Nachsatz Numark Edition liefert Hinweise auf eine eingeschränkte Software-Fassung. Wir sind gespannt, wie limitiert sie sich darstellt.

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Medienformate
Zwei flotte Slot-in CD-Laufwerke können sowohl Standard Audio-CDs als auch MP3-CDs abspielen. Ferner steht jedem Deck ein USB-Schlitz zur Verfügung, sodass das Laptop grundsätzlich zu Hause bleiben könnte. Allerdings spielen weder USB noch CD andere Audioformate als MP3 ab. Freilich ist MP3 noch das gängigste Format, dennoch kann man über diesen Umstand geteilter Meinung sein. Wer etwa bei iTunes M4A einkauft, OGG oder AAC bevorzugt, schaut nämlich in die Röhre. Es sei denn, er konvertiert seine ganze Musiksammlung und schaufelt sie dann auf Stick und CD. Oder er arbeitet doch mit dem Notebook. Hmh.

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Backpanel
Raus geht’s per XLR-Master und drei Stereo-Cinch-Females für Master, Booth und Record. Eine unkomplizierte Verkabelung mit professionellen PA-Anlagen jedweder Art, Aktivlautsprechern, aber auch mit der heimischen Stereoanlage im Partykeller steht also nichts im Wege. Schön, dass Numark auch an einen Ausgang zum Aufzeichnen der Mixsession gedacht hat. Allerdings muss ich sowohl Linefader als auch Gain-Regler fast bis zum Anschlag aufreissen, um im Audio-Editor irgendwie in die Nähe der 0 dB zu kommen. Das ist schon sehr schade. Zwei Phono-Line-Switches bringen auf Wunsch externe Gerätschaften ins Spiel, die Audioströme der internen CD-Player dürfen separat über je zwei Stereowege ausgegeben werden. Etwa, wenn ein alternatives Mischpult, Timecode-CDs oder Effektgeräte die Bühne betreten.

Frontpanel
An der Vorderseite ist ein regelbarerer Mikrofoneingang mit Aufholverstärker im 6,3-Millimeter-Klinkenformat positioniert. Das eingebrachte Signal ist für Moderartionszwecke durchaus geeignet, leidet in der Aufzeichnung aber ebenfalls unter dem niedrigen Ausgangspegel am Record-Out. Die Feinabstimmung übernimmt ein 2-Band-EQ mit ±15 dB Cut/Boost. Mancher Hochzeits-, Promotiontour – und Stagebeschaller wird vielleicht einen zweiten Mike-In für den Interviewpartner vermissen. Ferner würden dem Signalweg ein Einschaltknopf und eine Talkover-Funktion gut zu Gesicht stehen. Wir haben nachstehend für euch den Sound bei 3 Uhr Gain mit EQ-Mittenstellungen aufgezeichnet.

Audio Samples
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Mic über Mixdeck

Je eine 6,3- und 3,5 mm-Kopfhörerbuchse machen einen Adapter überflüssig oder ermöglichen DJ-Teams zeitgleich am Gerät zu arbeiten, ohne ständig das Headphone wechseln zu müssen. Der Sound von iPod und CD ist ziemlich transparent und ausreichend laut für die mobile Disko. Auch „voll aufgerissen“ kann ich kein nennenswertes Zerren feststellen. Im MIDI-Betrieb ist allerdings ein leichtes Grundrauschen zu vernehmen. Ebenfalls an der Front sind die Schalter fürs Crossfadertuning platziert.

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Mixersektion
Die zentrale Mixersektion wartet mit drei Kanalzügen samt verstellbarem iPod-Dock auf. 50-mm-Linefader regeln die Lautstärke der einzelnen Busse . Ein Aufholverstärker kümmert sich um den Pegelausgleich. CH1 und CH2 steht ein 3-Band-EQ (High-, Mid-, Low) mit einem Cut/Boost von -28/+10 dB zur Seite. Die griffigen, gummierten Regler rasten in Mittenstellung und ermöglichen einen kontrollierten Eingriff in das Klangbild.

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Fader 3 steuert die Lautstärke des Apple-Players. Ein EQ oder Pitch ist leider nicht zugegen, was einen ernsthaften Einsatz des iPod als Abspieleinheit in einer technoiden Umgebung in Frage stellt. Wobei fairerweise gesagt werden muss, dass der iPod hier sicherlich auch nicht das Datenträgerformat der ersten Wahl ist. Was allerdings auch der beat-mixenden Gemeinde zugutekommen sollte, ist die Aufnahmefunktion. Ja, ihr habt richtig gelesen. Der iPod eignet sich tatsächlich, um den Mix für die Nachwelt festzuhalten – mit der geeigneten App, versteht sich. Im Praxisteil dazu mehr. Der Zugriff auf die Musikbibliothek geht ausgezeichnet von der Hand. Ein Pushencoder, SKIP, PLAY und MENU lassen keinerlei Navigationsdefizite erkennen. Playlisten, Tabs, Menüstruktur – alles zu Diensten. Schön.

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Was wäre eine amtliche DJ-Workstation ohne einen Crossfader? Der Überblendregler hat eine praxistaugliche Länge von 45 mm und lässt sich hinsichtlich der Arbeitskurve in zwei Modi betreiben. Steht der Slope-Switch links, blendet das linke Signal anhaltend aus und das rechte mit zunehmender Lautstärke ein, wenn der Fader zum Mittelpunkt bewegt wird. Dort angekommen gibt es einen leichten Pegelabfall gegenüber den Extrempositionen, der dem Kurvenabbild am Schalter entspricht. In der linken Stellung öffnet der Fader sehr schnell. Es  kommt zu einem leichten Pegelanstieg. Bei Verschleißerscheinungen durch den rauen DJ-Alltag lässt sich das gute Stück unkompliziert austauschen.

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Master, Booth- und Cue besitzen separate Volumenregler. Numark verbaut eine siebenfache LED-Anzeige (fünf mal grün und zwei mal rot). Ein Kippschalter selektiert den Vorhörkanal und schickt entweder das Summensignal, den iPod oder die Decks auf die Ohrmuschel. Ein praktischer Monitor-Cross-, respektive Cuefader, blendet stufenlos zwischen den beiden Quellen. Der Mixer klingt recht ordentlich, die Ausgangslautstärke könnte allerdings höher sein.

Decksektionen
Zwei blau hinterleuchtete LED-Displays sorgen für den nötigen Durchblick während des Gigs. Sie versorgen den DJ mit wichtigen Daten, wie Laufzeiten, BPM, ID3-Tags, Ordnernamen oder Effekteinstellungen und sind auch bei ungünstigeren Blickwinkeln oder Lichtverhältnissen noch recht gut abzulesen. Eine Kontrast- oder Helligkeitsanpassung ist allerdings nicht möglich. SOURCE wechselt zwischen den Betriebsmodi CD, USB-Master und USB-MIDI. Die doppelzeilige Matrix stellt Informationen zweireihig mit maximal je zwölf Zeichen simultan dar und beginnt danach zu scrollen. Sie empfängt jedoch leider keine Tags im MIDI-Betrieb. Mit der PROGAM-Funktion kann der DJ im Handumdrehen Playlisten direkt an der Konsole erstellen.Drei große Hartplastik-Taster (CUE, PLAY, PAUSE) bilden die Transportsektion. Sie lösen auf der vollen Angriffsfläche aus, sind beleuchtet und auch in dunklen Umgebungen gut zu bedienen. Über der Auswurftaste sehe ich zwei Drehregler, die Start- und Stoppzeiten der Player von 0-6 Sekunden festlegen.

Audio Samples
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TT Anlauf TT Brake

Jogdials
Die großen, beleuchteten 140 mm großen Jogwheels unterscheiden zwischen Seiten- und Oberflächenkontakt. Standardmäßig arbeiten die Teller im Nudge-Modus, der geriffelte Rand dient als Fingermulde. Wer scratchen will, aktiviert SCRATCH manuell. Selbstverständlich ist das Gefühl bei einer Vinylscheibe anders, doch die Haptik des Numark-Platters ist sehr ordentlich, die aufgeraute Oberfläche ist griffig. Enthusiasten werden jedoch kaum ohne stufenlose CF-Kurve arbeiten wollen. Apropos Scratching: Numark stattet sein MIXDECK gleich mit fünf innovativen Scratchmodes aus. Im Auslieferungszustand ist der Turntable-ähnliche VINYL-Mode eingestellt. FORWARD setzt nur die Vorwärtsbewegungen um. CUE versetzt den Song bei jeder Wheel-Berührung an den ersten Cuepunkt und der DJ kann diese Position immer aufs neue Scratchen. CUE FORWARD ist eine Mischung der zuvor beschriebenen Modi. BLEEP funktioniert wie der Vinylmodus, spielt allerdings beim Loslassen den Song an der Position weiter, wo sich dieser ohne User-Eingriff befunden hätte. BLEEP FORWARD löst das gleiche Verhalten für Vorwärtsbewegungen aus. Und so hören sich Numarks Scratchmodes an.

Audio Samples
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Vinyl-Mode Fwd-Mode Cue-Mode Cue-Fwd-Mode Bleep-Scratch-Mode Bleep-Fwd-Scratch-Mode

Während der Wiedergabe oder eines Scratchmanövers visualisiert ein Leuchtkranz die Laufrichtung des Songs. Befindet sich der Player im Pausenmodus, navigiert der DJ framebasiert mit 1/75s und kann so punktgenaue Markierungen anlegen. SEARCH indes aktiviert die Hochgeschwindigkeitssuche. In der Grundeinstellung entspricht eine Umdrehung rund 15 Sekunden. In Kombination mit dem Parameter-Regler kann das Intervall auf 30 oder 60 Sekunden erhöht werden.

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