Praxis
Als autarke DJ-Lösung setzt Numark Mixstream Pro auf das Betriebssystem Engine OS. Die Konsole kann also komplett ohne Computerunterstützung eingesetzt werden. Wer zuvor jedoch bereits mit einer DJ-Software am Rechner gearbeitet hat, kann unter Verwendung der Engine DJ Desktop Software für PC und MAC seine Playlisten aus diversen Programmen wie Traktor oder Serato für den Gebrauch auf einem Engine OS Gerät exportieren.
Zum Testzeitpunkt gab es auch direkt eine neue Firmware 3.0.1. Diese ließ sich problemlos über WLAN aufspielen. Wer mag, kann auch über USB oder PC/MAC aktualisieren.
Demo Content
Nach dem Start der Numark-Mixstation sind bereits einige Samples und Musikstücke verfügbar und der Käufer kann direkt mit dem Mixen beginnen. Ist der Akku aufgeladen, lässt sich bis zu 4 Std vom Stromnetz unabhängig performen. Also noch die integrierten Boxen aufdrehen und los geht’s .
Das Lautsprechersystem, das beim MSPGo zum Einsatz kommt, besteht aus insgesamt vier Speakern, pro Seite zwei. Jeweils frontal abstrahlend und in angeschrägtem Winkel. Die Frequenz ist mit 20-20.000 Hz angegeben. Über Größe und Leistung sind keine Herstellerangaben zu finden. Was jedoch an Sound aus der Kiste kommt, kann sich durchaus sehen respektive hören lassen.
Aufdrehen geht natürlich nur bis zu einem gewissen Grad und der Bass-Wumms ist auch etwas farblos. Aber für eine kleine Pool- oder Wohnzimmerrunde bzw. Garten-Session langt das durchaus aus. Wasserdicht ist das Gerät aber nicht, also Obacht!
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Wenn euch der Laustärkepegel nicht ausreicht, könnt ihr den Mixstream bei Bedarf einfach via XLR oder Cinch an eine PA anschließen oder um autark zu bleiben, an eine akkubetriebene PA-Box. Ich hatte gerade die IMG Skyrock hier zum Test. Die wäre eine ziemlich laut aufspielende Lösung, die für den nötigen Rumms sorgt. Eine gute Alternative dazu wäre auch die Soundboks (zum Test) oder die kleinere Soundboks Go. Beim Mixen könnt ihr zwischen zwei Wellenformansichten umschalten.
Datenträger
Die Mixstream Pro-Serie ist in der Lage, Musik von externen Datenträgern (USB und SD (HC/XC) / FAT23, exFAT)) oder eines Streaming-Anbieters abzuspielen.
Zu den unterstützten Audioformaten zählen:
- AAC/M4A
- AIF/AIFF (44,1-192 kHz, 16-32 Bit) ALAC
- FLAC
- MP3 (32-320 kbps)
- MP4
- Ogg Vorbis
- WAV (44,1-192 kHz, 16-32 Bit)
Playlisten beim Numark Mixstream Pro GO
Das Handling lokaler Musik gelingt in der Praxis sehr gut, denn die Musikstücke werden schnell eingelesen und innerhalb von Sekunden im Deck analysiert (Tempo, Beats, Wellenformen, ID3-Tags etc.). Leider besitzt Engine OS allerdings noch keine Batch-Analyse für ganze Ordner.
Das Anlegen von Listen mittels Touchscreen-Taststatur, Sortieren und Verschieben von Einträgen an der Konsole gelingt ebenfalls prima. Diesbezüglich gibt es keinen Anlass zur Kritik. Und auch in Sachen Treffsicherheit des Beatgrids herrscht oftmals Konsens. Wenn das Taktraster nicht passt, lässt sich dieses auch via Konsole mit Tasten und Jogwheel anpassen.
Recording
Dass gleich zwei USB-Ports am Start sind, ist bei einem DJ-Wechsel sehr praktisch, denn so kann jeder seine Harddisk anschließen und eine Übergabe stattfinden oder DJ-Teams können mit ihren eigenen Sticks auflaufen. Da zudem noch ein SD-Card-Slot verbaut ist, lässt sich darauf auch prima ein Mix recorden, wenn es nicht auf dem Stick sein soll.
Numark hat zudem noch eine USB-Typ-B-Buchse spendiert, die es euch ermöglicht, Kontakt mit einer DJ-Software auf dem Laptop herzustellen. Virtual DJ und Serato sind hier aktuell gesetzt. Bei den Denons ist auch Algoriddim dabei. Mal schauen, wie es diesbezüglich weitergeht.
In The Mix
Mixstream bietet einen 2-Kanal-Mixer mit 3-Band-EQs, die musikalisch ins Klanggeschehen eingreifen. Beim Cut erfolgt keine komplette Auslöschung des Frequenzbandes (Full-Kill) – es bleiben Signalanteile zu hören. Anwenderseitige Crossover-Frequenzen oder Cut/Boost-Einstellungen sind nicht möglich. Allerdings könnt ihr die Resonanz des Kanalfilters, der sich über einen griffigen großen Regler schön regeln lässt – im GUI justieren.
In den Deck-Sektionen finden sich neben der Transport- und Pitch-Abteilung sehr handliche 140 mm Jogwheels. Damit hat man den Track gut im Griff, kann gezielt Loop- und Cue-Positionen anfahren und auch scratchen, ohne dass der Teller auf der Oberfläche kratzt. Sehr schön. Mit der Smart Scratching Option bleiben eure Moves sogar im Beat. Der Pitchfader lässt sich auf die Bereiche 4, 8,10, 20, 50 und 100 % umschalten. Aufgrund des kurzen Regelwegs liegt die Auflösung nicht im Hundertstel, sondern etwa bei etwa einem Zehntel BPM
Numark Mixstream Pro GO Effekte und Performance Pads
Die vier integrierten FX sind „nice to have“. Dry-Wet und Beat-Einstellung lasen sich anpassen, aber sonst keine weiteren Parameter. Für ein Consumer-System ist das schon okay, aber die Option, Effekte auszutauschen, wäre natürlich sehr willkommen.
Die Performance-Pads kommen naturgemäß mit unterschiedlichen Modi. Vier davon sind aufgedruckt: Cue, Saved Loop, Autoloop und Roll. Über Shift sind zudem noch weitere Loop-Roll-Intervalle und der Sample-Player zugängig. Dieser bringt von Haus aus 8 Samples mit und lässt sich einfach durch Swipen eines neue Samples und Betätigen des zugehörigen Pads neu beladen. In diesem Zusammenhang ist es etwas schade, dass das Gerät nur vier Pads hat.
Streaming Music
Das Streaming Setup ist schnell erledigt: WLAN auswählen, beim Streaming-Abo Anbieter einloggen und schon stehen die kuratierten Playlisten und die eigenen – so vorhanden – bereit. Ihr könnt folgende Anbieter auswählen. Die Tracks werden bei adäquater WLAN-Geschwindigkeit in wenigen Sekunden gepuffert und analysiert. Schöne Sache, besonders für Plattenwünsche und um neue Sachen auszuprobieren.
- Beatport
- Beatsource
- Tidal
- Soundcloud
- Amazon Music
- Dropbox-Cloud
- Streaming Music
Lichtsteuerung mit dem Numark Mixstream Pro GO
Habt ihr DMX-Equipment via Soundswitch-Dongle angeschlossen oder ein Nanoleaf oder Philips Hue Setup ins WLAN integriert, könnt ihr die Lightshows über den Mixstream bedienen. Hierfür gibt es ein Basis-GUI mit einfacherem Layout und eine Pro-Ansicht mit detaillierteren Funktionen. Das klappt prima, ist absolut nützlich für DJs, die keinen Lighty haben, für Streaming-Setups, Gartenpartys und dergleichen. Und es macht einfach Laune. Dazu noch ein Link zum Video aus meinen Mixstream Test aus 2021.
Blick auf die Preferences
Der Touchscreen dient auch zum Ändern von Settings und Preferences. Dazu gehört die Sampler-Lautstärke, Xfader-Contour, abschaltbare Performance-Pads, Deck-Farben, Mikrofoneinstellungen und etliche System- und User-Settings. Komfortabel.
Controller für Virtual DJ und Serato
MSPGo lässt sich obendrein als Controller für Virtual DJ und Serato einsetzen. Allerdings war dies zum Testzeitpunkt noch nicht möglich.
Numark Mixstream Pro GO – mögliche Alternativen
Geht es um die Alternativen zum Mixstream Pro GO, kommen neben dem Geschwistermodell Pro+ die Denon Geräte der Prime-Serie sowie SC Live 2 sowie SC Live 4, Pioneer XDJ-RR und RX3 sowie Gemini SDJ-4000 in Frage, die ebenfalls Standalone-Konsolen sind. Mit Akku und Speaker ist der Numark-Spross indes weitgehend allein auf der Flur – das GODJPlus jedenfalls hat es niemals bis zu uns in die Testredaktion geschafft.
Features | Denon SC Live 2 | Pioneer XDJ-RR | Numark Mixstream Pro Go |
Kanäle | 2-Kanal-Mixer | Mixer: 2-Kanal | 2-Kanal-Mixer |
Display | 7-Zoll Hi-Res | 7-Zoll Vollfarb | 7-Zoll HiRes |
Inputs | Mikrofon | Mikrofon, Aux-In | Mikrofon |
Outputs | XLR, Cinch (Master) 2 x Kopfhörer | 2 x Kopfhörer XLR, Cinch (Master) | XLR, Cinch (Master) 2 x Kopfhörer |
Media-Inputs | 2 x USB-A, 1x SD | 2 x USB-A | 2 x USB-A, 1x SD |
Streaming/WiFi/LAN | WiFi: Tidal, Beatport, Beatsource,Amazon, Soundcloud, Dropbox | kein WiFi/LAN | WiFi: Tidal, Beatport, Beatsource,Amazon, Soundcloud, Dropbox |
Standalone-Mixer | nein | nein | nein |
Effekte | Sweep FX, Beat-FX | Color FX, Beat FX | Channel FX, Filter |
Performance Pads | 4 | 4 | 4 |
Audiointerface | ja | ja | ja |
USB | USB Typ-B | USB-Typ-B | USB-Typ-B |
Mix-Recoring integr. | ja | ja | ja |
DJ-Software komp. | Serato, Virtual DJ | rekordbox dj | Serato, Virtual DJ |
sonstiges | eingebaute Lautsprecher Engine Lighting GUI | Link-Export-Modus für rekordbox | eingebaute Lautsprecher, Akku, Engine Lighting GUI |
Preis | 1099,- Euro | 1199,- Euro | 998,- Euro |