Praxis
Pitch
Der Pitch-Fader des NDX 500 verfügt über einen Arbeitsweg von komfortablen 100 Millimetern. Gleich drei verschiedene Pitch-Bereiche stehen hier zur Auswahl: 4, 8, 16 oder 100 Prozent. Die Master-Tempo-Funktion dient dem Erhalt der Tonhöhe bei verändertem Tempo. Auch dieses Feature schnitt im Test gut ab. Erste hörbare Artefakte traten erst bei Pitch-Werten von +8% oder -9% auf.
Display, Zeitanzeige & Co
Mit dem „Single“-Button kann ich zwischen den beiden Wiedergabe-Modi „Auto-Cue“ (Playback stoppt nach jedem Track) und „Continue“ (Tracks werden ohne Unterbrechung abgespielt) wechseln. Auch das Erstellen eines Programms, sprich eine festgelegte Abfolge von Tracks, ist bei unserem Testkandidaten möglich. Das geht kinderleicht mit den Buttons „Programm“, „Rec“ sowie dem Push-Encoder zur Auswahl der gewünschten Songs. Im Test lief das mit Audio- und MP3-CDs wie auch mit MP3-Files von USB-Medien problemlos. Allerdings ist der Speicher flüchtig. Wer einmal das Gerät ausschaltet, der verliert die zuvor programmierte Playliste und muss diese beim Neustart ein weiteres Mal erstellen.
Das Display ist angenehm hell, kontrastreich und von allen erdenklichen Blickwinkeln gut abzulesen.
Folgende Informationen sind auf der Anzeige zu sehen:
Wiedergabe/Pause: Dies zeigt an, ob der Track aktuell abgespielt oder angehalten wird.
Cue: Wird angezeigt, wenn die Wiedergabe an einem Cue-Punkt pausiert.
CD/USB: Zeigt an, ob man Tracks von einem angeschlossenen USB-Stick oder einer eingelegten CD spielt.
Track-/Ordnernummer: Visualisiert die aktuelle Track- oder Ordnernummer.
Gesamtzahl der Tracks: Dies ist die Gesamtzahl der Tracks, die auf einem angeschlossenen USB-Stick oder einer eingelegten CD verfügbar sind.
Zeitanzeige: In Minuten, Sekunden und Frames. Eine Sekunde hat 75 Frames.
Zeit-Modus: Zeigt den aktuellen Modus an, also welche Zeitangabe am Display aktuell zu sehen ist: verstrichene Zeit (Elapsed), verbleibende Zeit (Remain) und verbleibende Zeit auf der gesamten CD (Remaining).
Zeitleiste: Visualisiert die vergangene oder verbleibende Zeit je nach Zeit-Modus.
Wiedergabe-Modus: Auto-Cue oder Continue.
Reloop: Gibt die Programmierung eines Loops an.
BPM: Zeigt das Tempo in BPM (Beats Per Minute) des aktuellen Tracks (dreistellig, keine Nachkommastellen).
Tonhöhe: Dies ist die aktuelle Anpassung der Tonhöhe in Prozent (zwei Nachkommastellen).
MT (Master Tempo): Dies gibt an, ob Master Tempo aktiv ist oder nicht.
Prog: Gibt an, dass ein Programm gespeichert ist.
Textanzeige: Bei der Navigation durch einen angeschlossenen USB-Stick erscheint hier der Ordner- oder Dateiname.
BPM-Analyse
Die automatische Tempoanalyse unseres Testkandidaten funktioniert bei „straighten“ Beats (wie z.B. bei House, Disco oder Dubstep) sehr zuverlässig. Nur bei den „gebrochenen“ Rhythmen (Drum & Bass, Jungle etc.) kommt das „Zählwerk“ manchmal ins „Schleudern“, was aber bei derartigen Features absolut normal ist. In so einem Fall kann man sich prima mit der Tap-Taste zur manuellen Ermittlung des Tempos behelfen. Also: Nichts zu meckern!
Handling & Layout
Der NDX 500 verfügt über ein sehr aufgeräumtes und übersichtliches Layout, das für eine intuitive Bedienbarkeit und damit für einen guten Workflow sorgt. Sehr gut gefallen mir außerdem die vielen, verschiedenfarbig beleuchteten Tasten.
MIDI, Serato und andere Programme
Für den Test der MIDI-Funktionen habe ich einen iMac mit 2,4 GHz Intel 2 Core Duo Prozessor und vier Gigabyte RAM verwendet. Das Betriebssystem ist OS X, in der Version 10.8.5. Ich öffne auf meinem Apple-Rechner die Software Serato DJ, in der zum Testzeitpunkt aktuellen Version 1.7.1. Als Audiointerface habe ich das Rane SL-2 verwendet. Ich schließe unseren Testkandidaten per USB an meinen Rechner an und schalte den Player mit dem „Source“-Taster auf „MIDI“. Anschließend wähle ich mit dem Push-Encoder aus, dass unser Testkandidat das linke Deck der Applikation steuern soll. Ohne weiteres kann ich sofort mit dem Push-Encoder durch das Musik-Archiv der Software navigieren. Ich suche einen Track aus und lade ihn in den virtuellen Player. In meinem Testlauf funktionierte der NDX 500 als Controller für die Serato DJ Software absolut perfekt. Vom Jogwheel über die Hot Cues sowie dem Pitchfader bis hin zur Loop-Sektion, alles ließ sich durch den NDX 500 direkt und gefühlt verzögerungsfrei bedienen, dass es den Anschein hatte, ich hätte es mit einer Hard- und nicht mit einer Software zu tun. Vorbildlich! Zum Testzeitpunkt ist Serato DJ noch die einzige DJ-Software, die ein fertiges MIDI-Mapping für den NDX 500 anbietet. Doch Numark hat mir versichert, dass in naher Zukunft auch andere Software-Hersteller nachziehen werden. Um zu testen, ob der NDX 500 auch bei anderen DJ-Apps als Controller funktioniert, habe ich „The One“ von Audio Artery (Version 1.5) geöffnet und per MIDI-Learn ein Mapping für unseren Testkandidaten erstellt. Auch hier gab es keine Probleme.
Für dich ausgesucht
USB-Audiointerface und Klang
Neben seiner Funktion als MIDI-Controller lässt sich der NDX 500 auch als USB-Audiointerface nutzen. Um dies zu testen, nutze ich wieder meinen iMac. Ohne einen zusätzlichen Treiber installieren zu müssen lässt sich der Numark-Player als Audiogerät in der Systemsteuerung meines Computers auswählen. Das Interface unseres Testkandidaten arbeitet mit einer Auflösung von 16 Bit und 44,1 oder 48 kHz. Auch in anderen Applikationen wie Logic 8 oder „The One“ konnte ich den Player problemlos als Audiogerät nutzen. Die D/A-Wandlung des Klangmaterials funktionierte dabei absolut reibungslos. Nun möchte ich aber zu einer nicht ganz unwichtigen Frage kommen. Wie klingt der analoge Ausgang unseres Testkandidaten denn nun eigentlich? Die beiden Cinch-Buchsen liefern ein druckvolles und angenehmes, rauscharmes Stereosignal. Der Bass klingt kraftvoll und transparent. Und auch die Mitten verfügen über den nötigen Druck und kommen mit einem ziemlich warmen Sound daher. Einzig allein im oberen Hochtonbereich gibt es minimale Abstriche, was die Brillanz angeht. Dennoch ist der Gesamtsound des NDX 500 als gut einzuordnen, besonders bei Berücksichtigung der Preisklasse. In den folgenden Klangbeispielen sind das originale Audiofile einer Audio-CD sowie der selbe Song, der über den Player abgespielt wurde, zu hören.