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Numark NS7 II Test

Praxis

Auf der 12-Uhr-Position residieren die Navigationselemente für Serato DJ, allen voran der zentrale Push-Encoder zum Durchsuchen meiner Songs, Playlists oder Order und die Buttons „Back“ und „Fwd“, die es mir ermöglichen, unkompliziert und schnell in der Baumstruktur vor- oder zurückzuspringen. Mithilfe der Load-Buttons A und B lade ich die im Browser selektierten Songs ins rechte oder linke Deck. Außerdem gibt es eine Load-Prepare-Taste, mit der ich Songs in das Vorbereitungsfeld laden kann. Ebenfalls sehr praktisch sind die drei Tasten „Crates“, „Prepare“ und „Files“, um zwischen der Standardansicht, dem Vorbereitungsfeld oder der Laufwerksanzeige des Computers umzuschalten. Der Panel-Button erlaubt mir das ein- oder ausblenden verschiedener Zusatzfunktionen wie „Recording“ oder „SP-6 Sampler“. Insgesamt ist die Navigation beim NS7 II in meinen Augen sehr gelungen und überaus intuitiv bedienbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Die hochwertigen Fader des NS7 II sind auch für Scratch-Nerds bestens geeignet.

Decks und Pads

Wie schon beim Vorgängermodell sind auch beim NS7 II die beiden rotierenden Plattenteller die prägnantesten Merkmale am Gerät. Die Teller haben einen Durchmesser von rund 19 Zentimetern, sind von ausgezeichneter Güte und sorgen mit 3600 Ticks pro Umdrehung für eine akkurate Übertragung der Handbewegungen auf die virtuelle Ebene der DJ-Software. Die Oberfläche aus echtem Seven-Inch-Vinyl sorgt in Kombination mit den darunter gelegenen Filz-Slipmats für ein authentisches Vinyl-Feeling. Gut gefallen mir die beiden Drehregler „Start Time“ und „Stop Time“, um die Start- und Stoppzeit der Plattenteller stufenlos von extrem schnell bis zu sehr langsam einzustellen. Bezüglich seiner Jogwheels ist unser Testkandidat nach meinem Ermessen definitiv der beste DJ-Controller, den ich je in die Finger bekommen habe. In diesem Zusammenhang möchte ich euch auch noch den Bleep/Reverse-Hebel in der jeweiligen Player-Sektionen ans Herz legen: Betätige ich „Bleep“, dann läuft das Audiofile temporär rückwärts und bleibt dennoch (in der Regel) im Takt. Das macht den NS7 II zum idealen DJ-Player für den Broadcast-Bereich. In der Reverse-Stellung läuft sowohl das Audiofile als auch der Teller rückwärts.
Die grundsätzliche Steuerung der Decks erfolgt über die gängige Kombination aus Play/Pause-Taste und Cue-Button, die für meine Begriffe angenehm groß ausgefallen und daher wirklich gut zu bedienen sind. Oberhalb dieser Tasten liegt der Sync-Button zur automatischen Tempoanpassung der Software-Decks. Als ebenfalls perfekt positioniert empfinde ich die fünf Hotcue-Tasten der jeweiligen Decks, denn ich kann diese sogar mit dem Daumen triggern. Sehr schön! Die Tatsache, dass Serato DJ neuerdings über acht Cue-Punkte verfügt, wurde selbstverständlich auch berücksichtigt, denn ich kann sämtliche Marker alternativ über die zugehörigen acht MPC-Pads ansteuern. Dazu betätige ich lediglich den Button „Cues“ des Pad-Mode-Menüs. Ferner habe ich hier die Möglichkeit (Taste + Shift), den Modus „Hot Cue Auto Loop“ zu wählen, womit die angetriggerten Hot Cues als Schleifen abgespielt werden, deren Länge ich mit den beiden Parameter-Buttons (+/ -) schrittweise verändere. Das funktioniert super und macht Spaß! Darüber hinaus bietet das Pad-Menü die Funktionen „Auto/Roll“, „Loop“, „Sampler“ und „Slicer“. Das Auto/Roll-Feature beinhaltet eine Auto-Loop-Funktion mit festen Schleifenlängen (Sechzehntelnote bis zwei Takte), bei der ein Loop solange aktiv bleibt, bis die Taste erneut betätigt wird. Der Loop-Roll-Modus hingegen setzt auf temporäre Schleifen, deren Längen mittels der Parameter-Buttons im laufenden Betrieb verändert werden dürfen. Manuelle Schleifen sind ebenfalls an Bord, wobei ich insgesamt bis zu bis zu acht Loops speichern, editieren oder aktivieren kann.
Der Pad-Modus „Sampler“ hingegen ist für die Steuerung des SP-6 zuständig. Da dieser, wie der Name bereits erahnen lässt, über sechs Sample-Slots verfügt, bleiben zwei der MPC-Pads ungenutzt. Das Triggern der Audioschnipsel kann unabhängig vom Tastendruck sowohl in voreingestellter Lautstärke als auch anschlagdynamisch erfolgen – umgeschaltet wird auch in diesem Fall mit der Shift-Taste.
Der fünfte Pad-Modus nennt sich „Slicer“ und zerlegt einen Songausschnitt automatisch in acht Taktschläge, die sich mit den MPC-Pads „on the fly“ neu zusammenspielen lassen, um beispielsweise live eine besondere Art des Beatjugglings zu performen. Der Slicer-Modus loopt dabei die gewählten Stücke und springt nach dem Loslassen des entsprechenden Buttons zu dem Punkt im Song, wo er sich befinden würden, wenn er „regulär“ abgespielt würde. Alternativ kann ich diese acht Teilstücke im Slicer-Loop-Modus (Umschaltung per Shift-Taste) auch in eine kontinuierliche Schleife versetzen.
Wenn man erst einmal ein wenig mit den MPC-Pads herumgespielt hat, stellt sich schnell heraus, dass sie von hervorragender Qualität sind und die mehrfarbige Hintergrundbeleuchtung zudem ein optimales visuelles Feedback über den jeweiligen, aktuellen Status der Tasten gibt. Da auch in dieser Gerätesektion die Positionierung der Tasten sehr gut gelungen ist, fällt es mir alleine deswegen und mit Voranschreiten des Tests umso leichter, den NS7 II ohne schlechtes Gewissen als „Performance-Wunder“ zu bezeichnen. Da schlägt das DJ-Herz mindestens auf 130 BPM!

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente der Player-Sektion sind ergonomisch optimal angeordnet.
Audio Samples
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Drums MPC-Pads Slow Start Stop Fast Start Stop

Ein Feature, das mir ebenfalls besonders gut gefällt, ist „Strip-Search“. Der 90 x 10 Millimeter große Touch-Sensor-Streifen versetzt mich nämlich in die Lage, mit dem Finger blitzschnell und relativ exakt bestimmte Songposition anzufahren, was die direkt darunter sitzende LED-Fortschrittsanzeige mit ihren 15 Schritten Auflösung visuell unterstützt. Es folgen die Effektsektionen:
Jedes der beiden Module besteht aus vier Endlos-Drehreglern und ebenso vielen Tasten zur Steuerung der beiden Serato-FX-Racks. Die Zuordnung der Channels zu den Effektmodulen erfolgt über zwei separate Tasten (A/B). Praktischerweise lassen sich die Kanäle auch beiden Effekteinheiten gleichzeitig zuordnen und auch der Master kann auf Wunsch die FX-Abteilung befeuern.
Die rundum gelungenen Hardware-Controller eröffnen mir die Möglichkeit, sämtliche wichtigen Parameter der Effekte zu justieren, sei es das Dry/Wet-Verhältnis, die Decay-Zeit eines Reverbs oder die BPM von temposynchronen Effekten. Schnell und intuitiv komme ich zum gewünschten Klangeffekt, nicht zuletzt aufgrund des tollen optischen Feedbacks der LED-Kränze, die den betreffenden Drehregler umgeben und der Beleuchtung der Buttons. Überhaupt lassen das durchdachte Layout der Bedienelemente und die visuellen Rückmeldungen während der Performance kaum Wünsche offen und heben den NS7 II von vielen Mitbewerbern ab. Super! Der Controller und die DJ-Software arbeiteten in meinem Testlauf absolut reibungslos zusammen, ganz ohne Computerabstürze, Störungen der Audiosignale oder unschöne Latenzen. All diese Dinge, die mir schon bei einigen Konkurrenzprodukten den Spaß verderben wollten, kamen bei diesem Test nicht zum Vorschein.

Audio Samples
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Slip-Mode und Hot Cues
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Dieter Blum sagt:

#1 - 15.04.2014 um 19:55 Uhr

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Hallo,
Habe mir vor kurzem den ns7 ii gekauft. Das Gerät friert ein nach kurzer zeit. Nichts geht mehr gerät lässig sich nicht bedienen musik läuft weiter. Scheinbar liegts Am Rechner. Mein Laptop packt es nicht. Das finde ich ziemlich miess das man sich ein leistungsstarken Rechner kaufen muss.

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Detlef Rick (Autor) sagt:

#2 - 16.04.2014 um 09:31 Uhr

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@ Dieter Blum:Ob es an deinem Rechner liegt, lässt sich per Fern-Diagnose schlecht bestimmen. Bitte noch einmal genau überprüfen, ob dein Computer Hard- und Softwareseitig (Betriebssystem) die Systemvorraussetzungen auch erfüllt. Serato DJ ist nach meiner Erfahrung, was die Rechnerleistung angeht, glücklicher weise, relativ anspruchslos. Daneben gibt es aber noch weitere, zahlreiche Dinge, die es beim digitalen DJing zu beachten gibt, um die Rechnerleistung für diese Art Anwendung zu optimieren. Ich empfehle als Lektüre meine beiden Bonedo-Artikel "Kickstart Digital-DJing #8 - DVS-Basics Teil 2" und "Kickstart Digital-DJing #7 - DVS-Basics Teil 1" Gruß, Detlef Rick alias Rick Ski

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Dieter Blum sagt:

#3 - 17.04.2014 um 20:52 Uhr

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Danke Rick,
Mein notebook ist ein toshiba Satellite mit centrino processor. Da läufst ca 20 min dann geht nichts mehr der ns7ii lässt sich nicht mehr bedienen. Dann hab ich das notebook von meiner Freundin ausprobiert den toshiba tecra der Hat einen i 5 Prozessor beide Rechner haben 3 GB Arbeitsspeicher und Windows 7 mit dem Rechner hängt der ns7ii sofort wenn ich Play gedrückt habe. Bei meinem Kumpel der das gleiche gerät hat habe ich den ns7ii an seinem notebook angeschlossen da ging's ca 3 Std dann wurde die Musik auf einmal schneller von selbst. Er hat ein notebook mit i3 Prozessor. Komisch.
Mein Kumpel hat sich dann ein Mapping für virtual dj programmieren lassen bei ihm geht's mit virtual dj perfekt bei mir läuft noch nicht mal virtual dj. Da hängt sich der ns ebenfalls auf aber erst nach ca 45 min. Also frag ich mich was braucht man für ein Rechner damit ich den ns7ii ohne Probleme benutzen kann ?

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Dieter Blum sagt:

#4 - 22.04.2014 um 22:28 Uhr

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Problem wurde gelöst, der ns7ii läuft leider nur mit einem mac ab Baujahr 2010. wer das gleiche Problem hat apple mac Book oder i mac kaufen

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Thomas sagt:

#5 - 19.06.2014 um 13:51 Uhr

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Das ist doch immer derselbe mist! Läuft erst ab Baujahr 2010, dann muss man sich auch noch was dazu kaufen!

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