Praxis
Soft- und Hardware-Installation
Auf Apple Rechnern wird der NS7 III direkt als 24-Bit Soundkarte mit zwölf Eingängen und vier Ausgängen erkannt. Auf Windows Rechnern müssen vor der Inbetriebnahme noch die entsprechenden Treiber installiert werden.
Laut beiliegendem Informationsheft wird der NS7 III mit Serato DJ gebündelt, nach der Registrierung meines Testgeräts auf der Numark-Seite wird mir allerdings lediglich ein Link zur Intro-Version von Serato angeboten. Die scheitert im Anschluss schon beim Erkennen des NS7 III. Ich lade also kurzerhand die Vollversion herunter, die sich auf Anhieb blendend mit dem Numark versteht: Sämtliche Bedienelemente sind durchgängig entsprechend ihrer Beschriftung gemappt, alle Anzeigen und LEDs spiegeln folgerichtig die Vorgänge in der Software wider. Die drei Displays bereiten ohne irgendeinen Konfigurationsaufwand sofort die entsprechenden Informationen auf. Wer sich detailliert über die Möglichkeiten der mächtigen DJ-Software informieren möchte, dem empfehle ich den separaten Testzu lesen und gegebenenfalls auch einen Abstecher in die Serato Crashkurse zu unternehmen.
Playtime
Vom Start weg ist die Arbeit am NS7 III eine echte Freude. Daran haben die neu hinzugekommenen Displays sicherlich einen großen Anteil, den Hauptausschlag für die angenehme Interaktion mit dem Controller geben aber die Vorzüge, die schon der Vorgänger für sich verbuchen konnte. Nämlich das großzügige Platzangebot, die durchgängige, teilweise mehrfarbige Hintergrundbeleuchtung und die Statusindikation der Bedienelemente und die gute mechanische Qualität und Platzierung der Bauteile. Allen voran natürlich das Jogwheel, denn spätestens, wenn die Finger das erste Mal gegen den in zwei Stufen einstellbaren Widerstand des Motors arbeiten, hat einen der NS7 III komplett in seinen Bann geschlagen. Das haptische Erlebnis und die Genauigkeit der Kontrolle sind als hervorragend zu bezeichnen und lassen echtes Vinyl-Feeling aufkommen. Man versteht, warum sich der NS7 gerade bei amerikanischen Hip-Hop-DJs großer Beliebtheit erfreut.
In leiser Umgebung fiel mir das Geräusch des rückseitigen Lüfters unangenehm auf, der immer dann in Aktion tritt, wenn die Motoren der Jogwheels in Betrieb sind. Eine Rückfrage bei meinem Bonedo-Kollegen DJ Rick Ski ergab, dass er diese Geräuschentwicklung bei seinem damaligen Testgerät NS7 II nicht beobachten konnte. Ich bin an dieser Stelle also vorsichtig mit einer Wertung des Sachverhaltes, denn es kann es aufgrund von Fertigungstoleranzen durchaus vorkommen, dass mehrere Lüfter desselben Typs unterschiedlich laut agieren. Und Hand aufs Herz: Wann legt man schon mal in leisen Umgebungen auf?
Die Display-Einheit visualisiert das Geschehen am Computer ganz ohne Fehl und Tadel in zwei unterschiedlichen Layouts, zwischen denen ich mittels View-Taster umschalte. In der ersten Ansicht informiert der mittlere Screen über den aktuellen Dateipfad und zeigt die Titelliste mit Künstler, Track und BPM-Wert an. Per Knopfdruck lässt sich dies sortieren. Die äußeren Displays zeigen dabei eine vollständige horizontale Wellenform nebst aktueller BPM-Zahl, Pitch-Faktor und -Bereich, Grundton und verbleibender Spieldauer an. Ebenfalls im unteren Bereich sichtbar sind die drei Effekteinheiten. Via Shift kann ich zudem noch weitere Parameter des selektierten Effektes abrufen und mit den zugehörigen Encodern modifizieren.
In der zweiten Ansicht verschwindet die „zentrale“ Liste. Stattdessen erscheint eine vergrößerte, horizontale Wellenformansicht des Decks. In den äußeren Displays wird Seratos rotierender Play-Cursor mit einem Rand sichtbar, der die Restspielzeit visualisiert.
Sound
Auch klangtechnisch überzeugt der NS7 III. Alle Ausgangssignale sind ebenso druckvoll wie transparent und der Kopfhörerausgang hält genug Reserven bereit, um auch hochohmige Vertreter mit ausreichend Strom zu versorgen. Nicht störend, aber dennoch vernehmbar: ein ganz leichtes Grundrauschen im Kopfhörerkanal auch bei völlig runter geregelter Lautstärke. Die EQ-Sektion macht genau das, was sie soll und geht im Cut überaus rigoros, im Gain sehr musikalisch zu Werke.
Sehr gut gefallen hat mir das Filter: Einerseits wegen seiner mechanischen Ausführung mit einem großen, deutlich markierten Potikopf, andererseits weil der Filteralgorithmus von Serato wirklich sahnig arbeitet und mit einer saftigen Filterkante durchs Audiomaterial pflügt. Nicht so schön dagegen ist der Umstand, dass das Filter nur im Rechnerverbund agiert, nicht aber im Standalone-Mixer-Betrieb. Der Equalizer dagegen schon. Das dürfte in manchen Szenarien für unnötige Verwirrung sorgen. Besser hätte ich es jedenfalls gefunden, wenn Numark hier eine eigenständige Filterschaltung vorgesehen hätten.
Apropos Wünsche: Ich halte das visuelle Feedback durch die Displays des NS7 III für so umfassend, dass ich mich frage, ob es nicht möglich gewesen wäre, dem Gerät einfach noch ein vollschlankes embedded Betriebssystem zu spendieren, um aus ihm ein vollwertiges Standalone-Gerät zu machen. Aber naja, wünschen kostet halt nichts. Höchste Zeit für die Schlusswertung.
Rene Schubert sagt:
#1 - 11.07.2016 um 08:55 Uhr
Schönen guten Tag,habe mich vor wenigen Wochen dazu überwunden, mir auch einen Controller zu kaufen und mich für den NS7 3 entschieden.
habe ihn gestern installiert und er funktioniert soweit auch ganz gut, hab nur das Problem, dass die Displays komplett hängen.
Sie zeigen nach ner halben Stunde mixen immernoch die ersten 2 Tacks an und verwirren komplett, da sie einfach bagehackte Zucker machen.
Einfach keine live-Wiedergabe von dem was passiert.Ne Idee, woran das liegen könnte?Liebe Grüße,René