Numark NS7 Test

Numark und Serato gelingt mit dem NS7 eine eng verzahnte, fast nahtlose Integration von DJ-Software mit einer teilweise analogen Kontrolleinheit. Die drehmomentstarken Plattenteller mit ihren waschechten Vinyls und Slipmats heben das momentan quasi konkurrenzlose, innovative DJ-Werkzeug auf ein neues Controller-Level, und sollten jeden gelernten Turntablisten innerhalb kürzester Zeit überzeugen können. Mit Serato-Itch wurde zudem eine Software ausgewählt, die nicht mit Feature-Overkill, sondern mit Elementarfunktionen und Benutzerfreundlichkeit aufwarten kann. Das kommt besonders den Umsteigern in die digitale DJ-Welt zugute. Loop-Roll ist ein Itch-Special, das man nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte, obwohl eine hardwareseitige Steuerung zurzeit noch nicht implementiert ist. Da Itch keine MIDI-Learn-Option anbietet, bleibt hier oftmals nur der Griff zur Tastatur. Das ist schade, denn auch die Tastaturbelegung lässt sich nicht an die eigenen Erfordernisse anpassen. Zudem unterbricht der Griff zum Keyboard meiner Meinung nach den Flow. Dass die Songanalyse nur bei ausgeschaltetem Gerät einwandfrei funktioniert, schränkt den praktischen Nutzen, zum Beispiel bei einem DJ-Wechsel, unnötig ein – ist aber nachzuvollziehen, da Itch kurz ins Stolpern kommt, wenn es während eines laufenden Songs einen neuen Track on-the-fly analysieren soll. Bis auf diese Punkte läuft Itch aber rundweg stabil und kann dem Mix-DJ, den Scratchern, Jugglern und Loopern ein ausgesprochen betriebssicheres Arbeitsumfeld zur Verfügung stellen. Sollte ich den Wirkungsgrad der Konsole mit einem Wort beschreiben, würde ich Performance-Doppelplus wählen. Die Bedienelemente sind sowohl in ihrer Anordnung als auch in ihrem zweckgebundenen Regelverhalten mustergültig umgesetzt. Kopfhörerausgang, Master und Booth sind ausreichend laut und haben genug Dampf für den professionellen Einsatz. Was viele DJs an gängigen MIDI-Controllern stört, nämlich kleine und unhandliche Jogs und Tasten, wurde von Numark beispielhaft aufgearbeitet. Regelbare High-Torque-Antriebe, große Taster mit ausreichend Raum, Faderstart, CF-Curve, Hotcue- und Loopsektion, Track-Browsing – die Kiste macht einfach extrem viel Spaß und das überträgt sich im Idealfall auf die Zuhörer. Numark hat es geschafft, mit dem NS7 etwas zu verwirklichen, was viele DJs sich von einem Controller wünschen. Die Präzision von Plattenspielern mit weiterführenden, kreativen Funktionen in einer technisch ausgereiften und kompakten Einheit zu verflechten. Somit bietet Numarks Konsole eine konkrete Alternative zum klassischen T-M-T-Set. Aufgrund des hohen Preises von 1800 Euro wird das Gerät allerdings nicht für jedermann erschwinglich sein. Meiner Meinung nach ändert das aber nichts an seiner außerordentlichen Klasse, vor allem wenn man bedenkt, was ein MK2-oder CDJ-Set, inklusive Mischpult kosten. Vorhang auf und Bühne frei für den NS7.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Direkt angetriebene High-Torque Plattenteller
  • 7“ Vinyl-Auflage
  • Variables Drehmoment, Start- und Stopverhalten
  • Sehr robustes Gehäuse
  • Effektives Layout und Handhabung
  • Integriertes Sound-Interface
  • Sehr exakte Bedienelemente
  • Solide betriebssichere Performance
  • Plug-and-Play-Konzept
  • Multi-Core Analyse
  • Inklusive Laptopständer
Contra
  • Keine MIDI- oder Keyboard-Learn-Funktion
  • Offline File-Analyse
  • Laute Lüftergeräusche
  • Keine Quantisierungsoption für Marker
  • Proprietäre Treiber
  • Relativ hoher Anschaffungspreis
  • Relativ hohes Gewicht
Artikelbild
Numark NS7 Test
Für 1.548,00€ bei
ns7_packshot
Hardware Features NS7
  • Direkt angetriebene Plattenteller mit 7“ Vinyls und einstellbarer Antriebsstärke
  • 24 Bit-Audio Interface mit 2 Eingängen und 4 Ausgängen
  • Hochauflösendes Übertragungsprotokoll
  • Integrierter Laptopständer
  • Professioneller CP-PRO Crossfader
  • Solides Metallgehäuse
  • Direkt zugängliche Cue- & Loop-Punkte
  • Strip-Search
  • 1 x USB Port (Bus powered)
  • 1 x Mikrofoneingang 6,3mm
  • 1 x Line-Eingang (Chinch)
  • 1 x Kopfhörerausgang 3,5 mm
  • 1 x Kopfhörerausgang 6,3 mm
  • 1 x Master Out (Cinch)
  • 1 x Master Out (XLR)
  • 1 x Booth Out (Cinch)
  • Breite x Tiefe x Höhe: 75,9 cm x 37,8 cm x 9,6 cm
  • Gewicht : 15,7 kg
Software-Features Serato Itch
  • 2 Decks mit Wellenform- und virtuellem Plattenteller
  • Kompatibel zur Scratch Live-Library inkl. Cue- & Loop-Punkten
  • Itunes-Support
  • Auto BPM
  • Tempomatch
  • Cue-Punktspeicher
  • Autoloop Funktion
  • Loop-Roll
  • History Playlist
  • Musik Library mit Backup Funktionen
  • Aufnahemefunktion
  • Unterstützte Formate: AIFF, WAV, MP3 und AAC
  • Integriertes Update Programm
Minimale System-Voraussetzungen MAC
  • OSX 10.4.11,
  • CPU: G4 1,5 Ghz
  • 1GB RAM
  • USB Port
Minimale System-Voraussetzungen PC
  • XP (SP2)/ CPU: 2 GHz
  • Vista / CPU: 1,6 GHz Core Duo
  • 1GB RAM
  • USB Port

Herstellerlink Numark

Hot or Not
?
ns7_packshot Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Polyend Synth Demo (no talking) with Factory Presets
  • Korg multi/poly Sound Demo (no talking) with custom and factory presets
  • Behringer Proton Sound Demo (no talking)