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Numark Redwave Test

Praxis

Numark setzt beim Kabel auf eine 3,5 mm Miniklinke mit 6,3 mm Schraubadapter und einer imposanten Stolperfallen verdächtigen Länge von satten 3 Metern. Es wird links eingesteckt und ist mit einer einrastenden Drehvorrichtung versehen. Ich will ehrlich sein: 1,2 Meter Glattkabel und ein zusätzliches Spiralkabel hätten mir hier eher zugesagt, doch bei knapp 70 Euro Straßenpreis kann man das nicht unbedingt erwarten. Zudem lässt sich durch den Formfaktor Miniklinke im Falle eines Defektes so ziemlich jede Wald- und Wiesenstrippe anschließen. Was einerseits den Geldbeutel schont und andererseits notwendig ist, weil es auf der Web-Präsenz des Herstellers aktuell nicht so aussieht, als könne man Bajonett-Kabel oder auch die Polster im Verschleißfall nachordern. 

Fotostrecke: 2 Bilder Kabelkonstruktion Numark Redwave

Die Größenverstellung erfolgt über eine gerasterte Kunststoffschiene, die auf einem massiven Flachstahl befestigt ist und sich in einem Dutzend Schritten um knapp 40 mm an jeder Seite ausziehen lässt. Das Kopfband ist leicht gepolstert und schmiegt sich gut der Kopfform an. Der Andruck auf die Ohren indes ist nicht zu unterschätzen, was sicherlich auch den etwas härteren Ohrpolstern geschuldet ist und macht sich nach einiger Zeit deutlich bemerkbar. Der Redwave sitzt bombenfest und rutscht selbst bei wildestem Headbanging, wenn man die Muschel im Eifer des Gefechtes falsch herumdreht, kaum vom Kopf. Für den Transport lässt sich der Kandidat komplett einklappen. Apropos klappen: Mit 90 Grad horizontaler und 180 Grad vertikaler Drehung lassen sich so ziemlich alle Abhörpositionen realisieren, wobei mir beim Tragen um den Hals aufgefallen ist, dass der nicht verwendete Hörer schon ein wenig auf den Hals drückt. 

Klang
Der Redwave klingt basslastiger und in den Höhen weniger brillant als seine leichteren Kollegen. Schon bei leiseren Pegeln treten die tiefen Frequenzen deutlich hervor, was bedeutet, dass man auch ohne in gesundheitsgefährdende Pegel unten rum einem kräftigen Sound lauschen kann, wenngleich der Redwave bei der Wiedergabe der tiefen Subbässe schwächelt. Er klingt für mich insgesamt etwas gedrungener und dumpfer als beispielsweise der Pioneer oder der Denon, was ich ihm aus DJ-Sicht nicht unbedingt ankreiden möchte, denn der Ortung der Beats und Instrumente während der Mixsession steht eigentlich nichts im Wege. Es sei denn, die Clubumgebung verlangt nach einer großen Lautstärke, denn bei hohen Pegeln fängt der Numark an zu schwimmen. Für semiprofessionelle Deejays urbaner und technoider Stilrichtungen könnte der Kandidat eine durchaus interessante Option sein, für bassneutrale Musik oder in der Studioumgebung sehe ich ihn nicht als die erste Wahl an. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass Numark auch nicht mit analytischen Eigenschaften wirbt, daher passt das gut in den Gesamtkontext. Hinsichtlich der Außenabschirmung von Nebengeräuschen liegt der Redwave gut im Feld.

Numark Redwave
Numark Redwave
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