PRAXIS
Die Stahl-Hartgummi Konstruktion des Chassis verleiht dem Gerät sein relativ hohes Gewicht von 9 kg und schützt so effektiv vor Körperschall, Vibrationen und Bass-Feedbacks. Wirklich vorbildlich! Sämtliche Bedienelemente wurden ergonomisch angeordnet, sodass sowohl Mix-DJs, als auch Turntablists auf ihre Kosten kommen sollten. Letztgenannte dürften sich besonders an den beiden großen Start-/Stop-Buttons und der mittig positionierten Reverse-Taste erfreuen. Und auch der lange Pitch-Fader und die zahlreichen Kontroll-LEDs lassen die Arbeit mit dem TT-500 sehr angenehm vonstattengehen.
Der Motor ist vom Aufbau her vergleichbar mit den Technics-Modellen und das bedeutet wahrlich nichts Schlechtes, denn dieses Antriebs-Prinzip ist seit Jahrzehnten für seine große Laufruhe und direkte Kraftübertragung bekannt. Das hohe Drehmoment sorgt im Bedarfsfall für blitzschnelle Starts, Stops oder Tempowechsel. Der Plattenteller ist massiv ausgefallen und ausreichend gegen Schwingungen gedämpft. Auch das Lager ist hochwertig und zeigt nur ein sehr geringes, kaum wahrnehmbares Spiel. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Beide Daumen hoch!
Für Turntablists sind auf jeden Fall die drei verschiedenen Pitch-Bereiche von praktischem Nutzen. Bei einem maximalen Wert von bis zu +/- 50 % wird wohl jedem Platten-Akrobaten warm ums Herz, oder nicht? Zudem erweitert der Reverse die kreativen Möglichkeiten des Gerätes sehr. Da der TT-500 neben 33 1/3 und 45 RPM auch mit einer Abspielgeschwindigkeit von 78 Runden aufwarten kann, ist er für Sammler von Schellack-Platten gleichfalls interessant.
Der Tonarm des Geräts ist sehr robust und verfügt über hochwertige Lager. Die beiden auswechselbaren Typen (gerade und S-Shaped) machen den Numark sowohl für Hi-Fi-Enthusiasten, als auch für den Einsatz im Club-Bereich sowie für Scratch-DJs und Turntablists attraktiv. Der Tonarmlift und die Höhenverstellung wissen ebenfalls zu gefallen. Auch hier gibt es absolut nichts zu auszusetzen.
Wo es jedoch etwas zu meckern gibt, das ist bei den Anschlüssen – denn unpraktischer geht`s in meinen Augen leider kaum. Das entsprechende Anschlussfeld befindet sich schwer zugänglich auf der Unterseite des Turntables, was während des Verkabelungsvorganges, gerade beim ständigen Auf- und Abbau (Stichwort mobile Diskothek/Bühne) ziemlich lästig ist. Naja, immerhin ändert dies nichts an der grundsätzlichen Funktionalität des TT-500.
Bei allen Lobgesängen auf den Plattenspieler möchte ich doch erwähnen, dass trotz teilweise vergleichbarer Eigenschaften die Konkurrenz von Technics die Nase vorn hat. Sie verwendet bei vielen Bauteilen oft einfach bessere Materialien. Also mehr Metall und stattdessen weniger Kunststoff. Dennoch muss sich der TT-500 in Sachen Qualität nicht verstecken. Besonderes, wenn man seinen Preis von nur 444 € UVP in die Waagschale wirft.
J_S sagt:
#1 - 09.09.2011 um 17:46 Uhr
Etwas spät für den Test, wenn man bedenkt dass der TT500 aus dem Produktkatalog von Numark genommen wurde.Einzig wirklicher Mangel aber ist aber das um 23° gedrehte Shure System am geraden Tonarm...nicht wirklich sinnvoll-außerdem sind "pro" und "contra" wohl etwas verrutscht ;)Ansonsten schöner und stimmiger Test.
dereine sagt:
#2 - 21.09.2011 um 10:41 Uhr
Hab mich schon gewundert :) Evtl. ist es ja ein älterer Test da ich für meinen deutlich weniger als 444€ bezahlt hab. Hab Sie aber auch schon ein paar Jährchen...