Praxis
Getestet wird das JTC Drum & Loop Pro mit E-Gitarre, Dreadnought-Gitarre und E-Bass direkt in das Recording-Interface und ohne weitere Bearbeitung. Alle Effekte und Amp-Simulationen für die Instrumente kommen von einem Line 6 HX Stomp.
Im Praxis-Test interessieren uns natürlich in erster Linie die Drumsounds und die allgemeine Bedienung unseres Testkandidaten.
Die Einarbeitung in die Bedienung des JTC ist schnell erledigt und alle Funktionen sind gut verständlich und logisch aufgebaut. Hat man bereits eine Idee im Kopf, kann man mit der linken Seite einfach drauflos loopen und legt mit dem ersten Take die Länge für alle weiteren Takes fest. Schaltet man nun die Rhythmus-Sektion hinzu, wird das Tempo automatisch erkannt und das Drum-Pattern läuft dazu. Es ist nun möglich, im Nachhinein das Drum-Sample und auch das Tempo zu ändern. Letzteres funktioniert allerdings erst, nachdem das jeweilige Preset vorher gespeichert wurde.
Möchte man sich zuerst von einem Beat inspirieren lassen, ist auch das möglich, indem man die Rhythmus-Sektion aktiviert, sich ein Pattern und ein Tempo aussucht und dann dazu loopt. Währen das Drum-Pattern läuft und die Loop-Sektion kein Signal erhält, fungiert der linke Fußschalter als Tap-Tempo-Switch. Eine Anpassung des Loops an eine bestimmte Taktzahl des Pattern oder ein automatischer Start am Takt-Anfang ist leider nicht möglich. So startet der Beat jedes Mal neu, wenn man das erste Mal den Loop-Schalter drückt, egal, ob das gerade im Takt geschieht oder nicht. Sehr ungünstig ist auch die Tatsache, dass der Beat immer stoppt, wenn man seinen ersten Loop rückgängig macht und ihn wiederholen möchte. So muss man für jeden Versuch den Beat neu starten, was im Live-Betrieb doch sehr nervig sein kann. Besonders vielseitig ist die Auswahl der Drum-Pattern leider auch nicht. Von den 25 Pattern im 4/4-Takt haben 21 denselben Sound und unterschieden sich lediglich im Aufbau und in den Fills, die während des Spielens mit dem rechten Fußschalter ausgelöst werden können.
Wir hören nun zwei exemplarische Loop-Songs mit dem Haupt-Drumpattern-Sound. Jeweils am Anfang hören wir die Drums kurz alleine und jeweils am Ende ein Fill.
So richtig in der Oberliga spielen die Drumsounds unseres Probanden leider nicht und schon nach kurzer Zeit hat man sich am Klang doch etwas sattgehört. Zum Üben und Jammen erfüllt die Rhythmus-Sektion jedoch vollkommen ihren Zweck.
Als Nächstes hören wir zwei Songs mit den wenigen alternativen Drumsounds der Bänke 22-25.
Nun wollen wir noch zwei Klangoptionen beleuchten, die das JTC Drum & Loop mit an Bord hat. So lässt sich über die globalen Settings eine optionale Frequenzkorrektur aktivieren, die unterschiedliche Auswirkungen auf die beiden Ausgänge Amp und Mixer hat. Für den Amp-Output soll sie eine Verbesserung des Drum-Sounds für Gitarrenverstärker bereitstellen. Wir hören ein kurzes Drum-Sample über ein Deluxe-Reverb-Setting des HX Stomp mit und ohne Frequenzkorrektur.
Für dich ausgesucht
Ein Unterschied ist durchaus vernehmbar, doch ob es sich um eine Optimierung handelt, sei einmal dahingestellt. Für den Mixer-Output funktioniert dieselbe Option als Speaker-Simulation für E-Gitarren, was besonders nützlich ist, wenn man ohne Amp unterwegs ist und trotzdem Zerrpedale benutzen möchte. Wir hören ein Sample mit einem Keeley Super Phat Mod Verzerrer vor dem JTC mit und ohne Speaker-Simulation. Die Frequenzkorrektur entschärft die typischen kratzigen Höhen, die entstehen, wenn man mit Verzerren direkt in Mischpulte, PAs oder Recording-Interfaces spielt, meint es mit der Höhendämpfung allerdings etwas zu gut.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass der Im- und Export von Audiomaterial (wav, 24 bit, 44.1 kHz) über den USB-Slot einwandfrei funktioniert.
Ein Test mit einem Boss FS-6 Stereofußschalter für die externe Preset-Wahl (empfohlen wird das Modell von Nux) blieb jedoch leider erfolglos. Dafür war es mit dem vorliegenden Fußschalter überraschenderweise möglich, das Tap-Tempo extern zu steuern.