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NUX NDD-7 Tape Echo Test

Für den Praxisteil habe ich das Tape Echo in Stereo an zwei Amps (Sovtek MIG-50H, Sovtek MIG-50) angeschlossen, die jeweils über separate, mikrofonierte 4×12 Cabs laufen. Der Delay-Effekt ist im Stereobetrieb etwas breiter als in Mono, aber es gibt keine Ping-Pong-Echos oder Ähnliches, sodass man nicht unbedingt sagen kann, stereo wäre um Welten besser als mono. Wir starten den Rundgang zuerst einmal mit ein paar Parameter-Checks, um diverse Niedrig- und Höchstwerte auszuloten. 

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Mode Check: Alle sieben Delay Modes (Stratocaster) Wow & Flutter Check: 0% – 30% – 60% – 100% (Stratocaster) Reverb Check: 7 – 9 – 12 – 15 – 17 Uhr – kein Delay (Stratocaster) Treble Check: 7 – 17 Uhr (Stratocaster) Bass Check: 7 – 17 Uhr (Stratocaster)

Der Tape-Echo-Sound ist klar getroffen und mit den unterschiedlichen Modes ist man dem Klang des Space Echos auch sehr authentisch nah. Ich habe leider kein originales RE-201 zum direkten Vergleich, dafür aber die ebenfalls sehr beliebte Boss Twin-Pedalversion von 2007, das RE-20. Im Direktvergleich sind sich beide im Grundsound sehr nah, der Unterschied liegt wie immer im Detail. Da hat das RE-20 etwas mehr Höhen bei den Echowiederholungen, man hatte da wohl ein RE-201 mit frischem Tonband zum Analysieren am Start. Das Nux Tape Echo klingt im direkten Vergleich etwas gedämpfter in den Höhen. Das ist natürlich alles Geschmacksache und kein Qualitätsurteil, aber ich bin wirklich positiv überrascht, was das Nux NDD-7 Tape Echo für den Preis an Klangqualität liefert. Das Tape Echo punktet mit einstellbaren Wow- und Flutter-Parametern, die den Charakter des Sounds noch einmal beeinflussen. Der Hall greift recht schnell ins Geschehen ein und ist auch bei niedrigen Einstellungen gut zu hören. Sein Sound ist nicht so muffig und hat wesentlich mehr Höhen im Gepäck. Bei hohen Settings erhält man einen sehr langen Nachhall, der schon fast in Richtung Plate-Reverb geht und sich auch gut mit längeren Echo-Soundscapes mischt.

Neben den typischen Delay-Standards lassen sich mit dem Tape Echo schöne Delay- und Reverb-Klangteppiche erzeugen.

Hier sind nun ein paar typische Sounds, die mit dem Repertoire des Space Echos bzw. Tape Echos möglich sind.

Audio Samples
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Slapback: A (Telecaster & Klon KTR) Soundscape: AB (ES-335) Soundscape: BC (ES-335) Low Riff: AC (Les Paul & Okko Diablo) Soundscape: ABC – Wow 88% Flutter 78% (Les Paul & Okko Diablo) Lead Delay: B (Les Paul & Okko Diablo) Tempo Delay: 1/8 Dotted (Stratocaster) Soundscape: C – Repeat 15 Uhr (Stratocaster) Soundscape: AC (ES-335)

Neben den Standards wie Slapback Delay, Tempo Delay und Lead Delay sind natürlich die atmosphärischen Delays und Soundscapes mit hohem Effektanteil und ebenfalls hoher Repeat-Einstellung ein Markenzeichen des typischen Space Echo Sounds. Auch dabei macht das Tape Echo eine sehr gute Figur. Es lassen sich angenehme Delay-Teppiche knüpfen, die mit dem Repeat-Regler gut dosierbar sind. Der ist bei vielen Tape-Echo-Replikaten ein Problem, denn dreht man ihn einen Millimeter weiter, bricht das Inferno los, was nicht immer gewünscht ist.

Alternativen zum NUX NDD-7 Tape Echo

Tape Echo Pedale in digitaler Form gibt es viele, aber die detailgetreuen Replikate des Space Echos im Pedalformat halten sich doch in Grenzen. Neben dem bereits erwähnten (und nicht mehr hergestellten) Space Echo RE-20 hat Boss dieses Jahr (2022) zwei neue Pedale auf den Markt gebracht, die den Space Echo-Sound mit der neuesten Boss-Technologie erzeugen sollen. Das RE-202 ist prinzipiell der Nachfolger des RE-20 mit zusätzlichen Features und Speichermöglichkeit, dafür muss man aber aktuell 389 Euro hinblättern. Das etwas kompaktere RE-2 liegt bei 249 Euro, hat aber etwas weniger Regelmöglichkeiten (z. B. nur Tone statt Bass & Treble). Insofern hat das Tape Echo schon in dieser Kategorie ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 

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Emanuel sagt:

#1 - 12.02.2023 um 19:56 Uhr

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Das Tape Echo macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Leider gibt es auch ein paar Schattenseiten die fast allesamt durch ein Software-Update zu beheben wären. So stürzt es in einem von 20 Fällen beim Start mit einem weißen Display ab und es hilft nur Aus- und Wiedereinschalten. Die neue Freeze-Funktion scheint gar nicht zu funktionieren obwohl ich diese im Menü aktiviert habe. Das Reverb nimmt einiges an Fülle weg, was sich auch durch den EQ nicht beheben lässt, weil der nur das Echo selbst aber nicht das Reverb zu steuern scheint. Dadurch klingt alles ein wenig verwaschen. Das Ausschalten des Delays klappt nicht immer; man muss schon sehr schnell wieder vom Schalter runter. Man kann das Delay nicht separat ausschalten und den Reverb lassen außer man bückt sich runter und fummelt an den Drehknöpfen. Die Animation sieht schick aus, lässt aber praktisch keinen Platz für die eigentlich wichtige Information der BPM. Die kann man nur von ganz nahe lesen, aber nicht im Stehen oder Sitzen davor außer man beugt sich tief runter. Im SOS Modus ist der zweite Fußschalter praktisch nutzlos obwohl man ihn doch prima verwenden könnte um Doppeltaps zu vermeiden. Der Looper normiert die Zeit nicht auf die Taktlänge obwohl er doch die BPM kennt. Und zuletzt ist die Wahl der Intervalle mit einem Achtel-Triplet, einer punktierten Achtelnote (welche aber offenbar zwei Achtel-Triplets entspricht!) und der Viertelnote auch eher ungewöhnlich. Die BPMs lassen sich zwischen 109 und 1090 einstellen. Langsame Stücke sind damit nur durch Umrechnen in Vielfache der eigentlichen Taktfrequenz möglich während kein Mensch jemals 1090 BPM spielen kann. Und die mitgelieferten Midi-Adapter sind leider mit geraden statt abgewinkelten Klinkensteckern versehen, was eine extreme Platzverschwendung auf dem Pedalboard ist wenn man das Tape Echo nicht ganz links montiert. Ich würde deshalb eher 3.5/5 Sternen vergeben und bin alles in allem enttäuscht.

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