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Oberheim Matrix-6 / 6R Vintage Synth

Mitte der 80er Jahre brachte Oberheim smarte und vor allem finanzierbare Versionen der großen Matrix-Synthesizer – den Matrix-6 und wenig später die Rackmodelle Matrix-6R und Matrix-1000. Dieses Trio braucht sich bis heute nicht vor analogen Flaggschiffen zu verstecken. Alles über den Klassiker in unserem Vintage Synth Special.

Oberheim Matrix-6 / 6R Vintage Synth
Oberheim Matrix-6 / 6R Vintage Synth. (Quelle: Bonedo)

Tom Oberheim ist neben Bob Moog und Dave Smith einer der bedeutendsten Synthesizer-Designer der USA. Seine Instrumente haben Kultstatus. Insbesondere der „Jump-Sound“ (Van Halen, 1984) des Oberheim OB-Xa ist auch Menschen bekannt, die selbst noch nie ein elektronisches Musikinstrument angefasst haben.

Mit dem 2023 erschienen Flaggschiff OB-X8 gibt es einen echten Luxus-Oberheim frisch vom Händler. Allerdings sprengt ein Preis von rund 5.000 Euro das Budget vieler Interessenten. Eine ähnliche Situation gab es in der zweiten Hälfte der 80er Jahre: Das Traum-Objekt Oberheim Matrix-12 und dessen quasi halbierte Version Xpander konnten sich allerdings nur Besserverdiener leisten. Zum Glück veröffentlichte Oberheim ab Sommer 1985 mit Matrix-6 und 6R sowie Matrix-1000 günstige Alternativen.

Matrix-6: Klassischer DCO-Synth mit Modulationsmatrix
Damals wie heute: Der Matrix-6 ist ein echter Oberheim mit raffinierter Matrix Modulation zum richtigen guten Kurs. (Quelle: Matthias Sauer)

Details & Praxis

Der Oberheim Matrix-6 im Überblick

Der Oberheim Matrix-6 ist ein klassischer Analogsynthesizer mit zwei DCOs pro Stimme, zwei LFOs, drei Hüllkurven und einem resonanzfähigen Tiefpassfilter. Er wurde zwischen 1985 und 1988 gebaut, einige Quellen sprechen auch von letzten Exemplaren in 1989. Sein Name kommt nicht von ungefähr, denn ein wesentliches Feature ist seine Modulationsmatrix. Mit ihr verknüpft man beliebige Parameter – ein virtuelles Patching also. Zudem bietet er eine sechsfache Polyfonie und zwei Multimode-Parts für Keyboard-Splits.

Oberheim Matrix-6: Modes
Der Oberheim Matrix-6 öffnet sich seinem Besitzer in drei Bereichen, die sich jeweils ausführlich programmieren lassen: Patches, Splits und Master. (Quelle: Matthias Sauer)

Drei Modi bestimmen die Struktur des Matrix-6: Patch, Split und Master. Sie alle bieten vielfältige Möglichkeiten zur Steuerung und Programmierung des MIDI-fähigen Synthesizers. Klanglich bietet der Matrix-6 vor allem analoge Bläser, Streicher und Pads in zahlreichen Varianten. Der interne Klangspeicher fasst dafür 100 Patches und 50 Multis. Die Bedienung am eigenen Panel ist allerdings etwas umständlich, was aber dank Editor-Software oder Hardware-Programmer nicht so sehr ins Gewicht fällt. Das Original-Handbuch (Link unten) führt den Anwender dann auch ins „Eingemachte“.

Matrix-6: Bedienungsanleitung
Gedruckt und lesenswert: Die Bedienungsanleitung zum Oberheim Matrix-6 sollte ruhig einmal studiert werden. (Quelle: Matthias Sauer)

Oberheim Matrix-6 und seine Varianten

Ein guter Synthesizer wie der Oberheim Matrix-6 kommt selten allein. Sein direkter Vertreter ist der von 1986 bis 1988 produzierte Matrix-6R, der ebenfalls zwei Multimode-Parts und die gleiche Speicherkapazität bietet. Er passt zudem ins 19“-Rack und beansprucht drei Höheneinheiten. Dort könnte man ihn auch programmieren – was allerdings keinen Spaß macht.

Matrix-6R
Fotostrecke: 2 Bilder Die Rackversion Oberheim Matrix-6R für das 19″-Rack mit drei Höheneinheiten.

Wer lieber viele Presets auf einmal konsumieren möchte, dem sei der kleinere Matrix-1000 ans Herz gelegt, dessen Produktname von Marketing zeugt: Tatsächlich bietet dieser 1HE-Expander genau 1.000 Speicherplätze (800 Presets, 200 User), ist aber nur monotimbral nutzbar. Die Matrix-1000-Variante mit weißer Frontplatte ist zudem mit etwas gelungeneren Presets ausgestattet. Erstmals 1988 vorgestellt, entwickelte sich der Matrix-1000 zu einem echten Verkaufsschlager.

Matrix-6: Produktion
Made in Japan: Die US-Firma Oberheim lässt den Matrix-6 in Japan produzieren. (Quelle: Matthias Sauer)

Etwa Mitte der 90er Jahre erschien dann der Prosynth von Tom Oberheims Firma Marion Systems. Dieser war zwar ähnlich aufgebaut wie der Matrix-1000, konnte aber klanglich nicht mithalten und hat auch keinesfalls diesen gewissen Sammlerwert.

Oberheim Matrix-6: Studio.
Wertet jedes Studio optisch auf: Der Oberheim Matrix-6 ist auch mit dem recht ‘grifflosen’ Benutzer-Interface ein Blickfang. (Quelle: Matthias Sauer)

Die Unterschiede zum Oberheim Matrix-12

Klein gegen Groß: Der Matrix-12 (1985) ist quasi die doppelte Version des Xpander (1984) plus Tastatur. Zusammen mit dem Oberheim Matrix-6 und den Expander-Versionen wurde er kompakt und vor allem wirklich erschwinglich. Abgesehen von dem eklatanten Preisunterschied wird man aber feststellen, dass der Matrix-12 – zumindest auf dem Papier – nicht extrem viel mehr kann.

Oberheim Matrix-12
Der große Oberheim Matrix-12. (Quelle: Bonedo)

Hier einige der Vorzüge, die den Matrix-6 etwas blass aussehen lassen: monströses Äußeres, komfortablere Programmierung am Gerät, VCOs statt DCOs, eine Vielzahl von Filtertypen und damit ein voluminöserer, vielseitigerer und sehr erhabener Klang. Ob das aber in der Summe einen Mehrpreis von mehreren tausend Euro rechtfertigt, muss man sich selbst fragen. Wenn man nicht gerade das absolute Prestigeobjekt sucht, dürfte man schnell eine passende Antwort parat haben.

Oberheim Matrix-6 Hardware

Der Oberheim Matrix-6 ist ein robustes, rund zehn Kilogramm schweres Instrument mit sehr glatter Oberfläche. Mit seinem edlen Design wirkt es ästhetisch und ist auf jeden Fall ein Blickfang. Es gibt folienüberzogene mechanische Taster (wie beim Yamaha DX7) für ein numerisches Ziffernfeld, für die Werteingabe sowie für die Anwahl von Funktionen, Parametern und Modi.

Oberheim Matrix-6: Folien Zahlenfeld
Fotostrecke: 2 Bilder Ohne das Tippen aufs Zahlenfeld und weitere Folientaster kommt man beim Oberheim Matrix-6 nicht weit.

Neben der üblichen Anschlagsdynamik reagiert die 61er-Tastatur auch auf Aftertouch und Release Velocity. Letztere registriert das Loslassen einer oder mehrerer Tasten und kann die ermittelten Werte zur Klangsteuerung nutzen. Alles schön und gut, aber der Keyboarder muss dieses einzigartige Feature auch erschließen können. Statt Handrad oder Joystick setzt Oberheim auf Hebel („Lever“) als Spielhilfe für die linke Hand – gewöhnungsbedürftig. Das 16-stellige Display informiert dabei gut lesbar über angewählte Parameter, aktuelle Werte oder Patch-Namen.

Oberheim Matrix-6: Tastatur
Fotostrecke: 2 Bilder Nicht von schlechten Eltern ist die Tastatur des Matrix-6. Die 61 Tasten reagieren sogar auf Aftertouch und Release Velocity.

Auf der Rückseite des Matrix-6 sind neben einem Stereo- auch zwei Mono-Ausgänge vorhanden. Dort befinden sich zusätzlich noch das MIDI-Trio und zwei Klinkenbuchsen für Pedale. Zur Archivierung von Sounddaten werden die Tape-Anschlüsse genutzt.

Oberheim Matrix-6: Audio-Ausgang
Fotostrecke: 3 Bilder Über die beiden Mono-Ausgänge lassen sich sich zwei Sounds des Matrix-6 getrennt zum Mixer senden und dort bearbeiten.

Curtis-Chip zur Klangsynthese im Matrix-6

Die Klangsynthese des Oberheim Matrix-6 basiert auf dem CEM 3396 Chip. Hier werkeln zwei nahezu identische DCOs. Zur Auswahl stehen Pulse und Wave oder aber eine Kombination aus beiden. Mit Wave Shape kann man zudem die Wellenform des Matrix-6 stufenlos von Sägezahn bis Dreieck variieren. Pulsweitenmodulation und Oszillator-Sync in drei Stufen (Soft, Medium, Hard) erweitern das Klangspektrum. Natürlich gibt es auch einen Rauschgenerator und Key Click.

Oberheim Matrix-6: Chip
Ein Curtis-Chip ist für die Klangsynthese verantwortlich. Der CEM3396 ist auch beim Elka EK-22 oder Cheetah MS6 anzutreffen und kann einzeln nachgekauft werden. (Quelle: Matthias Sauer)

Der VCF ist weder ein Multimode- noch ein 12dB-Filter, sondern ein resonanzfähiger 4-poliger Tiefpass, der verschiedene Spuren hinterlässt. Ein Oberheim Matrix beherrscht auch die einfache Filter-FM (Frequenzmodulation des Filters). Dabei moduliert DCO1 (als Modulator) den Filter (Carrier). Im Vergleich zu FM-Synthesizern ist dies nur ein kleiner Happen, der aber einen analogen Synthesizer hörbar erweitert. Drei ADSR-Hüllkurven mit verzögerbarem Startpunkt bestimmen den zeitlichen Verlauf. Die beiden LFOs bieten zwar sieben Wellenformen, sind aber nicht per MIDI temposynchronisierbar.

Oberheim Matrix-6: Edit Parameter
DCOs, Filter, LFOs oder Hüllkurven sind allesamt ausführlich programmierbar. (Quelle: Matthias Sauer)

Audiobeispiele Oberheim Matrix-6

Audio Samples
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Oberheim Matrix-6: DCO1 Shape Oberheim Matrix-6: DCO1+2 Saw Oberheim Matrix-6: DCO1 PWM Oberheim Matrix-6: DCO1+2 Hard Sync Oberheim Matrix-6: Filter FM Oberheim Matrix-6: Filter Mono Oberheim Matrix-6: Filter Poly

Eine Vision – Die Modulationsmatrix bei Oberheim

Kein Wunschdenken: Ähnlich einem Modularsystem kann man beim Oberheim Matrix-6 verschiedene Quell- und Zielparameter beliebig miteinander verknüpfen. Insgesamt zehn solcher Routings kann der experimentierfreudige Synthesist in einem Patch erstellen. Zu den 19 Quellen gehören neben den üblichen Verdächtigen wie LFOs oder Hüllkurven auch Tracking Generator, Portamento, Aftertouch, Ramp, Keyboard Gate oder Release Velocity. Wave Shape, LFO Speed oder Filter FM sind drei von insgesamt 31 Zielparametern.

Oberheim Matrix-6: Matrix Modulation.
Sehr typisch für den Oberheim Matrix ist namentlich die „Matrix Modulation“. Sie erlaubt eine große Freiheit beim wilden Verknüpfen von Parametern. (Quelle: Matthias Sauer)

Tom Oberheim prägte den Synthesizerbau, denn diese Matrix Modulation ist der Urtyp der Modulationsmatrix, wie sie heute in vielen Hard- und Softwaresynthesizern zu finden ist. Sie ist praktisch wie ein Labyrinth. Man braucht schon viel Geduld beim Ausprobieren, wird aber am Ende doch mit ungewöhnlichen Ergebnissen belohnt.

Oberheim Matrix-6: Matrixmodulation per Editor
Am besten lässt sich die Modulationsmatrix mit einer Editor-Software bändigen, hier MidiQuestPro. (Quelle: Matthias Sauer)

Firmware für Oberheim Matrix-6 checken

Ein Blick auf die Firmware ist bei alten und neuen Synthesizern immer gut: Die OS-Version erscheint beim Oberheim Matrix-6, wenn man den Master-Parameter 54 anwählt. Grundsätzlich funktioniert die Klangbearbeitung (per MIDI-SysEx) des Oberheim mit allen offiziellen Firmware-Versionen (bis Version 2.13). Allerdings läuft es nicht ganz so flüssig wie beim Matrix-1000. Abhilfe schafft die Tauntek-Firmware (ab Version 2.15), die den Matrix-6 meist ohne Nebengeräusche editierbar macht. Die von Rob Grieb entwickelte Firmware ist als ROM-Chip bei deutschen Anbietern wie Untergeek erhältlich. Der Einbau des Chips ist auch für Musiker möglich, die noch nie einen Lötkolben in der Hand hatten. Man sollte diesen technischen Eingriff auf jeden Fall vornehmen. Tauntek hat übrigens auch den Matrix-1000 aktualisiert. Man sollte sich also auch hier nicht auf der letzten Originalversion 1.11 ausruhen.

Oberheim Matrix-6 besser editieren

Während der Oberheim Matrix-1000 eine Programmierung am Gerät strikt versagt, kann man beim Matrix-6/6R Patches editieren. Da dies aber recht umständlich ist, kommt eine Editor-Software wie gerufen. Noch praktischer ist allerdings ein Hardware-Controller. Das größte haptische Erlebnis bietet auf jeden Fall der Synth Controller von Stereoping. Für viele Vintage-Synthesizer (z. B. K4, DW-8000, JX-8P, Microwave, etc.) ist er ein Segen beim Soundschrauben.

In der Edition „1016R“ für die drei kleinen Oberheim Matrix-Synthesizer lassen sich die DCOs, LFOs, Hüllkurven und natürlich das Filter intuitiv verändern. Allerdings muss sich der Matrix-6 immer im Patch Edit Quick Mode befinden, wenn er per MIDI programmiert werden soll. Es macht viel Spaß, die insgesamt 16 Drehregler des Synth Controllers zu bewegen. Nur für die Programmierung der Modulationsmatrix sollte man auf einen Editor für Win/Mac vertrauen.

Matrix-6: Stereoping.
Fotostrecke: 3 Bilder Der Synth Controller von Stereoping platziert sich wunderbar auf die Oberfläche des Matrix-6 und bildet mit ihm ein „Dream-Team“.

Wie klingt der Oberheim Matrix-6?

Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: breit, fett und auch modulativ. Den wuchtigen, feinen und erhabenen Sound eines Matrix-12 oder OB-X liefert er nicht, aber er hat definitiv diesen 80er-Jahre-Charme. Zwar gibt es gute Software-Emulationen mit dem klassischen Oberheim-Sound, jedoch führen die Matrix-Synthesizer ihr analoges Eigenleben und klingen anders als diese Plugins. Sie erfordern aber auch mehr Zuwendung, um sich am Ende perfekt in den Mix zu integrieren.

Anhand verschiedener Factory-Patches vermitteln wir einige klangliche Eindrücke. Dabei verzichten wir bewusst auf Effektzugaben, die das Gesamtbild meist schönfärben. Natürlich kann der Oberheim Matrix-6 noch mehr. Im Internet gibt es tatsächlich einige Soundbänke für die Patches des Matrix-Synthesizers. Darunter befinden sich auch speziellere Angebote wie eine Bank für Wind-Controller. Auch Factory-Patches sind leicht zu bekommen. Am besten ist es aber, sich selbst einmal mit der Modulationsmatrix zu beschäftigen – frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Audiobeispiele Oberheim Matrix-6

Audio Samples
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Oberheim Matrix-6: Fat Poly Oberheim Matrix-6: Kirkland Oberheim Matrix-6: Reso Synth Oberheim Matrix-6: VCA-LFO Oberheim Matrix-6: Echo Wurly Oberheim Matrix-6: OB Sweep Oberheim Matrix-6: Horns Oberheim Matrix-6: Saw Oberheim Matrix-6: Meta Board Oberheim Matrix-6: Low Swirl Oberheim Matrix-6: Metal Oberheim Matrix-6: Phase Oberheim Matrix-6: Mindsear Oberheim Matrix-6: Wet Bass Oberheim Matrix-6: New Vox Oberheim Matrix-6: Jumpies Oberheim Matrix-6: Night Pad Oberheim Matrix-6: Reso Poly Oberheim Matrix-6: Lead Oberheim Matrix-6: Strings Oberheim Matrix-6: SynBass Oberheim Matrix-6: PowerPad Oberheim Matrix-6: Poly Synth

Tipps beim Kauf eines Oberheim Matrix-6

Grundsätzlich ist der Gebrauchtkauf eher unbedenklich, denn der Oberheim Matrix-6 ist kein Dauergast in den Werkstätten. Das bestätigt auch Synthesizer-Experte Alexander Guelfenburg von Virtual Music. Grundsätzlich sind die kleineren Instrumente der Matrix-Serie sehr solide und servicefreundlich gebaut. Mögliche Defekte beschränken sich meist auf kaputte CEM-Chips (die integrierte VCF/VCA-Kombination) oder eine leere Batterie. Solche Unzulänglichkeiten fallen schnell durch eine seltsam klingende Stimme oder durch leere Speicherplätze auf. Beim Matrix-1000 sollte man zudem auf das Brummen des Netzteils achten.

Wie praktisch bei allen Vintage-Synthesizern empfiehlt es sich, den Oberheim Matrix-6 ca. 20 Minuten lang mit verschiedenen Presets zu spielen, dabei alle Knöpfe und Taster betätigen und kritisch über Kopfhörer nach eventuellen Aussetzern oder Abweichungen suchen. Zuvor verrät aber meist schon der optische Zustand, wie pfleglich mit dem Instrument umgegangen wurde. Im Zweifelsfall sollte man von Gebrauchtangeboten Abstand nehmen oder die unabhängige Meinung einer Servicewerkstatt einholen.

Fazit

Die Bestseller unter den Oberheim-Synthesizern aus den 80er Jahren sind sehr willkommen, wenn warm klingende polyphone Analogsounds und vor allem eine Modulationsmatrix gefragt sind. Heute (2023) sind die kleinen Matrix-Modelle noch relativ erschwinglich. Öfter angeboten wird der Oberheim Matrix-1000 für unter 1.000 Euro, preislich darüber liegen der nicht ganz so häufig angebotene Matrix-6 und das Rack-Modell 6R. Es ist davon auszugehen, dass die Preise in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent steigen werden.

Als Wertanlage sind sie aber weniger reizvoll als der Gedanke, einen Synthesizer von Tom Oberheim zu spielen, der diesen 80er-Jahre-Vintage-Sound absolut in die Gegenwart transportiert und mehr Gänsehaut-Feeling auslöst als so mancher fabrikneue Synthesizer. Kurz gesagt: Matrix-6 und verwandte Oberheim-Synthesizer liefern nach wie vor gut ab. Wer technisch aktueller sein will und nicht viel Platz im Studio hat, holt sich am besten einen Matrix-1000 plus Stereoping-Controller.

Oberheim Matrix-6. (Quelle: Bonedo)

Pro

  • Originaler Oberheim-Sound
  • Dual/Split Mode
  • Umfangreiche Modulationsverbindungen
  • Tastatur mit Aftertouch und Release Velocity
  • Relativ moderate Gebrauchtpreise

Contra

  • Umständliche Programmierung am Gerät

Die englischsprachige Bedienungsanleitung zum Oberheim Matrix-6 steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.

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Oberheim Matrix-6 / 6R Vintage Synth

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Eugen Schrader sagt:

#1 - 15.10.2023 um 19:12 Uhr

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Hallo Matthias, wieder mal ein super Review von Dir! Der Matrix ist wahrscheinlich der fetteste und flexibelste analoge Synth, den man (noch) unter 1K bekommen kann. Ich hatte alle drei und habe den 1000 mit KIWI Upgrade behalten. Kleines Edit: der Access-Programmer wäre eine Erwähnung wert gewesen (immerhin haben wir den VirusTi und KPA quasi der Unprogrammierbarkeit des Matrix zu verdanken), aber den größten Beitrag zum Thema "Pimp my Ride" lieferte Murray von KiwiTechnics, sowohl mit dem KIWI-1000, als auch Systemübergreifend mit dem Kiwi Patch Editor, der alles von Stereoping in den Schatten stellt. Beste Grüße, Eugen ... und danke für den Link mit den org. Matrix Patches

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Eugen Schrader sagt:

#2 - 15.10.2023 um 19:25 Uhr

0

Hallo Matthias, wieder mal ein super Review von Dir! Der Matrix ist wahrscheinlich der fetteste und flexibelste analoge Synth, den man (noch) unter 1K bekommen kann. Ich hatte alle drei und habe den 1000 mit KIWI Upgrade behalten. Kleines Edit: der Access-Programmer wäre eine Erwähnung wert gewesen (immerhin haben wir den VirusTi und KPA quasi der Unprogrammierbarkeit des Matrix zu verdanken), aber den größten Beitrag zum Thema "Pimp my Ride" lieferte Murray von KiwiTechnics, sowohl mit dem KIWI-1000, als auch Systemübergreifend mit dem Kiwi Patch Editor, der alles von Stereoping in den Schatten stellt. OS Upgrades (gebrannte Eproms) gibt's übrigens günstig bei monotanz (via ebay). Und das Netzteil des 1000 (wie auch das des 12) ist in der Tat eine Erfindung aus der Hölle ! Beste Grüße, Eugen ... und danke für den Link mit den org. Matrix Patches

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