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Okko TwinSonic Test

Der Okko TwinSonic im bonedo-Test – Overdrive-Pedale mit integriertem Boost sind mächtig im Trend. Kein Wunder, handelt es sich dabei doch um ein nützliches Feature, das man als Gitarrist durchaus zu schätzen weiß. Es bedeutet nämlich, dass es zum Overdrive quasi das „go to eleven“-Pfund gratis hinzugibt. Aber es gibt durchaus Unterschiede. So hat das eine Pedal die Boost-Funktion vor dem Overdrive, um noch mehr Gain aus dem Sound herauszupressen, bei anderen wiederum ist der Boost komplett neutral und hebt in bewährter Manier lediglich die Lautstärke an Und mancher Pedalkoch fügt dem Boost noch eine Prise Mitten für einen durchsetzungsfähigeren Ton hinzu. 

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So einfach und übersichtlich, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist die ganze Sache also nicht. Und mit dem TwinSonic von Okko FX präsentiert sich jetzt eine weitere, allerdings sehr interessante und flexible Variante made in Germany, die wir über den bonedo-Testparcour gejagt haben.

Details

Gehäuse/Optik

Der TwinSonic kommt in Vintage White im Standard-Metallgehäuse und mit sechs Reglern und zwei Schaltern an Bord. Zur Kontrolle über den Status von Overdrive und Boost dienen zwei kleine LEDs, die sich – typisch für Okko-Effekte – beim Schriftzug im o und im i-Punkt verstecken. Die Anschlüsse für Gitarre und Amp sind jeweils an den Seiten angebracht, rechts der Eingang, links der Ausgang zum Verstärker. An der Front befindet sich die Buchse für ein optionales 9V-Netzteil, es besteht allerdings auch die Möglichkeit, den TwinSonic mit Batteriestrom zu versorgen. Das Batteriefach ist im Inneren des Gehäuses und nach Demontage der Bodenplatte zugänglich. Unser Testkandidat verbraucht 20mA Strom, was für ein analoges Zerrpedal einen etwas höheren Wert darstellt, aber daran liegt, dass die Spannung per Schalter an der Rückseite (Lo/Hi) intern auf 18 Volt hochgeschaltet werden kann. Diese höhere Spannung sorgt dann für einen strafferen Bassbereich, etwas mehr Headroom und vor allem für eine gute dynamische Ansprache. Der Lo-Modus komprimiert stärker und wird vom Hersteller für Bedroom-Zerrsounds in gedämpfter Lautstärke empfohlen. Wie alle anderen Okko-Pedale ist auch der TwinSonic mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet. 

Fotostrecke: 4 Bilder Aus zwei mach eins: Booster und Overdrive in einer Kiste

Bedienung Die Overdrive Sektion wird mit vier Reglern eingestellt. Gain und Level sind wie üblich für den Zerrgrad und die Lautstärke zuständig. Der Tone-Regler ist keine Standard-Höhenblende, sondern nimmt Einfluss  auf die Mitten. In 12-Uhr-Position hat man einen neutralen Sound, dreht man nach links, werden die tieferen Mitten angehoben, eine Rechtsdrehung bewirkt ein Anheben der oberen Mitten. Bei den Höhen ging der Blick der Entwickler offensichtlich ein wenig in Richtung Vox-Amp. Dort ist nämlich ein Cut-Regler zur Stelle, der die oberen Frequenzen absenkt, je weiter er aufgedreht wird. Der linke Schalter mit der Bezeichnung Rock! schaltet den Overdrive ein, während der rechte More!-Schalter die eingangs erwähnte Boost-Funktion aktiviert, die über drei Regler verfügt. Drei!? Richtig, denn einer befindet sich im Inneren des Gehäuses in Form eines Trimmpotis, das die Klangfarbe des Boost-Sounds bestimmt. Und mit ihm haben wir dann auch unsere klassische Höhenblende. Sichtbar auf der Oberfläche sind die beiden Potis Push und More. Der Push-Regler schiebt das Eingangssignal neutral bis 20 dB nach vorne, was einen schönen Clean-Boost ergibt, so lange man den Overdrive nicht mit ins Boot holt. In der Signalkette sitzt dieser Regler nämlich vor dem Overdrive, das heißt, wenn Rock! und More! zusammen aktiv sind, wird der Overdrive heiß angefahren und man erhält noch etwas mehr Gain. „Schade, so kann ich ja keine zweite Sololautstärke einstellen,“  werden jetzt einige denken, aber ich kann euch beruhigen: Die „go to eleven“-Funktion gibt es auch mit Overdrive. Dafür ist der More-Regler zuständig. Die Einstellung ist nur aktiv, wenn Overdrive und Boost eingeschaltet sind. Dann lässt sich mit dem More-Regler – der übrigens hinter dem Overdrive sitzt – die Endlautstärke beliebig nach oben schrauben. Das ist eine erstklassige Konzeption, mit der man eine Menge Möglichkeiten hat, die wir jetzt im Praxisteil auch zu Gehör bringen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Sechs Potis übernehmen die Kontrolle über den Sound
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