Omnitronic PM-322P Test

Praxis

Um den Mixer auf Herz und Nieren zu überprüfen, schließe ich ihn an meine Genelec Studiomonitore an, als Wiedergabequelle dienen zwei Technics SL-1210 M5G und ein USB-Stick beziehungsweise iPhone.

Zwischen den Fadern und Reglern verfügt der PM-322P über reichlich Platz, damit man nicht mit dem benachbarten Knopf in Berührung kommt. Diese mit ihrem geriffelten Gummiaufsätzen fühlen sich sehr griffig an und rasten an der 12-Uhr-Position ein. Meines Erachtens sind sie etwas zu schwergängig, was das schnelle effektvolle Schrauben am EQ bremst. Die Regler für Kopfhörer, Master und Gain legen sogar noch einen deftigen Dämpfungsgrad drauf, sodass ich beim Verstellen der Regler das Gefühl bekomme, als trainiere ich damit meine Fingermuskeln. Sicherlich muss an diesen Potis nicht oft gedreht werden, aber mit dieser Behäbigkeit möchte man es regelrecht vermeiden. Auch die Cue-Tasten leisten spürbaren Widerstand beim Drücken.

Fotostrecke: 2 Bilder Der PM-322P in Betrieb

Die Regler für das Mikrofon sind zum Glück auf dem gleichen Gleitwert wie die EQs, was für mich völlig in Ordnung ist. Das Mikrofon schaltet sich mit dem Aufdrehen des Lautstärkereglers vom linken Anschlag zunächst ein, man spürt einen Klick. Gut gemeint, aber meines Erachtens eher überflüssig, denn bei minimaler Lautstärke muss ich das Mikro zwangsläufig nicht noch ein- und ausschalten.

Die Fader stattet Omnitronic mit sehr schmalen und damit handlichen Kappen aus, die zum flotten Cutten einladen. Die Channelfader sind recht stark gedämpft, was sanfte Blenden unterstützt. Dennoch gelingt schnelles sequenzielles Cutten mit etwas mehr Kraftaufwand im richtigen Timing. Der Crossfader flutscht etwas leichter, wodurch er sich für raschere Scratch-Cuts entsprechend eignet.

Omnitronic PM-322P Fadercurves und Equalizing

Die sehr weiche und wirklich gut abgestimmte Kurve der Channelfader lädt regelrecht zu weichen Blenden ein. Dagegen hätte die auf hart einstellbare Crossfader-Kurve durchaus schärfer ausfallen dürfen. Sie kommt nicht auf Anhieb knackig, sondern leicht eingefadet. Zudem ist auch der Cut-in recht lang. Trotzdem gelingen Scratch-Cuts in einem durchaus sportlichen Tempo. Auch die steile Crossfadercurve empfinde ich als nicht ganz optimal abgestimmt, denn zu Beginn ertönt das Signal nicht ganz proportional zum restlichen Fader-Weg.

Bei wieviel Dezibel der EQ jeweils dicht macht, ist leider nicht ersichtlich. Aber vermutlich reicht die Dämpfung bis maximal -24 dB, denn beim linken Regleranschlag dringen dennoch leicht Bässe, Mitten und Höhen durch. Über den Nullpunkt gedreht, bieten die drei EQs noch etwas Spielraum, um effektvoll zu modulieren oder manch dünnes Signal etwas aufzufrischen.  

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Die weiche Channel-Fadercurves Die EQs filtern die Frequenzbänder nicht komplett

Klang

Den Mixer im Leerlauf und mit voller Leistung am Channel-Fader, Gain und Master betrieben, rauscht es über den Phono-Kanal moderat, auch die Line-Channels halten sich vom Grundrauschen für die Preisklasse recht bedeckt. Lediglich ein leises Übersprechen vom Bluetooth-Player-Kanal ist zu hören, das aber im Normalbetrieb völlig untergeht.

Klanglich liefert das Mischpult einen soliden und homogenen Sound. Auch der Ausgang liefert ein kräftiges, selbst für professionelle Anwendungen taugliches Signal. Der Mikrofonkanal klingt auch dank seiner Bass- und Höhenregelung überzeugend. Das angeschlossene SM-58 ist selbst mit linearen EQ sehr gut verständlich und ansprechend. Je nach Vorlieben und gewissen Defiziten in der Stimmlage lässt sich diese mit dem 2-Band-EQ sehr gut anpassen.

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Das Grundrauschen: zuerst Phono, danach Line Gestreamte Musik im Hörtest

MP3-Player

Den ersten Kanal reserviert der Mixer dem Player für MP3-, Wav- und WMA-Formate per USB-Stick oder dem per Bluetooth-verbundenen Smartphone. Einen FAT-formatierten Stick mit maximal 32 GB in den Slot gesteckt, bestätigt das Display die Quelle mit ihren Tracks und ich kann direkt per Start-Knopf loslegen.

Das winzige Display liefert etliche Informationen: Track-Nummer, Format, Bitrate, momentane und absolute Spielzeit, Artist- und Track-Name sowie einen Grafik-Analyser. Per Taste können die Tracks gestartet und gestoppt, aber auch über die Skipping-Tasten ausgewählt und in ihnen gespult werden.  

Wer das Abspielen vom Streaming-Dienst wie Spotify oder Apple Music bevorzugt, der koppelt den Mixer mit seinem Smartphone, was im Test auf Anhieb über die Pairing-Taste funktioniert. Den momentanen Verbindungsstatus bestätigt eine Ansage über den Kopfhörer. Die erfolgreiche Kopplung signalisiert auch das Display. Abschließend starte ich die Musik entweder vom Handy oder auch Mixer.

Die Qualität gestreamter Songs kann sich hören lassen. Mitunter vermisse ich zwar etwas Bass, was aber der Low-EQ kompensieren kann, sodass sich die unterschiedlichen Quellen vom Sound und Pegel kaum noch unterscheiden. 

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