Praxis
CD-seitig unterstütz der Omnitronic sowohl CD-R, CD-RW und CD-A alsa auch MP3-CDs. USB-Geräte und SD-Karten dürfen bis zu 128 GB groß sein. Das gefällt. Welche Dateisysteme sich nutzen lassen, darüber gibt es auf der Omnitronic Website und im Handbuch keine Auskunft. Im Test haben wir FAT, NTFS und Mac-HFS auf Stick, Card und SSD ausprobiert. Das ist das Ergebnis. 16 Bit Wave Audio lief nicht.
- USB-Stick, 32 GB/FAT32: funktioniert
- USB-Stick, 16 GB/NTFS: funktioniert nicht
- USB-Stick, 64 GB/HFS Mac: funktioniert nicht
- SD-Card,128 GB/FAT32: funktioniert
- SSD, 128 GB/FAT32: funktioniert nicht
Handling des Omnitronic XMT-1400 MK2
Die Selektion der Musikquelle erfolgt via Auswahltaste rechts oben, visualisiert wird der entsprechende Modus durch eine Status-LED. Zur Auswahl muss der Abspielvorgang gestoppt werden oder Pause aktiviert sein. Das schützt vor versehentlichen Umschaltmanövern.
Der CD-Einzug ist flott, das Einlesen einer Standard-CD dauert etwa 8 Sekunden. Die zugehörige Auswurftaste findet sich links oben.
Die Navigation auf der CD oder angeschlossenen Datenträgern, sprich Root-Folder und potenzielle Unterverzeichnisse auf einem Datenträger, übernimmt ein Push-Encoder, der auch zum Track-Laden befähigt ist. Oder der DJ gibt die gewünschten Titel über die Nummerntasten 0-9 ein. Bei MP3-Tracks werden die ID3-Tags auf dem Display angezeigt. CD-Text ebenso. Bei der Ordnersuche erscheint maximal eine Zeile auf dem Bildschirm. Hier haben Player mit großem Display die Nase vorn.
Display des Omnitronic XMT-1400 MK2
Das Display ist 115 mm breit und 45 hoch. Es lässt sich gut ablesen, verfügt aber nicht über eine Helligkeitsregelung. Der Screen zeigt folgende Dinge an: Track-Nummer, Abspielstatus sowie Titelrestspielzeit oder Titelabspielzeit oder Gesamtrestspielzeit nebst Bar-Graph. Dazu kommen Pitch, BPM, MP3 ID3-Tags und der Loop-Status. Als Abspielmodi stehen Repeat once, Repeat all und Single/Continous bereit, umschaltbar über die Tasten unterhalb des Displays.
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Jogwheel und Transportsteuerung
An prominenter Stelle bilden je eine große, blau beleuchtete Play-Taste und die rot beleuchteten Cue-Tasten sowie zwei Search-Buttons die Transportabteilung. Ein Tastenhieb auf Play und schon tönt es klanglich überzeugend aus den Boxen. Wer möchte, kann via Cue-Taste eine Sprungmarke platzieren. Mittels Encoder-Niederdrücken kann vorgehört werden.
Das rot beleuchtete Jogwheel besitzt einen Durchmesser von 150 mm, wobei die Oberfläche mit der Aluscheibe etwa 110 mm beträgt. Seitliche Fingermulden führen beim Nudgen und Spulen. Das Handrad kennt 3 Betriebsmodi: Pitchbend, Search und Scratch, was sich am Status der LED (an, aus, blinken) ablesen lässt. Der Teller ist gut zu handhaben und erledigt seinen Job. Zur Notiz: Drückt man allerdings sehr fest beim Scratchen auf den Teller, schleift dieser etwas auf dem Chassis. Um dies zu vermeiden, also nicht zu stark herunterdrücken.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Antischockpuffer von 40 Sekunden. Wir haben es ausprobiert und eine Minute lang gerüttelt – der Player ließ sich davon nicht beirren.
Pitch, Effekte und Loops am und Co.
Für DJ-Zwecke gern gesehen: der Tempofader, hier 100 mm lang, mit einrastender Nullstellung und in folgenden Pitch-Raten zu betreiben: ±4 %, ±8 %, ±12 %, ±16 %. Der Regler liefert einen angenehmen Widerstand und löst ziemlich genau auf.
Das Tempo lässt sich bei 4 % wie auch auf 16 % und dazwischen mit 0,1 % anpassen. Die BPM sind als Ganzzahlen dargestellt, sodass hier 1 bpm der kleinste Regelwert ist. Die Deadzones oben und unten fallen mit wenigen Millimetern kaum ins Gewicht, jedoch empfinde ich den Pitch als etwas wackelig, wenn man die Potikappe greift.
Löblicherweise verbaut der Hersteller auch Pitchbend-Buttons. So kann man zum Beatmatching zwischen diesen und Jogwheel selbst auswählen. Der Pitch lässt sich übrigens deaktivieren, indem man die Taste 5 Sekunden lang festhält. Was der Player jedoch nicht zu bieten hat, ist Master-Tempo respektive eine Tonhöhenkorrektur. Schade. Dafür ist aber ein Beatcounter mit an Bord, mit dem ihr das Tempo manuell einklopfen könnt.
Außerdem bekommt ihr andere nützliche DJ-Funktionen wie nahtlose Loops mit Reloop, eine Reverse-Funktion und einen Brake-Effekt, die sich wie folgt anhören.
Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten zum Anlegen von Loops. Erstens im laufenden Betrieb per In/Out-Tastendruck mit guter Ohr-zu-Hand-Koordination, da bei Modellen dieser Art keine Beat-Quantisierung der Benutzereingabe erfolgt. Zweitens im Pausenmodus per Jogwheel-Justierung bis auf 1 Frame genau (1/75 Sekunde).
Playlist programmieren am Omnitronic XMT-1400 MK2
Auch das ist möglich. Ihr könnt bis zu 20 Titel in die Liste schieben, indem ihr im Pausenmodus die PROG-Taste betätigt, den gewünschten Titel per Encoder auswählt und mittels Prog-Taste bestätigt. Die Nummernanzeige springt einen Platz weiter in der Programmierliste. Allerdings geht das nicht Datenträger-übergreifend und auch beim Aus- und Einschalten wird die Playlist gelöscht.
Was mich nicht überzeugen konnte: Die Ordnernavigation ist im Programmiermodus nicht verfügbar und es werden einem auch keine Titelnamen angezeigt. Man würde dann quasi eine Liste mit den Nummern der Tracks benötigen, wie der Player sie in das Root-Verzeichnis einordnet. Man müsste also quasi zuvor die Titel browsen, sich die zugewiesene Track-Nummer notieren und dann programmieren. Das ist für mich persönlich nicht als praktikabel anzusehen.
CD, Vinyl, MP3 oder Streaming?
Machen wir uns nichts vor: Die CD wurde (wie bereits das Vinyl zuvor) schon oftmals totgesagt, besonders in Zeiten des MP3-Download-Booms und aktuell aufgrund der stetig zunehmenden Zahlen an Streaming-Usern.
Doch in Verbindung mit einer mitunter bereits bestehenden CD-Sammlung und den zusätzlichen Schnittstellen für USB-Datenträger und SD-Cards können Player wie mein heutiger Testkandidat ein DJ-Setup nicht nur bilden oder erweitern, sondern sind auch unabhängig von einer bestehenden Internetverbindung und Netzwerken.
Und die Preise? Nun, nehmen wir beispielsweise mal das aktuelle Album eines bekannten kanadischen Künstlers und vergleichen die Preise bei einem großen Versandhändler.
- Vinyl: 34,90 Euro
- Download: 10,99 Euro
- Audio-CD 9,99 Euro
Schaut man sich also auf dem Markt für „Audiodatenträger“, sprich Vinyl, Download-Alben bzw. Tracks auf dem Stick und CD um, bietet die CD ein durchaus interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis (auch Second-Hand versteht sich).
Nicht ganz allein auf weiter Flur
Sie sind nicht mehr so zahlreich wie im vorletzten Jahrzehnt am Markt vertreten, aber natürlich gibt es sie – die Konkurrenzmodelle. Beispielsweise von Numark mit USB-Interface, DAP-Audio mit integrierten Effekten und Gemini mit Vollfarbdisplay nebst MIDI-Controller-Funktionalität. Nachstehend eine Tabelle zum Vergleich.
Produkt | XMT 1400 MK2 | Gemini MDJ-600 | DAP-Audio CDMP 750 |
Medien | CD/USB/SD(128 GB) | CD/USB | CD/USB (2TB, 16 Partitionen) |
Input/Output | Cinch | Cinch/USB | Cinch, S/PDIF, Remote, relay |
Effekte | Brake, Reverse | Brake, reverse | Flanger, Filter, Echo, Pan und Chop |
Audioformate | CD/MP3 | WAV, MP3, AAC, AIFF | CD/MP3/Wave |
Display | VFD | 4,3-Zoll-Farbbildschirm | On Screen Virtual DJ |
sonstiges | Vinyl Mode | Memory, FX, | Keylock, Hotcues; Autoloop, Slip Mode |
Program | ja, Playlist | Vcase Software PC/MAC | ja, Playlist |
Antischock | 40 | 15 | 15 |
Master Tempo/Keylock | nein | ja | ja |
Dateiformate | FAT/32 | FAT/32, NTFS, HFS+ | FAT/32, NTFS, HFS+ |
Soundkarte | nein | 24-Bit/192kHz | nein |
Preis | 298,- Euro | 298,- Euro | 315,- Euro |