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Orange Crush PIX 50BXT Test

Praxis

Abmessung und Gewicht gehen für einen Combo mit einem 12-Zoll-Speaker völlig in Ordnung, und so lässt sich der kleine Orange mit dem Griff an der Oberseite komfortabel von einem Einsatzort zum nächsten bewegen. Stimmgeräte in Bassverstärkern finde ich wirklich praktisch und bin um jedes Teil froh, das ich nicht extra zur Probe oder zum Gig mitschleppen muss. Der Tuner im 50BXT arbeitet mit einer automatischen Tonerkennung für die Töne C-D-E-F-G-A-B, die jeweils mit einer LED angezeigt werden, drei weitere signalisieren die richtige Tonhöhe. Die Tonhöhenerkennung arbeitet einwandfrei, da gibt es nichts zu meckern, allerdings schaltet der Taster zur Aktivierung des Tuners den Lautsprecher nicht ab, die Umwelt kommt also in den vollen Genuss des Stimmvorgangs, wenn der Amp nicht manuell leise gedreht wird.

Kommen wir zum Wesentlichen, dem Sound des kleinen koreanischen Briten. Was erwartet man von einem orangefarbenen Verstärker mit Linksverkehr-Bedienelementen? Rüchtüüch – einen cremigen Vintage-Röhrensound erster Güte. Mir ist natürlich klar, dass der 50BXT erstens ein Übe-Verstärker in der unteren Preisregion ist und zweitens weit und breit keine Röhre sein eigen nennt, sondern seine Kraft aus einer 50Watt Transistorendstufe bezieht. Trotzdem seht ihr mich etwas enttäuscht, dass der „Crush“ recht wenig von den legendären Sound-Eigenschaften der großen Orange-Amps geerbt hat. Er produziert einen sehr cleanen Sound, der, wenn überhaupt, nur durch seine stark betonten Mitten und die zurückhaltende Höhenausleuchtung an einen Vintagesound erinnert. Hinzu kommt, dass sich der 50BXT auch im Bassbereich eher schlank präsentiert, was insgesamt zu einem etwas mittigen, oder wie der Angelsachse zu sagen pflegt,  „boxy“ Klangverhalten führt. Eine typische Eigenschaft, die bei kleinen Combos öfter anzutreffen ist. Allerdings hätte unser Kandidat mit seinem Gehäusevolumen und dem 12er Lautsprecher die Vorraussetzungen, ausgewogener zu klingen. Sound ist natürlich immer hochgradig Geschmacksache und für manch einen wird der mittige Charakter genau das sein, was er sucht. Mit dem 3-Band-EQ sind allerdings auch keine radikalen Eingriffe möglich, um den Klang in eine andere Richtung zu bewegen. Der wirkt Orange-typisch sehr milde und harmonisch, macht den 50BXT aber nicht zum Sound-Chamäleon.

Die Lautstärke, die der Crush produziert, reicht allemal für die vorgesehenen Einsatzbereiche wie Übungseinheiten zu Hause oder dezentere Sessions im Proberaum, für einen Gig mit einem mittellaut spielenden Schlagzeuger ist er allerdings zu schmalbrüstig, um noch einen soliden Basston zu produzieren. Bei höheren Lautstärken greift dann auch ein Limiter oder Kompressor hörbar in das Klanggeschehen ein und schützt den Speaker vor allzu heftigen Pegelspitzen. Mithilfe der Audio-Samples könnt ihr euch einen ungefähren Eindruck über den Sound verschaffen, hierfür habe ich das Signal aus dem Line-Out des 50BXT aufgenommen und mit dem mikrofonierten Signal gemischt.

Audio Samples
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Crush 1 Crush 2
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