Das Orange Fur Coat Fuzz-Pedal ist der einzige Vertreter seiner Gattung unter den Bodentretern des britischen Traditionsunternehmens. Neben der stetigen Erweiterung und Weiterentwicklung seiner Amp-Kollektion hat Orange nun auch eigene Variationen klassischer Bodentreter am Start. Da seit einigen Jahren Fuzz-Verzerrer immer populärer werden, darf auch bei Orange ein endsprechendes Modell im Sortiment nicht fehlen.
Aber einfach nur ein weiteres Fuzz auf den Markt zu bringen, reichte Adrian Emsley, dem technische Direktor bei Orange-Amps, nicht aus. Deshalb orientierte er sich bei unserem Testkandidaten zwar an überlieferten Schaltungen, interpretierte und überarbeitete diese aber auf eigene Weise.
Details
Aufbau und Konzept
Der Orange Fur Coat Octa Fuzz basiert im weitesten Sinn auf der Foxx Tone Machine. Er ist also so etwas wie eine aufgebohrte Version des Oldies aus den 70er Jahren und bietet ebenso wie sein Vorgänger gleich zwei Effekte unter einer Haube.
Da wäre zunächst einmal die ganz “normale” Fuzzabteilung. Eingriffsmöglichkeiten bieten hier insgesamt drei Regler. Das Volume-Poti ist für die Ausgangslautstärke des Pedals zuständig, mit dem Fuzz-Regler wird die Zerrintensität geregelt, während das EQ-Poti den Frequenzgang beeinflusst. Der zweite Effekt ist das sogenannte Octave Fuzz. Im Gegenteil zur Foxx Tone Machine und zu so gut wie allen anderen analogen Octafuzz-Pedalen lässt sich beim Fur Coat der Anteil der Octave mit einem Regler stufenlos hinzumischen, sodass man auch dezente Einstellungen vornehmen kann. Das dürfte vor allem diejenigen freuen, denen der reine Octave-Fuzz-Sound zu extrem oder kaputt klingt. Beide Effekte lassen sich mit zwei Fußtastern, die sich durch einen Metallbügel von den Potis getrennt im hinteren Teil der Pedaloberfläche befinden, separat ein- und ausschalten.
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Der Oktave-Effekt kann übrigens nicht alleine betrieben werden, der Fuzz muss aktiv sein. Damit man weiß, in welchem Modus man sich gerade befindet, leuchtet die LED im Normalbetrieb Blau. Wenn man nun den Oktave-Effekt zusätzlich aktiviert, kommt eine leicht rote Färbung hinzu, die man leider kaum erkennen kann. Hier wären zwei getrennte LEDs sicher die bessere Wahl gewesen. Das Gerät arbeitet laut Adrian Emsley mit Germaniumdioden und sollte deshalb immer als erstes Glied in der Kette verwendet werden. Typisch für Germanium ist nicht nur eine Aversion gegen vorgeschaltete Geräte – das Pedal verträgt sich weder mit Buffern noch mit aktiven Pickups. Hier ist also Vintage pur angesagt.
Die beiden Ein- und Ausgänge befinden sich, ebenso wie der Anschluss für das Netzteil, seitlich am Gehäuse. Laut Herstellen kann man ein DC-Netzteil mit Spannungen von 9 bis 12 Volt verwenden, wobei die 12-Volt-Variante den Headroom und die Ausgangslautstärke erhöht. Das Pedal lässt sich aber auch mit einem 9-Volt-Block betreiben, der wegen des sehr geringen Stromverbrauchs sehr selten gewechselt werden muss.