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Orange TB500C Terror Bass Combo Test

PRAXIS

Der erste Sound, den der TB500C nach dem Einschalten von sich gibt, ist ein mittellautes Lüfterrauschen, nicht dramatisch, aber bei einer Mikroabnahme im Studio kann es schon zum Problem werden und im Übemodus zu Hause nervt es einfach. Bei Bandproben oder im Liveeinsatz spielt das natürlich keine Rolle und hier zeigt der Amp dann auch eindringlich, was er sonst noch so auf der Pfanne hat und macht seinem Namen in der Tat alle Ehre.

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Aus der kompakten Kiste kommt ein erstaunlich fetter Sound mit enormer Schubkraft, sehr warmen Tiefmitten und einer dezenten Höhenabbildung, typisch Orange eben. Die Röhrenvorstufe prägt das Klangbild deutlich, je nach Gaindosierung ist so ziemlich alles drin, von leicht angecruncht bis ultraschmutzig oder verzerrt für die besonders harten Gangarten – Rocker kommen hier jedenfalls voll auf ihre Kosten. Der Amp hat aber auch genug Headroom für cleane Sounds mit moderaten Gaineinstellungen. Mit etwas zurückgedrehten Höhen liefert der TB500C einen Motown-Vintage-Sound erster Güte, warm, dick und ultra-smooth, aber dennoch definiert und auch im Bandkontext gut ortbar.

Audio Samples
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Flat Bass-Cut High-Cut High Gain, Mid-Boost

Die Grundausrichtung des Terror Combos ist damit klar und wenig überraschend für alle Orange-Fans: Rockige Vintage-Sounds sind eindeutig das Terrain der Serie, auch wenn die Class-D Amps nicht den enorm mächtigen und gewichtigen Sound des Vollröhren-Tops AD200 liefern können. Hier ist aber noch nicht Schluss, denn mithilfe des 3-Band-EQs kann man aus dem TB500C zwar natürlich keinen cleanen Hi-Fi-Verstärker mit spritzigen Höhen und ebenmäßigem Klangbild zaubern, einige Soundvarianten sind aber schon drin. Mit allen drei Reglern können die entsprechenden Frequenzbereiche abgesenkt und angehoben werden. Die drei Bänder Bass, Höhen und Mitten überlappen fast nicht und beeinflussen sich daher kaum. Wenn man den Bass etwas absenkt und gleichzeitig die Mitten und Höhen deutlich anhebt, funktioniert der Combo auch sehr gut mit modernen Soapbar-Instrumenten, der Sound ist zwar immer noch sehr fett und fundamentstark, aber insgesamt etwas ausgewogener und präsenter. Damit komme ich in vielen Musikrichtungen mit unterschiedlichsten Spielweisen sehr gut klar, nur für ultra-sparkle Slapsounds findet man sicherlich im mannigfaltigen Angebot anderer Bassausrüster einen besser geeigneten Verstärker. Bezüglich der Lautstärke muss man sich bei den Terror Bass Verstärkern und auch beim kompakten TB500C keine Gedanken machen, die Leistung der kleinen Amps ist enorm und das Klangbild bleibt auch bei hohen Endlautstärken stabil und verändert sich kaum. Darüber hinaus kann man ihn mit einer zusätzlichen 8-Ohm-Box zu einem leistungsmäßig erwachsenen Stack ausbauen, mit dem man sich auch in sehr lauten Bands ordentlich Gehör verschaffen kann.

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Profilbild von SteveFromBerlin

SteveFromBerlin sagt:

#1 - 17.04.2012 um 19:11 Uhr

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Exzellente Klangbeispiele, vielen Dank dafür!

Profilbild von Pascal

Pascal sagt:

#2 - 17.10.2013 um 13:37 Uhr

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Bei meinem Terrorbass 1000 Watt habe ich den lüfter gegen einen silent PC Gehäuselüfter getauscht.
Kostet keine 15 Euro und seitdem ist von dem Lüfter nichts mehr zu höhren. Zudem leuchtet der AMP jetzt schön orange. Bei den Preisen könnte man aber von vornherein leisere Lüfter verbauen.

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