Praxis
Kommen wir direkt zur Sache und hören uns die Sounds des neuen Tops aus dem Hause Orange an. Im ersten Beispiel hört ihr den Terror Bass im unverzerrten Betrieb. Für die Aufnahme habe ich daher das Clean-Feature aktiviert und mit den Equalizer versucht, einen möglichst neutralen Sound einzustellen. “Relativ” deshalb, weil im Bass Terror das gleiche passive Tone-Stack arbeitet wie im großen AD200. Einen ausgewogenen Sound bekommt man mit passiven EQs in der Regel, wenn man den Mittenregler auf etwa 70% einjustiert und die anderen beiden Regler fast komplett zudreht. Mit dieser Einstellung habe ich den ersten Clip dann auch aufgenommen, der Gainregler stand bei der Aufnahme auf 12 Uhr.
Mein Jazz Bass klingt durch den Röhrenpreamp augenblicklich wunderbar warm und voll! Der Sound ist ungeheuer tragfähig und reich an Obertönen, so wie man es vom großen Bruder AD200 kennt. Der Clean-Switch sorgt in der Tat für viel zusätzlichen Headroom, sodass man sich auch mit pegelstärkeren Bässen problemlos noch im cleanen Bereich bewegen kann.
Im nächsten Audiobeispiel kommen die beiden anderen EQ-Regler mit ins Spiel. Der Bassregler steht auf 1 Uhr und der Höhenregler auf 12 Uhr. Das Mittenband habe ich gleichzeitig etwas zurückgenommen.
Das Resultat ist ein mächtiger Scoop-Sound mit fetten Tiefbässen und klaren, präsenten Höhen. Durch die gegenseitige Beeinflussung der drei Bänder lässt sich der Sound sehr schnell in verschiedene Richtungen formen, und das Ergebnis ist stets sehr organisch und musikalisch – dieses Orange Tone-Stack ist wirklich sehr gelungen!
Die EQ-Regler haben logischerweise auch starken Einfluss auf den Gain-Pegel – komplett zugedreht ist der Amp völlig stumm, und bei starken Anhebungen muss man die Vorstufe unter Umständen zurückregeln um noch im cleanen Bereich zu bleiben. Beim nachfolgenden Vintage-inspirierten Sound steht der Bassregler auf 2 Uhr, der Mittenregler auf 11 Uhr, und den Höhenregler habe ich komplett zugedreht.
Um mit dem Terror Bass in verzerrte Gefilde zu kommen, muss man eigentlich nur den Clean-Switch umlegen. Die Stärke der Verzerrung kann dann feinfühlig mit dem Gain-Regler dosiert werden. Natürlich hat auch die EQ-Stellung auch Einfluss auf die Verzerrung, weil die Regler den Vorstufenpegel ziemlich stark verändern – ich habe das ja bereits weiter oben erwähnt.
Im nächsten Clip ist der Sound nur leicht angezerrt, weil ich die Höhen und die Mitten nur sparsam dosiert habe. Der Gainregler stand bei Aufnahme kurz vor 3 Uhr.
Für dich ausgesucht
Für heftigere Overdrives sollte man nicht nur den Gainregler, sondern auch den Mittenregler ordentlich aufdrehen – nur so wird der Sound deutlich aggressiver und mit Obertönen angereichert. Viel schmutziger wie im letzten Audiobeispiel wird der Orange Terror Bass allerdings nicht. Stark verzerrte und brutale Overdrive-Sounds, wie man sie vom Vollröhren-Amp AD200 kennt, vermag der kleine Terror Bass mit seiner Class-D-Endstufe leider nicht zu liefern.
Dafür kann der kleine Orange-Amp bei Bedarf allerdings richtig laut werden! Wenn man die Impedanz auf 4 Ohm stellt und zwei leistungsstarke Boxen mit dem Terror Bass verbindet, reicht die Power durchaus für die Beschallung von großen Rock’n’Roll-Bühnen. Der 500 Watt starke Terror Bass performed insgesamt sehr stabil und klingt auch bei hohen Lautstärken voll und dynamisch.