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Oto Biscuit Test

Details

Bereits beim Auspacken wird klar, dass beim Biscuit in jedem Detail auf das Design geachtet wurde. Vom Karton bis zur gedruckten Anleitung: OTO hat alles der markanten Form und der schwarz-weißen Farbe des Biscuit angepasst. Das sagt zwar noch nichts über die Qualität des Produktes aus, wirkt aber dennoch sehr ansprechend. Und auch das eigentliche Gerät macht mit seinem dicken Metall-Gehäuse und den stabilen Reglern und Tasten einen sehr guten Eindruck. Das schlichte Design wirkt edel und wertig.

Neben dem eigentlichen Biscuit gehören lediglich ein Netzteil (9 V) und zwei Manuals zum Lieferumfang. Leider liegt das Haupt-Manual nur in englischer und französischer Sprache bei – und auch im Internet ist keine deutsche Bedienungsanleitung erhältlich. Neben dem Haupt-Manual gibt es noch ein einseitiges „Micro-Manual“. Beide Anleitungen verzichten auf lange Ausführungen, sind aber dennoch verständlich geschrieben.

Als Stereo Ein- und Ausgänge dienen je zwei Klinken-Buchsen (6,3mm, unsymmetrisch). Eingangsseitig lässt sich der Biscuit, wie das auch von anderen Effekt-Geräten her bekannt ist, über den linken Kanal auch mit einem Mono-Signal speisen. Zur MIDI-Verbindung dienen reguläre MIDI-In- und -Out-Buchsen.

Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich außerdem die Buchse zum Anschluss des im Lieferumfang befindlichen Netzteiles. Alle Buchsen wurden stabil im Gehäuse verbaut und überzeugen mit einer guten Qualität. Praktischerweise wurde das Anschlussfeld um 180° gedreht beschriftet. So lassen sich die Anschlüsse bei einem typischen Verkabelungs-Szenario im Club schnell zuordnen. Top!

Das am Biscuit anliegende Musik-Signal kann entweder durch die Effekt-Einheit geschliffen oder mittels der Bypass-Taste direkt an den Ausgang weitergegeben werden. Es handelt sich hier um einen „echten“ Bypass, welcher den Audio-Eingang physisch und ohne Umwege mit dem Ausgang des Biscuit verbindet. Das Umschalten erfolgt störungsfrei und ohne Knack-Geräusche. Der Drive-Regler bestimmt die „Sättigung“ und somit den Verzerrungs-Grad, mit dem das Audiosignal am 8 Bit A/D-Wandler anliegt. Mit dem Clock-Regler lässt sich die Abtast-Frequenz der 8-Bit-Wandler stufenlos zwischen 250 Hz und 30 kHz einstellen.

Der Biscuit verfügt über acht Funktionstasten, mit denen man in Echtzeit die verschiedenen Bits der Wandler ein- und ausschalten oder sogar einzeln umkehren kann. Dies ermöglicht, zusammen mit der stufenlos regelbaren Abtast-Frequenz, einen optimalen Einfluss auf die erwünschten Aliasing-Effekte der digitalen Wandler. Da bei großen Verzerrungen erfahrungsgemäß auch der Pegel leicht „durch die Decke“ gehen kann, wurde der Biscuit mit je einem Regler für das Direkt-Signal („Naked“) und das Effekt-Signal („Dressed“) versehen. Diese Regler sorgen für eine größere Flexibilität beim Mischen beider Signale, als dies z.B. ein regulärer „Wet“ Regler tun könnte. Zur „Kontrolle“ der erzeugten Obertöne dient die Filter-Sektion des Biscuit. Es stehen drei Filtertypen zur Verfügung. Ein Band-Pass, ein Hoch-Pass und ein Tief-Pass. Die „Filter“-Taste bestimmt den gewählten Filtertyp, während sich mit dem „Freq“-Regler die Grenzfrequenz des Filters und mit dem „Q“ Regler dessen Resonanz justieren lässt.

Das Drücken der „Brain“-Taste gibt dem User die Möglichkeit, mit den Funktionstasten zusätzlich einen der vier Effekte auszuwählen. Dies wären „Waveshaper“, „Pitch Shifter“, „Delay“ oder „Step Filter“. Die Effekte Pitch Shifter und Delay arbeiteten im Gegensatz zu den übrigen lediglich im Mono-Betrieb. Der Waveshaper ist ein Effekt mit acht verschiedenen Modes, bei dem die Wellenform des Signals durch Umkehrung und Auslassung einzelner Teile der „Welle“, etc. manipuliert wird.

Das Delay ist in Sachen Feedback (acht Stufen) und Timing (sechs Stufen) frei einstellbar. Synchronisiert werden kann das Delay entweder mittels der Tap-Funktion oder durch einen externen MIDI-Timecode (MTC). Der Verstimmung des Signals durch den Pitch Shifter ist in acht Stufen veränderbar.

Beim Step Filter Effekt handelt es sich um eine Art Step-Sequenzer, der bis zu acht verschiedene Filter-Einstellungen auf den einzelnen Funktionstasten abspeichern kann. Diese lassen sich nach dem Speichern sequenziell abrufen und verändern so den Klang des Audio-Signals. Synchronisiert wird das Step-Filter, genau wie das Delay, mittels der Tap-Funktion oder eines externen MIDI-Timecodes (MTC). Die Laufrichtung des Sequenzers lässt sich zwischen vorwärts (Forward-Mode), rückwärts (Alternate-Mode) oder zufällig (Random-Mode) verändern. Auch die Geschwindigkeit des Step-Filters lässt sich in fünf Stufen einstellen (1-fach bis 24-fach). Ebenso ist die Anzahl der gespielten Sequenzer-Stufen in fünf Stufen justierbar (2, 3, 4, 6, oder 8 Stufen).

Alle Einstellungen des Biscuit (Position der Regler, Taste, Bypass, etc.) lassen sich in einem der 16 Presets abspeichern. Vom Werk aus verfügt das Gerät bereits über 16 voreingestellte Presets, die überschreibbar sind, sich bei Bedarf aber wieder herstellen lassen. Die Einstellung der 8 Bits (mittels der Funktionstasten) können als Snapshots in insgesamt acht Speicherplätzen abgespeichert werden.
Der Biscuit von OTO-Machines ist voll MIDI-fähig. Dies bedeutet, dass alle Tasten und Regler des Gerätes MIDI-Signale an andere Geräte oder Sequencer, etc. in Form von Contiuous Controller MIDI-Daten (CC) senden können. Ebenso sind alle Funktionen des Biscuit via MIDI von externen MIDI-Geräten aus steuerbar. Hierbei werden folgende MIDI-Daten gelesen:

-Continuous Controller (Drehregler, Tasten & Effekte)
-Beat Clock
-Program Change
-Note On (für Waveshaper & Pitch Shifter)

Der Biscuit kann dabei den MIDI-Kanälen 1-16 zugeordnet werden. Presets lassen sich durch einen sogenannten MIDI-Dump laden oder speichern. Die Übertragung der Daten erfolgt, wie dabei üblich, als SysEx (System Exclusive MIDI-Daten).

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