Output Analog Brass and Winds Test

Praxis

Installation und Aktivierung

Output ermöglicht den Download der Libraries über die Software Output-Hub, die es zunächst im Account herunterzuladen gilt. Bei knapp 30 Gigabyte Library-Content sollte man eventuell einen externen Datenträger einplanen. Besonders, wenn man noch weitere Output-Produkte sein Eigen nennen möchte – die sind nämlich aus Speicherplatzsicht alle recht umfangreich. Nach dem Download startet man Native Instruments Kontakt bzw. den kostenlosen Kontakt-Player und fügt die Library mit „Manage Libraries“ hinzu. Daraufhin startet Native Instruments’ Verwaltungssystem „Native Access“, in dem sich die Library aktivieren lässt.

Anders als die anderen

Im Vergleich zu „reinen“ Brass- und Woodwind-Libraries wie den Native Instruments Symphony Series Brass oder den Chris Hein Orchestral Brass sind nicht alle Samples der Analog Brass and Winds – trotz des umfangreichen Speicherbedarfs – als Multisamples ausgelegt. Verschiedene Anschlagstärken triggern also bei den meisten orchestralen Klängen immer dasselbe Sample – „Maschinengewehr-Effekt“ lässt grüßen. Nur die One Shots (insgesamt zehn an der Zahl) besitzen Multisamples und auch Round-Robins. Somit werden selbst bei gleicher Velocity unterschiedliche Samples abgefeuert, um authentischer zu klingen. Bei den Pads und Tapes wurde scheinbar darauf verzichtet, weshalb diese weniger authentisch klingen. Wer den Fokus weniger auf Authentizität als auf das Layering-Konzept legt, ist hier richtig. Der klassische Scoring Arranger wird wohl eher nicht auf seine Kosten kommen: Key-Switches zum Artikulieren sucht man beispielsweise vergeblich. „What you choose is what you get“, könnte man sagen. Die einzige Möglichkeit, eine Artikulation auszuwählen, ist nämlich das Auswählen eines Samples.

Vorgefertigtes Layering statt individuellem Sounddesign 

Kurz und schmerzlos: Der Import eigener Samples ist (wie auch in anderen Kontakt-Libraries) nicht ohne Umwege möglich, weshalb sich die Layerings auf die insgesamt 90 verfügbaren Samples beschränken. Individuelles Sounddesign mit eigenen Klängen ist also nicht realisierbar. Das Schichten der Factory-Samples geht leicht von der Hand, da sich die Samples ganz simpel kombinieren lassen. Anders als bei Layerings mit eigenen Samples muss man keine Tonhöhen- und Timing-Korrekturen vornehmen oder Sample-Starts justieren. Die Output-Jungs haben einem die Arbeit nämlich bereits abgenommen.

Einfache Bedienung

Output verfolgt im Hinblick auf Bedienoberflächen der Libraries nach wie vor eine klare Linie: Das intuitive Bedienkonzept gleicht den bisherigen Produkten der Sample-Schmiede. Wer also schon mal mit einer anderen Output-Libray gearbeitet hat, fühlt sich sofort zu Hause. Auch Neulinge werden es nicht allzu schwer haben, die Bedienung ist mittels Tab-basierter Oberfläche recht übersichtlich gehalten. Im Hauptfenster befinden sich die vier großzügig angeordneten Macro Slider, von denen jeder bis zu sechs beliebige Parameter der Bedienoberfläche regeln kann. In den Presets sind sie bereits vorkonfiguriert, im Macro Edit Mode jedoch schnell an die eigenen Bedürfnisse anpassbar. 

Mit den Macro Slidern werden viele Parameter mit nur einem Regler gleichzeitig gesteuert.
Mit den Macro Slidern werden viele Parameter mit nur einem Regler gleichzeitig gesteuert.

Direkt unter den Macros erhält man Zugriff auf die Sampleslots, in die Samples geladen werden. Hinzu kommen Reverse-, Loop- und Transpose-Funktionen sowie Lautstärke für jeden Layer. So hat man das Wesentliche schon mal auf einer Seite griffbereit. Die weiteren Sektionen Edit, FX, Rhythm und Arpeggio sind über die weiteren Tabs erreichbar.
Das Ganze verläuft in etwa so: Man nehme ein Sample pro Layer, garniert dieses nach Bedarf mit Effekten und moduliert deren Parameter in der Rhythm-Sektion. In einem kurzen Video zeige ich euch, wie simpel und schnell man sich so seine „eigenen“ Klänge erstellt.

MIDI-Mapping, NKS und Prehear

Die Parameter der Bedienoberfläche lassen sich per Rechtsklick mit der Maus ganz simpel mit MIDI-Controllern mappen. Das macht besonders bei den Macro Slidern richtig Laune: So steuert man mit nur einem Hardware-Regler bis zu sechs Parameter gleichzeitig.
Wer im Besitz einer Native Instruments Maschine oder Komplete Kontrol S Keyboards ist, darf sich dank NKS-Support über fertig gemappte Parameter freuen. Auch Natives kürzlich eingeführte Prehear-Funktion wird unterstützt, was das Vorhören von Sounds erlaubt, bevor sie geladen werden – sehr schön!  

Klang

Wer rohes Orchester-Material erwartet, das sich nach eigenem Belieben spielen, ausdrücken und formen lässt, greift besser zu bereits genannten Libraries anderer Hersteller. Ich für meinen Teil kann auf stundenlange Authentizitäts-Programmierung verzichten, wenn ich dafür eine Library bekomme, die mir sofort einsetzbare „Braaams“ liefert, wie sie aktuellem Standard gerecht werden. Dabei denke ich nicht nur an moderne Musikproduktion à la Trap, Dubstep und Co., sondern auch an den typischen Science-Fiction-Blockbuster-Trailer mit sattem, wuchtigem Sound. Daher sollte man sich die Frage stellen, was man von einer Brass-Library erwartet. Unter den 500 Presets finden sich besonders organische Klänge, die mit den Macro Slidern typische Klangfahrten ermöglichen, wie man sie von modernen Sounds erwartet: Typische Filterverläufe und Stutters sind der Rhythm Section zu verdanken. Im Folgenden erhaltet ihr einen kleinen Einblick in die Preset-Library.

Audio Samples
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01. Organic Waterfall 02. 2 in 1 03. Windbrassa 04. Airkeys 05. Aeon 06. Airsynth 07. Underneath 08. Voice of the Universe 09. Destructive Brass 10. Song
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