Praxis
Installation
Zur Installation wird ein Output-Account sowie die Lizenzverwaltungssoftware „Output Hub“ benötigt, mit der sich das Plugin herunterladen lässt. Leider installiert Output Hub nicht von selbst, sodass die Installationsdatei im angegebenen Downloadordner manuell gestartet werden muss. Um das Plugin freizuschalten, wird die Seriennummer eingefügt, die man nach dem Kauf per Mail erhält. Daraufhin ist das Portal „geöffnet“.
Kreativtool für Klangtüftler
Portal besitzt einen Presetbrowser mit mehr als 250 Voreinstellungen. In einer übersichtlichen Darstellung sind die Presets in 13 Kategorien aufgeteilt. So findet man schneller passende Settings. Die Presets sind überwiegend voll bepackt, bringen aber auch im Handumdrehen Bewegung in die Bude. Klanglich eignet sich Portal hervorragend für Sound-Design-Jobs im Bereich Film und Game sowie für elektronische, experimentelle Musik – sprich: überall dort, wo Glitch, Stutter, automatische Polyrhythmik und eine gesunde Portion Chaos benötigt werden. Einige Presets sind mit Reverb oder Delay ausgerüstet und bringen daher einen räumlichen Touch mit. Kleine Anpassungen der Parameter bzw. X/Y-Fahrten im Portal können drastische Veränderungen des Klangs bewirken – je nachdem, welche und wie viele Parameter mit den Macros und Hüllkurven gekoppelt sind. Die Effekte klingen allesamt hochwertig. Leider kann man aber nur zwei pro Instanz laden.
Die Presets des Plugins sind so umfangreich vorkonfiguriert, dass man zunächst einmal das INIT-Patch laden und die Sektionen lieber selbst erkunden sollte, um sich mit den Möglichkeiten des Plugins vertraut zu machen. Je nach Vorkenntnissen von Granularsynthese und Effekten sollte man also etwas Zeit einplanen, um die grundsätzlichen Funktionen der Parameter zu verstehen.
Intuitive Macro- und Modulationssektion
Die Hauptbedienoberfläche, also das Portal, besteht aus einem X/Y-Feld, das kreisförmig visualisiert wird. Für die X- und Y-Achse gibt es jeweils einen Macroregler auf der rechten Seite der Bedienoberfläche. Diese lassen sich intuitiv mit den Parametern des Plugins koppeln. So kann man mit den beiden Macroreglern bzw. über das X/Y-Feld viele Parameter gleichzeitig steuern. Das macht aufwendige Automationen in der Studioproduktion oder Parameterfahrten während einer Live-Performance zum Kinderspiel.
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Hoher Ressourcenverbrauch
Portal erfordert recht viel Rechenleistung, was natürlich nicht zuletzt der Granularsynthese geschuldet ist. Auf einem MacBook Pro mit 2,3 GHz Quad Core i7, 16 GB RAM und höchstmöglich eingestelltem Buffer benötigen zehn Portal-Instanzen, die in Audiospuren geladen sind, mehr als ein Viertel der CPU-Leistung, die der DAW zur Verfügung stehen. Das ist nicht gerade wenig für „ein bisschen Glitch-Zeugs“. Das wird auch der Grund dafür sein, dass Output als Mindestvoraussetzung 2,9 GHz i7 CPU und 8 GB RAM Arbeitsspeicher (16 GB empfohlen) angibt. Man sollte also über einen Rechner mit entsprechender Leistung verfügen, wenn man das Plugin intensiv nutzen möchte.