Was verbindet Typen wie Danny Carey, John „JR“ Robinson, Carl Palmer und André Ceccarelli miteinander? Richtig, sie alle sind nicht nur sehr erfolgreiche Trommler, sondern obendrein seit vielen Jahren Endorser der Schweizer Beckenschmiede Paiste. So viel Treue will belohnt werden, weshalb Paiste seit Anfang 2016 für jeden der vier Herrschaften ein eigenes Signature Ride Becken bereit hält. Dass es sich hierbei um vier sehr individuelle Modelle handelt, ist bereits auf den ersten Blick zu erkennen: vom lilafarbenen Metal-Becken bis zum unprätentiösen Jazz Ride ist hier alles dabei!
Die vier Ride-Becken gehören zu Paistes „Artist Inspirations“ Reihe, die ausgewählten Endorsern die Möglichkeit gibt, ihre individuellen Klangvorstellungen in Form eines Signature Beckens serienmäßig produzieren zu lassen. In diesem Zuge kamen bereits Trommler wie Stewart Copeland, Dave Lombardo oder Nicko McBrain zu ihrem maßgeschneiderten Becken, das entweder ein umgestaltetes Modell aus dem vorhandenen Paiste-Katalog oder aber eine ganz neue Kreation sein kann. Um dabei die persönliche Note der Becken zu betonen, bekommt jedes Modell einen individuellen Namen, der im Zusammenhang mit dem jeweiligen Trommelpaten steht. Ob unsere vier Testkandidaten „Monad“, „Vir2osity“, „Signature Groove“ und „Blue Bird“ so interessant klingen wie es ihre Namen vermuten lassen, verraten wir euch in diesem Test!
Details
Danny Careys 22 Zoll „Monad“ Dry Heavy Ride
Fangen wir mit dem optisch schrägsten Modell an: Danny Careys „Monad“ Ride. Danny ist vor allem für sein Faible für vertrackte Beats und okkulte Symbolik bekannt, das er seit Anfang der Neunziger mit der Kultband „Tool“ vollends auslebt. Das „Monad“ Ride basiert auf Dannys „all time favourite“ Becken, einem 22 Zoll Dry Heavy Ride aus der Paiste Signature Serie. Was die beiden Modelle unterscheidet, ist mehr als offensichtlich: während das ursprüngliche Dry Heavy Ride im braven Traditional Finish daherkam, trägt das „Monad“ Ride, neben einem kräftigen lilafarbenen Coating auf der Ober-und Unterseite (Paistes „ColourSound“ Process), mehrere geheimnisvolle Zeichen, die das flache Profil des Beckens zieren. Darüber hinaus ist die Beckenkuppe des „Monad“ Rides im hochglanzpolierten, nur ganz fein abgedrehten „Reflector Finish“ gehalten. Unter der lila Farbe verbirgt sich jedoch der stark gehämmerte und abgedrehte Body, den man vom ursprünglichen Dry Heavy Ride Modell kennt. Mit 3746 Gramm bringt dieses Becken übrigens von allen Testkandidaten mit Abstand das höchste Gewicht auf die Waage!
Carl Palmers 20 Zoll „Vir2osity“ Duo Ride
Ein optisch kaum weniger auffälliges Becken entstand in Zusammenarbeit mit dem legendären Drummer Carl Palmer, der sich einst mit seiner Band „Emerson, Lake & Palmer“ einen festen Platz im Progressive Rock-Olymp gesichert hat. Sein 20 Zoll großes „Vir2osity“ Duo Ride macht mit seinen zwei unterschiedlichen Zonen seinem Namen alle Ehre. Dieses Becken ist eine Erweiterung des Dry Dark Ride aus der Paiste Signature Serie, welches sich durch eine pechschwarze, nicht abgedrehte Oberfläche auszeichnet, die obendrein mit groben Hammermalen übersät ist. Der „Duo“-Effekt wurde im Falle des „Vir2osity“ Rides durch ein Abdrehen der Kuppe sowie des äußeren Bereiches der Oberseite erzielt, wobei die Unterseite exakt dem Finish des ursprünglichen Dry Dark Rides gleicht. Neben dem optischen Effekt sollen die zwei verschiedenen Zonen sich übrigens auch klanglich bemerkbar machen. Im Vergleich zu Danny Careys „Monad“ Ride weist das „Vir2osity“ Ride ein wesentlich steileres Profil auf, gehört mit seinem Gewicht von 2916 Gramm allerdings ebenfalls in die Schwergewichtsklasse.
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André Ceccarellis 20“ Zoll „Blue Bird“ Mellow Ride (ehemals Sweet Ride)
Ein ganz anderes Fass macht der Franzose André „Dédé“ Ceccarelli mit seinem „Blue Bird“ Ride auf. Dédé ist für seine feinen Jazz- und Fusion-Klänge am Schlagzeug bekannt, die er bereits mit Größen wie Chick Corea oder den Brecker Brothers unter Beweis stellte. Seine neue, maßgeschneiderte Geheimwaffe namens „Blue Bird“ stammt aus der noch recht jungen Paiste Masters Serie aus B20 Bronze und kommt mit blauer Schrift sowie einer schwungvollen Vogelillustrationen daher. Durch sein Gewicht von 2286 Gramm, seine wilde, „türkisch“ anmutende Hämmerung sowie die unlackierte Oberfläche (für Paiste Becken eher ungewöhnlich) scheint dieses Becken im Vergleich zu den anderen drei Testkandidaten geradezu für jazzige Klänge prädestiniert zu sein. Die Unterseite des Cymbals überrascht jedoch mit einem eher „clean“ aussehenden, ungehämmerten Finish, das die spontane Jazz-Assoziation wieder etwas trübt. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Becken im Praxisteil dazu äußert!
John „JR“ Robinsons 24 Zoll „Signature Groove“ Swish Ride
Nach dem 24 Zoll großen „Signature Groove“ Deep Ride aus der Masters Serie geht die Zusammenarbeit zwischen Paiste und John „JR“ Robinson mit dem „Signature Groove“ Swish Ride bereits in die zweite Runde. Der 24 Zoll große Koloss stammt aus Paistes legendärer 2002 Serie, die gemeinhin für ihre unverwechselbare Optik (rote Schrift auf bronzefarbenem Grund) und den konkreten Sound der 2002-Bronze (92 Prozent Kupfer, 8 Prozent Zinn) bekannt ist. Alle Becken der 2002 Serie werden in Handarbeit in der Schweiz gefertigt, was im Falle des „Signature Groove“ Swish Modells an einer sehr präzise ausgeführten, aber eher “brav” wirkenden Oberflächenstruktur zu bewundern ist. Auffällig ist dagegen die für ein Swish-Modell typische, nach oben gebogene Krempe des Beckens. Vor allem im Jazzcombo- und Big Band-Kontext werden diese übergroßen China-Becken gern als Klangergänzung zum herkömmlichen Ride genutzt. Ob es sich ebenfalls für das grooveorientierte Spiel eines „JR“ eignet, muss dieses drei Kilogramm schwere Swish Ride nun im Praxisteil unter Beweis stellen. Auf geht’s!