Es gibt Trommler, die keiner Vorstellung mehr bedürfen. Sowohl die Metal-Ikone Dave Lombardo als auch Funkrock-Legende Stewart Copeland kann man ruhigen Gewissens in diese Kategorie einordnen. Slayer und The Police heißen die Bands, mit denen die beiden stilprägend für unzählige Trommler mehrerer Generationen waren. Daß Dave Lombardo nach diversen Streitigkeiten Slayer endgültig verlassen hat und Stewart Copeland schon deswegen nicht mehr bei The Police spielen kann, weil die Band längst nicht mehr existiert, tut der Sache keinen Abbruch. Professionell Musik machen beide schließlich noch, wenngleich sich zumindest Herr Copeland momentan hauptsächlich als Filmmusik-Komponist betätigt. Wie nah man mit unseren Testkandidaten den Signature-Sounds ihrer Paten kommt, lest und hört ihr im folgenden Review.
Details
Das Rude Power Ride ist extrem schwer, beide Testinstrumente sind sehr gut verarbeitet
Daß es nicht leicht wird, wurde mir vor dem Test mitgeteilt. Einen derartigen Amboss habe ich trotzdem nicht erwartet. Knappe vier Kilogramm CuSn8 Bronze bringt das Rude Power Ride auf die Waage, bei moderaten 22 Zoll wohlgemerkt. Optisch gibt sich das Becken direkt als Mitglied der Rude-Familie zu erkennen. Die charakteristische, grünlich-erdige Färbung in Kombination mit den sich farblich absetzenden, metallisch schimmernden Hammermalen gibt es in dieser Form sonst nirgends. Gleichzeitig hebt sich das Instrument mit seiner breit abgedrehten Kuppe von anderen Modellen der Baureihe ab. „Reign“ steht zudem in weißen Lettern über der Typenbezeichnung, der Slayer-Fan muß nun nicht mehr lange rätseln, kennt man den Schriftzug doch von der legendären, 1986 erschienenen „Reign in Blood“ Platte der amerikanischen Thrashmetal-Band.
Ein Jahr früher, 1985, kam jene Platte heraus, die Stewart Copelands Combo Crisp Hi-Hat ihren Namen geliehen hat: The Rhythmatist. Ohne den entsprechenden Schriftzug und das Reiterlogo (welche auch das blau lackierte Stewart Copeland Signature Ride zieren) wären die Becken höchstens durch die Größe von nur zwölf Zoll als neues Modell identifizierbar, denn das unregelmäßig-wellige, beidseitig aufgebrachte Abdrehmuster und die feine Hämmerung entsprechen den regulären Becken der Signature-Serie. Paiste ordnet die Hi-Hats in die Gewichtsklasse „heavy“ ein – 960 und 1150 Gramm bestätigen diese Angabe. Im Gegensatz zum „The Reign“ Ride verwenden die Schweizer hier die bekannte „Signature Bronze“. Beide Testkandidaten sind hervorragend verarbeitet.