Praxis
Klar und durchsetzungsstark – mit Abstufungen
Wer ein bisschen mit den klassischen Signatures vertraut ist, dürfte schon ein gutes Bild davon haben, was unsere Testbecken so können. Hier geht es klar, sauber und silbrig zu, Fans von besonders warmen, belegten oder gar trashigen Sounds sollten sich definitiv woanders umsehen. Es gibt allerdings auch innerhalb der Testbecken deutliche Abstufungen. So liefern die Power-Modelle schon teils brachiale Lautstärken und möchten auch beim Anschlag gefordert werden. Die Heavy Hi-Hat hingegen ist eigentlich fast schon ein Medium-Allrounder und das Mellow Ride schafft es trotz stattlichem Gewicht tatsächlich, ziemlich weich zu klingen. Hören wir uns die Modelle mal genauer an.
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Mehr InformationenDie Crashes können den „Wall of Sound“
Crashes der vorliegenden Gewichtsklasse und Größe sind nichts für Weicheier, soviel vorweg. Diese beiden hier benötigen eine durchaus kräftige Hand, um richtig aufzugehen, liefern dann aber eine explosive Soundwand, die sich auch gegen sehr laute Amps und auf großen Bühnen behaupten kann. Dabei besitzen sie die interessante Eigenschaft, trotzdem edel und fein auflösend zu klingen, speziell aufgenommen zeigen sie nichts vom befürchteten Amboss-Charakter. Auch als feine Rides sind sie verwendbar, was durch die klaren Kuppen noch befördert wird. Ihre Abstimmung zueinander fällt – wie von Paiste zu erwarten – perfekt aus.
Zwischen sehr laut und ziemlich weich: die Rides
Die Bezeichnung ist auch bei den beiden Power Rides Programm. Schon das 20er klingt extrem klar, glockig und laut, das 22er besitzt dieselbe Charakteristik, kommt tonal allerdings deutlich tiefer daher. Diese Instrumente sind zweifellos in härteren und richtig harten Gangarten unterwegs. Trotzdem wirken sie nicht grobschlächtig, denn ihre aufwendige Bearbeitung verleiht ihnen durchaus komplexe und edle Obertöne, die es so tatsächlich nur bei den Paiste Signature Becken gibt. Faszinierend ist auch ihre extrem saubere Ansprache, der Ping schwebt quasi über den Becken. Fans gecrashter Rides erteilen sie allerdings eine Absage, dafür sind sie zu dick und gehen daher nur widerwillig auf.
Im Vergleich zu den beiden Kollegen gibt sich das Mellow Ride deutlich ziviler. Es besitzt ebenfalls einen sehr klaren und sauberen Anschlag, fühlt sich dabei allerdings erstaunlich weich an, fast, als hätte jemand eine ganz dünne Schicht Gummi auf das Becken gelegt. Der autoritäre Grundton der Power Rides weicht hier einem schwebenderen Sound, auch die Crashfähigkeiten sind deutlicher ausgeprägt. Sehr schön integriert wirkt auch die Kuppe, die sich zwar klar abhebt, in Sachen Volumen aber nicht zu sehr heraus sticht. Ein tolles Allroundbecken für Fans klarer, edel klingender Rides.
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Speziell die Heavy Hi-Hats sind tolle Allrounder
Während die Power Rides und Crashes sicherlich eher Freunde härterer Stile ansprechen dürften, geben sich die drei Hi-Hats durchaus als Allrounder. Das gilt besonders für die 14er Heavy-Variante, welche ja auch schon seitens der Gewichtung im Normalbereich liegt. Sie spricht schnell und mit der Signature-typischen Silbrigkeit an, reagiert zügig auf schnelle Figuren und Aufzieher und wirkt insgesamt sehr ausgewogen. Interessanterweise klingt die Power Hi-Hat fast identisch, nur etwas höher und bei Bedarf deutlich lauter. Hier kann die 15er nochmal drauflegen, wobei auch sie einen eher kontrollierten als brachialen Charakter besitzt. Das schwere Top-Becken ist allerdings fühlbar träger als gewohnt und erfordert für schnelle Aufzieher gegebenenfalls eine stärkere Federspannungseinstellung an der Hi-Hat-Maschine.