Der Palmer Frohlocker im bonedo-Test – Vor über 30 Jahren positionierte sich der deutsche Hersteller Palmer als Spezialist für individuelle Modifikationen. Was damals in bescheidenem Rahmen begann, mauserte sich im Laufe der Jahre mit einem ständig wachsenden Angebot an hochwertigen Audioprodukten zu einer festen Größe in der Industrie. Seit einigen Jahren können unsere Freunde aus der Gitarrenfraktion auf eine stattliche Palette an Effektgeräten zugreifen, und auch wir Tieftonfans bleiben inzwischen nicht mehr außen vor.
Die populäre “Roots”-Serie beheimatet auch für uns Pedale für den Bass in den gängigen Geschmacksrichtungen – angefangen bei Fuzz und Verzerrer über Chorus und Flanger bis hin zu Kompressor und Oktaver. Wir haben uns aus dem reichhaltigen Angebot das Gerät mit dem vorweihnachtlichen Namen „Frohlocker“ ausgesucht, einen Bass-Flanger, der nun zeigen muss, ob er mehr vorzuweisen hat als eine kreative Namensgebung.
Details
Zurzeit sind eher ultrakompakte Mini-Treter in Mode, die nur ein paar Quadratzentimeter auf dem dicht gedrängten Pedalboard in Beschlag nehmen. Dazu zählt der Palmer offensichtlich nicht, denn mit seinen 120 x 120 mm macht er sich ganz schön breit, zumindest für ein Pedal, das nur einen Effekt an Bord hat. Dafür ist er aber ungeheuer solide gebaut, das dicke Stahlblech ist nicht nur äußerst stabil, sondern verleiht dem Flanger auch eine sehr hochwertige Qualitätsanmutung – dem harten Bühneneinsatz wird der Palmer-Treter mit Sicherheit jahrelang trotzen.
Boden und Seitenwände des Gehäuses sind auf der Rückseite ca 2,5 cm länger als das eigentliche Gerät, stehen also über. Dahinter steckt wohl die Intention, Anschlüsse und Stecker vor Beschädigungen zu schützen. Außerdem befinden sich im Bodenblech zwei Bohrungen, mit deren Hilfe der Frohlocker auf ein Board geschraubt werden kann. Die Gehäuseverlängerung ergibt also durchaus Sinn, erschwert allerdings auch die Verwendung von Winkel- oder Flachsteckern, die sonst aus Platzgründen gerne auf kompakten Pedalboards zum Einsatz kommen. Der Boden des Gerätes ist bis auf eine Aussparung für das Batterieklappfach mit Moosgummi beklebt, damit es sich beim Einsatz ohne Pedalboard nicht selbstständig machen kann. Das Batteriefach selbst ist superpraktisch und ermöglicht ein blitzschnelles Wechseln des 9Volt-Stromlieferanten, der Frohlocker kann aber auch mit einem Netzteil gespeist werden, mitgeliefert wird allerdings keines.
Die Bedienung des Flangers ist denkbar einfach, denn er kommt mit nur drei Reglern aus. Mit „Rate“ wird an der Modulationsgeschwindigkeit gedreht, der „Depth“-Regler bestimmt die Tiefe der Modulation und „Res“ steht für Resonance, schickt also je nach Reglerstellung eine Portion Effektanteil wieder zurück zur Verarbeitung. Unter diesen drei Reglern sitzt der Fußtaster zum Deaktivieren des Effekts – alle Palmer Treter verfügen übrigens über eine zeitgemäße True-BypassSchaltung, die das Signal im ausgeschalteten Zustand ohne Beeinflussung direkt an den Ausgang weiterschickt. Auf der Rückseite parken zwei Klinkenbuchsen, eine für die Verbindung mit dem Bass und die andere für die Weiterleitung zum Verstärker. Ein Padschalter dient der Anpassung der Eingangsempfindlichkeit an passive oder aktive Bässe.
Hans sagt:
#1 - 05.12.2013 um 19:04 Uhr
Wie immer ein tolles Review von Rainer! Danke!
...und ja, Jungle Funk fetzt :)