Praxis
Der Frohlocker kommt ohne Mix- oder Blendregler, man kann den Effekt also nicht beliebig mit dem trockenen Sound mischen. Gerade bei Basspedalen macht eine solche Möglichkeit in der Regel sehr viel Sinn, weil immer die Gefahr besteht, dass die Durchsetzungskraft und das Fundament auf der Strecke bleiben, wenn das Basssignal durch die Effektmangel gedreht wird. Ein Flanger ohne Mix-Regler sollte also über eine erstklassige Effekt-Soundqualität verfügen, wenn er einen nachhaltigen Eindruck auf uns machen will.
Und genau das tut der Palmer, das Fundament bleibt auch bei starken Effekten stabil und der Basssound verliert kaum an Durchsetzungskraft. Das Fehlen eines Mixreglers ist beim analog arbeitendenden Frohlocker also wirklich kein Problem, zumindest nicht aus soundqualitativer Sicht. Begrüßen würde ich ein solches Feature trotzdem, mit einem Mixregler könnte man dem Pedal sicherlich noch viel mehr verschiedene und vor allem auch subtilere Sounds entlocken. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn der Palmer Bass-Flanger kann mit seinen drei Reglern wirklich eine Menge.
Die Modulationsgeschwindigkeit hinter dem Rate-Regler reicht von sehr langsamen Bewegungen für chorusartige Sounds, die den Bass breiter und räumlicher erscheinen lassen, bis hin zu sehr schnellen mit ungefähr 280 BPM für eher vibratoartige Klänge. Mit den entsprechenden Depth- und Res-Reglereinstellungen lassen sich so auch heftig verfremdete Töne aus dem Pedal zaubern, die ziemlich abgefahren klingen und durchaus zu kreativen Ideen inspirieren. Egal, ob der Frohlocker für derlei Effekteskapaden oder eher subtil zur Soundaufwertung eingesetzt wird, er klingt immer erstklassig und bietet trotz seiner einfachen Bedienung zahlreiche praxistaugliche Flangersound-Variationen für den effektbegeisterten Basser.
Hans sagt:
#1 - 05.12.2013 um 19:04 Uhr
Wie immer ein tolles Review von Rainer! Danke!
...und ja, Jungle Funk fetzt :)