Der Palmer Tauber in diesem Test ist ein so genannter Mic Merger. Das bedeutet, dass die kleine Box Signale von zwei Mikrofonen zu einem zusammenfasst. Was die Vor- und die Nachteile von diesem Gerät sind, klärt dieser Test.
Quick Facts zum Palmer Tauber
- mergt zwei Mikrofonsignale auf einen Mic-Out
- Phantomspeisung liegt bei beiden Eingängen an
- übertragerlos
Mic Merger für mehr als nur „Kanäle sparen“
Wer sich fragt, wozu ein Mic Merger gut sein soll, bekommt nicht selten eine Antwort: „Wenn nicht genug Kanäle frei sind.“ Ok, das stimmt natürlich: Sowohl in Studiosituationen als auch live kann es sein, dass Preamp-Kanäle am Mischpult, an der Wall- oder Stagebox oder am Audio-Interface Mangelware sind.
Spielt etwa der Trommler in Hair-Metal-Manier knapp 85 Toms oder handelt es sich um Background-Vocals, muss man sowieso nicht unbedingt alles einzeln unter Kontroller haben – weil oft die Zeit dafür gar nicht reicht. In nicht jedem Studio siegt Masse über Klasse, was mögliche simultane Kanalzahlen angeht. Ich mag es auch beispielsweise, wenn Top- und Bottom-Mikros der Snare oder Attack- und Sub-Mikrofon der Bassdrum direkt in einem Kanal anliegen. EQing und Regelung der verschiedenen Klangbestandteile funktioniert auch so noch ganz gut, gemeinsame Dynamikbearbeitung ist soweiso üblich. Auch am Gitarrencab oder sogar bei der Doppelmikrofonierung von Vocals sind zwei Mikros auf einem Preamp sinnvoll. Palmer spricht bei den Unterlagen zum Tauber eigentlich nur von Kanalmangel. Das verwundert, wo es doch so viele, auch sehr kreative Ansätze zur Nutzung gibt!
Tauber? Tauber.
„Palmer Tauber“ heißt der kleine Mic Merger. Das wirkt vielleicht komisch, erst recht, wenn man mit der Geographie in Deutschland nicht vertraut ist. Palmer hat eine Serie herausgebracht, die „River“ heißt und Namen von heimischen Flüssen trägt. Die Tauber ist ein Fluss, den man von der Stadt Rothenburg ob der Tauber her kennt. Es gibt auch die Wupper, die Trave und die wundervolle Enz. Ich bin mal gespannt, ob es irgendwann Geräte mit den Bezeichnungen Volme, Lenne, und Ennepe geben wird.
Aluminium und Neutrik
Der Merger Palmer Tauber kommt in einem sehr stabil wirkenden Aluminiumgehäuse, das an einer Längsseite interessant verrundet ist. Sein Aufbau könnte simpler nicht sein: An einer Stirnseite befinden sich die beiden Eingänge für Mikrofonsignale, an der gegenüberliegenden der einzelne Ausgang. Palmer spendiert der kleinen, in der Slowakei gefertigten Kiste trotz des geringen Preises Neutrik-Buchsen. Praktisch ist, dass dem Tauber ein kleines Tourlabel beiliegt, das genau auf eine Flanke passt. Einfach beschriften zu können ist immer super!
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Eingangs- und Ausgangsimpedanz des Palmer Tauber
Im Palmer Tauber sorgt ein Widerstandsnetzwerk dafür, dass das zwei Mikrofonsignale kombiniert werden. Diese sehen dabei 644 Ohm Impedanz, ausgangsseitig sind es 400. Der Eingang liegt damit bei vielen Mikrofonen unter der oft angestrebten Überanpassung von 5:1, ausgangsseitig ist die Impedanz etwas höher als die der meisten Mikrofone. Wichtig dabei, dass an beiden Mikrofoneingängen Phantomspeisung anliegt, wenn der Preamp sie verschickt.
Shebsen sagt:
#1 - 04.10.2023 um 19:41 Uhr
Eine Polaritätsdrehung an einem der Eingänge wäre das iTüpfelchen gewesen. Einfach fix Snare oben und unten über einen Pre? Das wär top. Vielleicht dann im nächsten Fluss. Panta rhei