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Parker P8EN Test

KLANG UND SPIELPRAXIS
Der schmale Hals mit einem C-Shaping liegt gut in der Hand und man spürt, noch bevor man den ersten Ton gespielt hat, dass man ein hochwertiges Instrument in den Händen hält. Das ungewöhnliche Design wirkt sich nicht kontraproduktiv auf das Handling aus. Die Gitarre ist gut ausbalanciert und die zusätzliche Ecke im Oberbug behindert weder den „Steher“ noch den „Sitzer“.

Es lohnt sich außerdem, den Klang der P8EN zu beschreiben, denn er schmeichelt auch dem anspruchsvollen Ohr. Die Zederndecke setzt einen warmen, schönen Klang frei, einzelne Töne auf den Diskantsaiten klingen rund und obertonreich und bleiben mit beeindruckend viel Sustain stehen. Deadnotes Notes gibt es auf dem gesamten Griffbrett keine.

Pickings vermitteln ein warmes Soundbild und sämtliche Zusammenklänge werden transparent aufgelöst. Die sensible Ansprache mit einer nur kurzen Einschwingungszeit, also wenig Attack, ist geradezu ideal für den Fingerstyle.
Vollklingende Vier- und Fünfklänge werden auf der kompletten Skala absolut sauber intoniert.

Solistische Aktivitäten können auch komfortabel in den oberen Lagen erfolgen. Der Cutaway der E8PN ist zwar nicht sehr tief ausgeschnitten, dennoch kann auch der letzte Bund problemlos erreicht werden. Dank einer insgesamt guten Saitenlage lässt auch der sich noch ohne größeren Kraftaufwand intonieren. Ein flacher Halsfuß behindert die Greifhand dabei nicht. Mit einem 12er Satz wird die P8EN eher den Picker oder Strummer ansprechen – eine echte Sologitarre für den Single-Line Flitzer ist sie aber (noch) nicht, wobei grundsätzlich keine Argumente gegen einen „Umbau“ sprechen. Aufgrund ihrer schnellen Ansprache und ihres Sustains ist sie durchaus auch eine Sologitarre für Single-Line Spezialisten. Die Gitarre bietet ein ausgewogenes und dynamisches Soundbild mit seidig-schimmernden Obertönen. Wer den bassigen Sound einer Dreadnought im Ohr hat, wird eventuell enttäuscht sein, denn im Bassbereich wirkt die P8EN vergleichsweise etwas unterbelichtet.

Den insgesamt lebendigen Natursound der P8EN sollte man im Studio aber unbedingt auch mit einem Mikrofon einfangen. Beeindruckend ist aber auch der Klang, wenn man die P8EN über einen Akustik-Amp mit Hochtöner schickt. Mit der Soundvielfalt, die sich durch die Kombination der beiden unterschiedlich klingenden Pickups ergibt, kann man in vielen Stilarten mitmischen und in unterschiedlichen Situationen im Studio und live bestehen. Der rauscharme magnetische Tonabnehmer auf der Decke lässt sich gut mit dem Piezo kombinieren, der aber auch ohne dessen Unterstützung noch erstaunlich warm klingt. Der Piezo sollte nicht ganz im Vordergrund stehen – im Mix mit dem magnetischen Pickup werden die Rauschanteile minimiert und das berüchtigte Schmatzen ist nicht mehr so präsent. Insgesamt zeigt sich das System recht resistent gegen Feedbacks und als absolut studiotauglich. Dabei bietet sich die Kombination der Pickups mit Mikrofonen an.

Ein Nachteil allerdings kann der magnetische Pickup dem Daumenringspieler bereiten, wenn dieser in Halsnähe spielen möchte. Im direkten Vergleich mit der elektro-akustischen Schwester P7EQ mit schmaler Zarge bietet die P8EN den volleren, ausgewogenen Natursound. Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob man auch noch mehr Geld in einen guten Natursound investieren kann. Im Übrigen wirkt sich die breitere Zarge der P8EN ebenfalls positiv in der elektro-akustischen Übertragungskette aus.

Jetzt aber zu den Audios. Bei allen Aufnahmen waren zu etwa gleichen Anteilen (50 : 50) der magnetische PU und der piezofonische PU beteiligt. Darüber hinaus wurde der Klang der P8 mit einem zusätzlichen Grossmembranmikrofon (Neumann TLM 103) eingefangen. Beide Signale wurden im Verhältnis 50 :50 gemischt.

Audio Samples
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Fingerstyle Picking Plektrum Strummin
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