Von Spitfire Audio und Native Instruments gibt es inzwischen schon mehrere Swarm-Libraries. Jetzt wurde das Konzept auch von Paul Koch, einem unabhängigen Library-Creator aufgegriffen. Wir haben uns seine Swarm-Trilogie für euch angeschaut.
Details & Praxis
Allgemeines
Alle drei Libraries gibt es direkt auf der Seite des Herstellers, bzw. können sie ganz einfach via Dropbox heruntergeladen werden. Nutzungsvoraussetzungen sind mindestens Version 5.6.8 der Vollversion sowie Kontakt.
Konzept und GUI
Momentan besteht die Swarm-Serie von Paul Koch aus drei Libraries. Erweiterungen der Serie sind in der Zukunft allerdings denkbar. Die drei Teile heißen: The Swarmitar, The Swarminet und The Acoustic Swarmitar.
Die Idee zu den Libraries stammt von dem Dewanatron Swarmatron, einem analogen Synthesizer, der acht Oszillatoren so spreaden kann, dass der Eindruck entsteht, man höre einen Schwarm Insekten fliegen. Statt der acht Oszillatoren kommen bei Paul Koch unterschiedlich gesampelte Instrumente zum Einsatz – im Falle von Swarmitar zum Beispiel drei E-Gitarren, die mit einem E-Bow gespielt wurden, bei Swarminet etwa zwei Klarinetten, die jeweils mehrfach gesampelt wurden.
Für mehr klangliche Vielfalt können die einzelnen Instrumente im GUI einzeln aktiviert werden, außerdem gibt es ein Lowpass-Filter und eine Hüllkurve. Swarm Range steht für den Notenabstand, mit dem die Instrumente gegeneinander verstimmt werden. Die Stärke des Effektes selbst wird dann durch den großen Swarm-Regler bestimmt.
Sound
Die drei Libraries eignen sich besonders für Akkorde, lange Töne, Flächen und Atmosphären. Beispiel 1 nutzt The Acoustic Swarmitar in Verbindung mit dem Freeware-Hall Cloud Seed, klingt dadurch aber eigentlich eher wie eine Kirchenorgel. Der Bass in der zweiten Hälfte des Beispiels trägt ebenfalls zu diesem Eindruck bei. Durch ihre akustische DANN klingt die Library lebendig und bietet einen einmaligen Charakter.
Beispiel zwei nutzt dagegen Swarminet. Man hört die Blasinstrumentenbasis des Sounds deutlich heraus, durch die dezent eingesetzte Swarm-Funktion und das etwas weiter geöffnete Filter bekommt der Sound aber auch eine Synthesizer-Textur, die auch ohne weitere Effekte toll klingt. Beim Schlussakkord hört man dann auch die kleinen Unzulänglichkeiten, die beim Einspielen entstanden sind und dem Sound noch mehr Charakter und Lebendigkeit verleihen.
Beispiel drei ist ein Riser, den ich aus jeweils einer Instanz Swarmitar und Swarminet erzeugt habe, das Modulationsrad steuert dabei Filter und Swarm-Regler gleichzeitig. Oben angekommen setze ich den Swarm-Range-Wert dann auf 12, dadurch entsteht ein deutlich wahrnehmbarer Sprung im Klang, bevor es wieder nach unten geht.
Fazit
Die drei Kontakt Libraries The Swarmitar, The Swarminet und The Acoustic Swarmitar von Paul Koch Music sind echte „Hinhörer“. Die Texturen, die so nur beim Sampeln von echten Instrumenten entstehen, sind sensationell, besonders bei tiefen Tönen und langen Flächensounds. Schon ohne Swarm-Funktion klingt die Trilogie also total lebendig, da alle Soundsources einzeln oder in jeder erdenklichen Kombination genutzt werden können. Über das gut klingende Lowpass-Filter hat man in Windeseile einen charakterstarken Pad-Sound am Start, der nicht nur nach akustischem Instrument und auch nicht nur nach Synthesizer klingt. Mit der Swarm-Funktion dagegen lassen sich die verrücktesten Riser, Geräusche und Effekte erzeugen. Hoffentlich wird die Trilogie bald erweitert!
- klingt sehr gut durch hervorragendes Sampling
- interessante Texturen, durch das Sampeln akustischer Instrumente
- sehr schönes GUI
- kein Contra
hansdampf sagt:
#1 - 14.08.2022 um 13:42 Uhr
Bin neuer Kontakt Spieler und natürlich erst einmal auf der Suche nach Free Instrumenten zum austesten. Was Paul koch hier Anbieter ist ein echter Hammer. Genau das richtige für einen der gerne mit Sounds pfrimmelt.