Im ersten Test ging es um die Modelle der Mittel- und Oberklasse, heute sehen wir uns – mit einer Einschränkung – die etwas einfacher gestalteten und damit günstigeren Instrumente an. Mit der Einschränkung ist das 13″ x 3″ Piccolo Steel Modell gemeint, welches preislich eher den Maple- und Brass-Versionen der gleichen Bauart zuzurechnen ist. Bei den anderen drei Kandidaten handelt es sich um das 10″ x 4,5″ Zoll kleine Short Fuse Modell samt mitgeliefertem Halter sowie um die beiden Fire Cracker Varianten in 10″ x 5″ Stahl und 12″ x 5″ aus Pappelholz.
Die Bezeichnungen lassen bereits erwarten, wohin die Reise hier klanglich gehen wird. Short Fuse bedeutet nämlich übersetzt „kurze Lunte“ und der Fire Cracker ist der Silvesterkracher. Von beidem gab es zum Jahreswechsel 20/21 auf behördliche Anordnung nur wenig, ob unsere vier Testsnares zur Kompensation beitragen können, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.
Details
Drei Preisklassen, drei Ausstattungsstufen
Da liegen sie vor mir, die vier Pearl Effektsnare-Testkandidaten. In drei Kartons finde ich – neben der Trommel – jeweils einen Beipackzettel mit den Spezifikationen sowie einen Stimmschlüssel. Ausgerechnet dem günstigsten Modell liegt jedoch noch ein L-Haltearm mit integrierter Klammer bei. Fangen wir also mit diesem Paket an. Mit knappen 100 Euro markiert die 10″ x 4,5″ Short Fuse das untere Preisende der Pearl Effektsnares. Ihr sechslagiger Pappelkessel ist mit einer Folie bezogen, „Brushed Pewter“ nennt sich die Farbe. Wer das nicht mag, bekommt die Snare auch in schwarz. Bei der Ausstattung merkt man, dass es sich bei der Short Fuse um eine modifizierte Variante der Snare aus dem Roadshow Junior Kinderset handelt. Anders als bei den anderen Instrumenten im Test verbaut Pearl hier eine sehr schlichte Abhebung mit seitlichem Abwurfhebel, auch bei den NoName-Fellen und dem Teppich wurde der Rotstift angesetzt. Sechs runde, mittig angebrachte Böckchen nehmen die Stimmschrauben auf, die 1,6 Millimeter starken Reifen finden sich auch bei den anderen drei Kandidaten. In Sachen Kesselverarbeitung geht es ebenfalls deutlich rustikaler zu als in der Mittelklasse, auf Feinschliff oder eine Versiegelung muss der Short Fuse Kunde verzichten. Dafür gibt es eine runde Halterosette, welche für vielfältige Positionierungsoptionen sorgt, ohne zusätzliche Hardware kaufen zu müssen.
Ohne Arm und Halterung, dafür hochwertiger verarbeitet, präsentieren sich die beiden Fire Cracker Versionen. Die 12″ x 5″ Version besitzt ebenfalls einen Pappelkessel, dieser ist jedoch neun-lagig, einen ganzen Zentimeter dick und wesentlich liebevoller hergestellt als jener der Short Fuse. Statt einer Folie sorgt eine schwarze Lackierung für einen schicken Look. Ebenfalls von guter Qualität ist der nicht-nahtlose Kessel der 10″ x 5″ Stahltrommel. Das einen Millimeter dicke Blech wurde sauber verschweißt und verchromt. Bei beiden Snares greift Pearl auf identische Anbau- und Verschleißteile zurück. Zur Hardware-Bestückung zählen jeweils sechs doppelseitige Böckchen, 1,6 Millimeter starke Stahlspannreifen und die bekannte SR-018 Piccolo-Abhebung samt Butt End. Als kleines Upgrade darf auch die Ausstattung mit Pearl ProTone Fellen und etwas hochwertigeren Teppichen verstanden werden.
Den konsequenten Schritt zu Remo USA Fellen und einem Teppich aus dem Oberklasseprogramm geht schließlich die 13″ x 3″ Stahl Piccolo. Wie oben schon erwähnt, zählt sie zur „Effect Piccolo“-Reihe, mit knapp 240 Euro ist sie teuerste Snare dieses Tests. Neben den hochwertigen Verschleißteilen unterscheidet sie sich durch einen matt schwarz eloxierten Stahlkessel mit Aufkleber auf der Innenseite von den anderen drei Instrumenten.