Pearl Demon XR 3500 Fußmaschinen Test 

Die Jagd nach der schnellsten, perfektesten Fußmaschine scheint kein Ende zu nehmen. Kürzlich hat die Firma Pearl ihr Sortiment an flinken Oberklassepedalen um eine weitere Variante ergänzt. Sie hört auf den Namen Demon XR und wurde in Zusammenarbeit mit George Kollias entwickelt, seines Zeichens Drummer der Extreme-Metal-Band Nile und bekennender Speed- und Pedal-Nerd. Auf Basis der bisherigen Pearl Demon High-End-Maschine entstand so ein stark verändertes Pedal, dessen Ziel eine nochmals verbesserte Ansprache (XR steht für Extreme Response) bei gleichzeitig mehr Power und Vielseitigkeit sein soll. 

Auf Speed getrimmt: die neuen Pearl Eliminator Demon XR Pedale 
Auf Speed getrimmt: die neuen Pearl Eliminator Demon XR Pedale 

Pearl Demon XR 3500 Fußmaschinen – Das Wichtigste in Kürze

  • Direktantrieb
  • Gefräste Aluminium-Longboards
  • Besonders starke Federn (normale Versionen ebenfalls im Lieferumfang)
  • Neuartige „X-treme Impact“ Beater
  • Hergestellt in Taiwan

Natürlich hat der aufmerksame Fußmaschinen-Fan derartige Zuschreibungen nicht zum ersten Mal gelesen, trotzdem hat schon die Ankündigung der neuen Pedale große Neugier und hohe Erwartungen ausgelöst. Der Fachmann Kollias hat nämlich nicht nur die gefräste Trittplatte grundlegend neu gestalten lassen, auch die Antriebsgeometrie ist anders als bei der originalen Demon. Hinzu kommen neue Beater und extra starke Federn für Freunde des gepflegten Blastens. Allerdings betont der Meister, dass die Maschine mitnichten nur für Anhänger der extremen Speed-Fraktion geeignet ist, selbst Jazzer sollen in den neuen Pedalen einen treuen Begleiter finden. Wir haben uns die Maschinen mal genauer angesehen. 

Pearl Demon XR: Große Trittplatte, extra starke Federn

Zum Test hat Pearl Europe das Single Pedal P-3500D XR sowie auch die Doppelversion namens P-3502D XR geschickt, beide Modelle kommen jeweils in Pearl’s stabiler Universal-Fußmaschinentasche. Sowohl die Einzelmaschine als auch das Slavepedal der Doppelversion sind als Einsäulenmaschinen ausgelegt, die Rahmen sind aus einem Gussmaterial hergestellt. Je nach Anforderung lässt sich das Doppelpedal auch in zwei Einzelpedale umbauen, für das Spiel an zwei Bassdrums.

So einige Bauteile wirken vertraut

Kennern der Pearl-Pedale fällt natürlich sofort die glatte, aus Alu gefräste Trittplatte auf, deren vordere „Hörner“ tatsächlich mehr an einen Teufel erinnern als bei der originalen Demon. Deren Möglichkeit, die Maschinen zwischen Short- und Longboard umzubauen, entfällt beim XR jedoch. Ansonsten sind viele Teile identisch geblieben, darunter die gummierten Bodenplatten mit integrierter, seitlich bedienbarer Spannreifenbefestigung und Universal-Tool. Auch die Federjustierung mit kugelgelagerter Aufhängung und „Click Lock“ Metallbügelsicherung ist von anderen Pearl-Pedalen bekannt. 

Neu ist allerdings die Ausstattung mit extra starken Federn, welche insbesondere den Schnellspielern entgegen kommen sollen. Wem die zu hart sind, kann sie gegen ebenfalls mitgelieferte, reguläre Federn austauschen. Sehen wir uns nun die oberen Teile der neuen Demon XR Maschinen an, denn dort hat Herr Kollias ordentlich modifizieren lassen. 

Pearl Demon XR Pedals
Fotostrecke: 5 Bilder Gut verpackt: Beide Demon XR Pedale werden mit einer Tasche geliefert.

Keine stufenlos verstellbare Beater-Aufnahme 

Während die Aluminiumverbindung des Direct Links gleich geblieben ist, wurden bei der Cam-Nocke und der Beater-Aufnahme zwei Elemente gestrichen. Die originale Demon verfügt an der Cam über eine zusätzliche Bohrung, welche das Anspracheverhalten der Maschine gutmütiger macht. Diese Alternative gibt es bei der XR nicht mehr, auch die Beater-Aufnahme ist nicht mehr stufenlos verstellbar, sondern fix auf der Achse befestigt. Dafür gibt es nagelneue „X-treme Impact“ Beater, welche aus einem sechseckigen Alukern mit runder, aufgesetzter Aufschlagfläche bestehen. Eine spezielle, auf besonders guten Rebound getrimmte Gummierung soll schnelles Spiel umso einfacher machen und einen fokussierten Sound erzeugen. 

Beim Doppelpedal übernimmt die ebenfalls von der originalen Demon bekannte „Z-Link“-Kardanwelle die Übertragung. Alle Elemente weisen eine sehr gute Verarbeitung auf, die Kugellager und Verbindungen sind absolut spielfrei. Mal sehen, wie sich die Pedale am Drumset machen.

Die Demon XR spielt sich sehr schnell und präzise, aber nicht zu „steril“

An High-End Direct-Drive-Maschinen scheiden sich bekanntlich die Geister. Die einen lieben das nahezu „digitale“ Spielgefühl, anderen fehlt der organische Rundlauf regulärer Ketten- oder gar Bandzugpedale. Dazu muss man jedoch anmerken, dass viele Extreme-Metal-Drummer ihre Maschinen deutlich anders einsetzen als viele andere Spieler: Sie „tänzeln“ eher auf den Trittplatten, das druckvolle Durchtreten ist dem Erreichen hoher Geschwindigkeiten aus physikalischen Gründen abträglich. Die XR Pedale wollen irgendwie alle Vertreter zufriedenstellen und im Testverlauf bekomme ich eine Ahnung davon, warum das zumindest teilweise funktionieren könnte. 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Denn anders als vermutet, spielen sich die Teile tatsächlich organischer und mit mehr Substanz als beispielsweise ein Axis- oder Trick-Pedal. Von einem alten Bandzugmodell sind sie natürlich trotzdem weit entfernt, ich – als Pearl Eliminator Red Line-Spieler – stelle jedoch fest, dass mir die schnellen Doppelschläge doch nochmals leichter vom Fuß gehen. Beeindruckend ist auch die Solidität der Bewegung, hier geht nur wenig Energie verloren. Der Wechsel der Feder hin zu den beiliegenden, weicheren Versionen führt tatsächlich zu einem weicheren Spielgefühl, auch als Nicht-Metal-Spieler würde ich trotzdem bei den montierten bleiben, diese jedoch weniger stark einstellen. Welche zu euch passen, müsst ihr natürlich im Selbstversuch herausfinden. 

Double Pedal
Fotostrecke: 5 Bilder Die Cam und die Beater-Aufnahmen sind rot eingefärbt.

Beim Doppelpedal gibt es zwischen Slave- und Main-Pedal kaum Unterschiede

Das Doppelpedal fällt durch einen sehr geringen Kraftverlust zwischen Slave-Teil und Beater auf, hier macht sich die hochwertige Verarbeitung mit spielfreien Bauteilen besonders bezahlt. Auch die sonstige Bedienung ist gelungen, die reduzierten Funktionen gehen allerdings – wie bereits erwähnt – zulasten der Individualisierung. Mechanisch machen die XRs einen hochwertigeren Eindruck als die normalen Demons. Eines jedoch hat mich im Praxistest irritiert: Meine New Balance Skate-Schuh-Sohlen erzeugten auf den glatten Trittplatten ein lautes Quietschen, welches erst nach einem Wechsel der Schuhe aufhörte. Kurios. 

Hier kommt noch ein kleiner Vergleich der neuen X-treme Impact Beater mit meinem eigenen Pearl Eliminator Quad Core Beater. Die X-treme Impact Beater sind leichter und erzeugen trotzdem einen fokussierteren Sound. 

Audio Samples
0:00
Demon XR X-treme Impact Beater Eliminator Quad Core Beater, Plastikseite

FAZIT

Die von Pearl und Extreme-Metal-Drummer George Kollias entwickelten Demon XR Pedale machen im Test eine sehr gute Figur. Die Zielsetzung, ein ebenso extrem schnelles wie vielseitiges Pedal zu bauen, geht auf. Im Vergleich zu den regulären Demon-Maschinen gibt es größere, aus Alu gefräste Trittplatten, bei den Ausstattungsmerkmalen wurde jedoch „abgerüstet“. So kann weder die Hebelwirkung der Cam verändert noch der Beaterwinkel gesondert verstellt werden. Auch der Umbau auf ein Shortboard-Pedal ist nicht mehr möglich. Das mag aus „Signature“-Gesichtspunkten logisch sein, Fans der Pedal-Personalisierung dürfte das jedoch nicht gefallen. Der deutliche Preisaufschlag könnte für einige ein weiteres Kriterium sein, doch die XR-lose Version zu kaufen. Trotzdem besetzen die Pedale eben eine Nische für all jene, denen der schnelle Lauf und die edle Bauweise gefallen, die jedoch nicht all die Justiermöglichkeiten brauchen: also ein Pedal, das aus dem Karton heraus einfach funktioniert. George-Kollias-Fans bekommen zudem jedenfalls das, was der Meister auch benutzt. 

Sehr schnell, solide, aber technisch reduziert: Die Pearl Demon XR sind Edelpedale für Drummer, die nicht allzu viel einstellen möchten.
Sehr schnell, solide, aber technisch reduziert: Die Pearl Demon XR sind Edelpedale für Drummer, die nicht allzu viel einstellen möchten.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schnelles, aber nicht zu synthetisches Spielgefühl
  • druckvoller Sound der neuen X-treme Impact Beater
  • sehr direkte Ansprache
  • makellose Verarbeitung
Contra
  • nicht billig
  • reduzierte Ausstattung im Vergleich zur günstigeren Original-Demon
Artikelbild
Pearl Demon XR 3500 Fußmaschinen Test 
Für 485,00€ bei
  • Hersteller: Pearl
  • Bezeichnung: Demon P-3500D XR und Demon P-3502D XR
  • Antrieb: Direktantrieb
  • Bodenplatte: ja
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: kugelgelagerte Achse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja, in Abhängigkeit zum Beaterwinkel
  • Art des Schlägels/Beaters: Aluminium, rund, Gummischlagfläche
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich
  • Umbau von Doppelpedal auf zwei Einzelpedale möglich: ja
  • Tasche/Case im Lieferumfang: Nylontasche
  • Zubehör: weichere Austauschfedern, Stimmschlüssel, 2x Inbusschlüssel, Lager-Öl, 2x Ersatzschrauben
  • Besonderheiten: alternative Federn
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Preise (Verkaufspreise 08/2023)
  • P-3500D XR: 485,00 Euro
  • P-3502D XR: 1089,00 Euro

Herstellerseite: https://pearldrum.com/eu

Hot or Not
?
Sehr schnell, solide, aber technisch reduziert: Die Pearl Demon XR sind Edelpedale für Drummer, die nicht allzu viel einstellen möchten.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Alesis | Strata Core | Sound Demo & Review
  • DrumCraft | Concert Snares | Sound Demo & Review
  • Meinl | Byzance Extra Hammered Cymbals 2025 | Sound Demo