Praxis
Zuerst stimme ich die Snare auf ein mittleres Tuning. Das geht ausgesprochen einfach und schnell, da die zwölf Stimmschrauben auf der Schlagseite leicht und präzise drehen. Aufgrund der Tatsache, dass sie so dicht beieinander liegen, ist eine gleichmäßige Stimmung wirklich flugs erreicht. Dann nehme ich mir das Resonanzfell vor und freue mich hier über die Zeitersparnis durch die verringerte Anzahl an Stimmschrauben, die für das Erreichen der gewünschten Stimmung des unteren Fells aber vollkommen ausreichen. Ich spanne das Fell recht hart, um eine präzise Teppichansprache zu erwirken, ohne die Trommel jedoch zu sehr abzuwürgen. Das Ergebnis: ein druckvoller, aber nicht übermäßig knalliger Sound, super kontrolliert, offen, ohne dabei „schwierig“ singend zu sein. Auch ohne jegliche Dämpfung besticht die DC1450S durch eine volle und dennoch sehr schön trockene Klangcharakteristik. Spielt man die Snare weiter außen und mit Rimshot an, entlockt man ihr aber durchaus eben jene singenden Klänge, die einen Groove manchmal erst lebendig wirken lassen.
Ein sensibler Teppich und ein warmer Rimclick
Die Ansprache des 20-strahligen Snareteppichs ist exzellent, und die Abhebung arbeitet zuverlässig – „nothing fancy“, wie der Ami sagen würde. Einige Hersteller haben mittlerweile zwar noch ausgeklügeltere Abhebungen entwickelt, aber ihren Zweck erfüllt diese klassische Variante einwandfrei und zuverlässig. Ebenfalls sehr gut gefällt mir der Rimclick der Snare: Passend zum Charakter der angeschlagenen Trommel ist der Sidestick Sound durchsetzungsfähig, voll und warm, produziert aber so gut wie keine singenden Obertöne, was ich hier keinesfalls als Nachteil empfinde. Die kräftigen Stahlspannreifen passen perfekt zum Instrument.
Für dich ausgesucht
Mittlere Stimmung
Kontrollierbar über die gesamte Stimm-Bandbreite
In ihrer „Komfort-Zone“ macht Dennis` neue Waffe also schonmal eine ausgesprochen gute Figur, nun stimme ich sie mal runter, um mehr Bauch, Volumen und Bässe zu produzieren. Auch dieser Tuning-Vorgang ist an der Schlagfellseite schnell erledigt, allerdings muss ich an der Unterseite noch ein wenig schrauben und probieren, bis ich die Snares so am Resonanzfell anliegen habe, dass sie auch bei der nun recht low gestimmten Trommel kontrollierbar bleiben und nicht alles zurauschen. Aber auch das ist nach wenigen Momenten zur Zufriedenheit erledigt, und ich freue mich über den satten Sound. Ihrer Tiefe von „nur“ fünf Zoll ist es allerdings geschuldet, dass die Bandbreite in Sachen Tief-Tuning ihre natürlichen Grenzen hat, selbst bei fast komplett gelösten Schlagfell-Stimmschrauben will bzw. kann die Snare nicht noch weiter runter. In dieser Stimmung schmatzt der Eimer genüsslich, kriegt er einen ordentlichen Backbeat verpasst. Mit etwas Dämpfung durch ein Leder-Portemonnaie versuche ich mich an einem artifiziellen, platten und elektronischen Sound. Wenig überraschend, geht dies natürlich zu Lasten der Lautstärke, aber es zeigt, dass die Trommel willens ist, sich klanglich verbiegen zu lassen und somit für gänzlich verschiedene Anwendungen nutzbar ist. In dieser tiefen Stimmung und nun mit loseren Schnarren lässt es bestens rollen und wirbeln, ich groove ein wenig à la New Orleans vor mich hin und freue mich über das weiche, vintage-mäßige Spielgefühl. Auch hier bleibt das Instrument bei aller Offenheit bestens kontrollierbar.