Praxis
Wie klingt eine Vector-Cast Snare wohl im Weltall? Nicht ganz so laut wie auf der Erde, soviel ist sicher. In materiefreiem Raum gibt es keinen Schall. Dafür knallen die kleinen Hightech-Exoten auf der Erde umso kräftiger. Backbeats klingen sehr crisp und klar, der Sustain ist in jedem Tuning ausgewogen (sämtliche Soundfiles der Serie wurden ohne jegliche Snare-Dämpfung aufgenommen). Es ist aber schwierig, den Trommeln einen großen Dynamikumfang zu entlocken. Das mag merkwürdig erscheinen, lässt sich aber leicht erklären: Die Kessel beider Modelle reflektieren auch bei extrem vorsichtigen Schlägen bereits einen Sound, der an den Schrei einer Ziege erinnert (https://www.youtube.com/watch?v=8WuBlcDDDUc), nur eben etwas leiser als bei starken Anschlägen. Auch entwickeln die Snares eine ähnliche Energie wie ihre Serienpartner aus Kapur/Fiber, lassen allerdings im Vergleich zu diesen einen den Sound abrundenden Bassanteil vermissen. Nichts desto trotz entlädt sich bei normal starken Schlägen eine fast physische Energie, die sogar bei Powergrooves ein lockeres und entspanntes Drumming bei wenig Krafteinsatz ermöglicht. Auch Funk- und Hip Hop-Grooves knallen wie aus der Konserve, ohne dass man sich großartig anstrengen müsste. Damit ist nicht gesagt, dass die Vector-Cast-Snares keine harten Gangarten vertragen würden, der Unterschied zu lockerem Drumming ist aber nicht so groß, wie man erwarten würde. Sowohl die fünf Zoll flache Version als auch das 6,5 Zoll tiefe Modell überzeugen mit einem angenehmen Ausklang, dessen weicher Oberton sich präzise steuern lässt, so man des Trommelstimmer-Handwerks mächtig ist. Letztere Snare klingt bei satten Schlägen in die Fellmitte noch etwas voller und kompakter als ihre Testpartnerin.
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Wunderbar funktional ist die Hardware, wenngleich der alles umfassende Sicherheitsaspekt etwas übertrieben anmutet, mir ist jedenfalls noch nie im Eifer des Gefechts der Strainer aufgeklappt. Sollte das doch mal passieren, klappe ich ihn wieder hoch. Dass der Kessel als nahezu unzerstörbar beschrieben wird, ist ebenso zweitrangig. Wirklich spannend sind Mechaniken wie die des Butt Ends, die wirklich zu einer hervorragenden Spannungsstabilität des Teppichs führen. Besonders sinnvoll und gut verarbeitet ist das System der Stimmschrauben, welche sich mittels der inkludierten Pressschraube auseinander drücken lassen und dann bombenfest im Böckchen klemmen. Das konserviert jede gewünschte Stimmung tatsächlich auf eine stabile Art und Weise. Voraussetzung ist, dass das gespannte Fell pfleglich behandelt wird.