Pearl Masters Premium Birch Shellset Test

Mein Testset war ein 924 XSP, bestehend aus 22“ x 18“ Bass-Drum, 10“ x 08“, 12“ x 09“ Tom-Toms und 16“ x 16“ Floor-Tom in der BMP-Ausführung, also mit vierlagigen Birkenkesseln und vierlagigen Birken-Verstärkungsreifen. Das Finish des Testkandidaten war „Midnight Fade“ und die Farbe der Kessel-Hardware “Black Chrome Plated”.  Der erste Blick auf die Kessel verrät schon, dass „SST“ (Superior Shell Technology) nicht bloß eine schicke Abkürzung ist. Die Verarbeitung der Kessel ist erstklassig. Wie oben im Text schon erwähnt, werden zum Beispiel die einzelnen Kessellagen angeschrägt und dann überlappend und zusätzlich ineinander verschachtelt verleimt. Durch diese Technik erreicht man ein Vielfaches der Auflagefläche normaler Stoßkanten und damit auch ein Vielfaches an Stabilität.
Auf dem ersten Foto lässt sich sehr gut sehen, mit welcher Präzision Pearl dabei zu Werke geht:

Die Fellauflagekanten haben den üblichen 45°-Winkel. Der feine Grat verläuft fast ganz außen am Kessel mit nur minimalem Gegenschnitt. Die Fellauflagen und das Kesselinnere sind selbstverständlich blitzblank und makellos.
Die gesamte Trommelhardware inklusive Firmenschilder ist mit Kunststoff unterlegt. Ebenso sind die Bassdrum-Klauen innenseitig mit einer Kunststoffschicht ausgekleidet, um die Spannreifen zu schonen.

Das „OptiMount“-Tomhaltesystem ist, wie bereits gesagt, ohne zusätzliche Bohrung an jeweils zwei Stimmschrauben oben und unten am Kessel befestigt. Erwähnenswert finde ich, dass die dafür verwendeten Gummimanschetten sich weder beim Fellwechsel noch beim Stimmen störend bemerkbar machen.

Die “SP 300” Teleskop-Bassdrum-Beine lassen sich beachtlich weit ausfahren und dank eines ausgeklügelten Mechanismus durch eine simple Drehung von Gummifuß auf Spike umstellen. Bemerkenswerte Details sind auch die goldenen Luftauslasslöcher des „Golden Ratio Air Vent Systems“. Diese sind, wie der Name schon sagt, nach dem goldenen Schnitt angebracht, was nicht nur ästhetische Gründe hat, sondern sich auch auf die Wiedergabe tiefer Frequenzen auswirken soll. Die letzten Worte vor dem Soundcheck sind der tadellosen Lackierung gewidmet, bei der man sich – wenn überhaupt – über den Farbton streiten könnte.

Sound
Die Bassdrum zu stimmen ging ungefähr so: Felle drauf, Falten rausdrehen, leichte Dämpfung rein, Reintreten, danke, fertig! Mit anderen Worten, ein Kinderspiel! Generell produziert sie einen sehr fokussierten und kontrollierten Ton und reagiert schön auf verschiedene Stimmungen. Mit dem klaren Powerstroke-Fell klingt sie in höheren Lagen stramm, mit einem ausgeprägten und warmen oberen Bassbereich. Bei tiefer Schlagfellstimmung legt sie kräftig im Tiefbass zu und produziert außerdem einen lauten und sehr schönen Kick. Sie entwickelt schon bei niedrigeren Spiellautstärken ihr volles Klangvolumen, was das Spielen einfach macht, und verhält sich sehr lebendig und dynamisch. So wie beschrieben und aufgenommen ist der Sound sehr modern und eher „High Fidelity“. Etwas „mattere“ White Coated-Klänge würden der Bassdrum sicher auch sehr gut stehen.

Die Hängetoms funktionieren in der Zusammenstellung aus dünnen Birkenkesseln mit Verstärkungsringen und Gußspannreifen hervorragend. Wie auch die Bassdrum produzieren die Toms sowohl in hohen als auch in tiefen Stimmungen einen sehr fokussierten Ton. Das Verhältnis zwischen Ton und Stockanschlag ist für meinen Geschmack die ideale Mischung aus Volumen und Kontur, so dass auch schnellere Läufe gleichzeitig warm klingen und nicht verschwimmen. Dabei hat man selbst ohne Bedämpfung erstaunlich wenig Scherereien mit den Fellobertönen, denn diese erscheinen immer ausgewogen. Der Stimmumfang der Toms ist groß. Während hohe Stimmung zu einem sehr klaren Ton führen, werden sie in tiefen Stimmungen aggressiver und wilder. Generell entfalten sie ihr Klangvolumen erst bei etwas höheren Spiellautstärken. Auch zu den Toms würden White Coated-Felle klanglich sicher gut passen.

Das Standtom schneidet schwächer ab als die anderen drei Trommeln. Zwar ist, wie auch bei den anderen Toms, die Stimmbarkeit dank Gußspannreifen und spitzenmäßiger Gratung hervorragend und es gibt erstaunlich wenig „Ärger“ mit Fellobertönen, allerdings ist das Verhältnis zwischen Anschlag und Klangfülle längst nicht so ideal wie bei dem Rest der Toms. Außerdem produziert die Trommel ein deutlich hörbares und von größeren Kesseln bekanntes „Ping“ Geräusch. Wer sich einmal das Signal eines Mikros in einer unbedämpften Bassdrum angehört hat, weiß, wovon ich spreche. Pearl selbst hat sich mit der „Reference“- und „Masterworks“- Serie der unterschiedlichen baulichen Bedürfnisse verschieden großer Trommeln angenommen und sich damit um die Lösung des Problems bemüht.

In den beiden Playern findet ihr abendfüllende Soundbeispiele in hoher und tiefer Stimmung des Sets:

Audio Samples
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BD und HH BD und Toms Tomlauf Dynamisch Vier gegen zwei Beat 1 Beat 2 Ode an die Gußspannreifen

Pearl Masters Premium Birch in hoher Stimmung

Audio Samples
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BD und Toms Tomlauf Dynamisch Vier gegen zwei Beat “Gewitter”

MPB in tiefer Stimmung

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