Fazit
Das Pearl Mimic Pro ist mit seiner Rechenpower und der internen 120 GB SSD im Grunde nichts anderes als ein auf die Verwendung mit Drum Pads spezialisierter Computer, der die hochgradig detaillierte und flexible 24 Bit Sample Library der Steven Slate Drums 5 über ein konkret darauf zugeschnittenes System nutzbar macht. Ein Touchscreen ist, gemessen an der Tiefe des Moduls, der einzige Weg für ein solches mobiles Gerät, um eine übersichtliche Bedienbarkeit zu gewährleisten, und nebenbei entschärft sich dadurch natürlich der fehlende Datenzugriff von einem externen Rechner. MIDI und vor allem Audio über USB hätten vermutlich trotzdem einige Anwender begrüßt – auch wenn das Modul mit bis zu 14 separaten Audio-Ausgängen auf der analogen Seite sehr gut ausgestattet ist.
Mit seinen 16 Trigger-Eingängen, die sich über MIDI noch einmal erweitern lassen, erlaubt es das Mimic Pro, bis zu 26 Instrumente pro Kit zu laden (auch selbst importierte One-Shot Samples) und umfangreiche Setups aus den unterschiedlichsten Pads zusammenzustellen. Die Anzahl der direkt unterstützten Pads dürfte zwar gerne höher sein, dank umfassender Eingriffsmöglichkeiten in das Trigger-Verhalten lässt es sich aber auch mit den meisten nicht direkt unterstützten Pads gut arbeiten. Nur wenige Ausnahmen verwehrten im Test ihren Dienst vollständig, und allgemein ist der kritischste Punkt bei der Anschaffung passender Hardware die Auswahl der Hi-Hats.
Problematisch ist, dass es zum Testzeitpunkt beim Umschalten von Kits noch Aussetzer bei ausklingenden Instrumenten gibt, die auch vor der Bühne noch hörbar unnatürlich wirken dürften. Dieses Problem könnte aber durch zukünftige Software Updates gelöst werden. An dem Mangel von Electro-Sounds und Percussion-Instrumenten könnte sich durch eventuell neu hinzukommende Teil-Libraries ebenfalls noch etwas ändern. Momentan noch funktionslose Schnittstellen wie der Netzwerk-Port und der SD-Slot zeigen zumindest allgemein, dass für die Zukunft noch einige Veränderungen vorgesehen sind. Der Import von eigenen Multi-Samples könnte da natürlich für besondere Begeisterung sorgen.
Für alle, die mit E-Drums glaubhaft realistischen Drumsound auf der Bühne erzeugen wollen, ohne dabei ein anfälliges System aus Rechner und Audio Interface anzubinden, ist das Pearl Mimic Pro eine der wenigen überhaupt existierenden Lösungen – und wenn man es sich leisten kann, dann wird es fraglos einen guten Dienst tun. Klar ist, dass man sich für vergleichbar viel Geld auch ein Mittelklasse-Laptop mit Interface und Software zulegen kann.
Für dich ausgesucht
- Sound Library: Steven Slate Drums 5
- hochgradig detaillierte Multichannel-Samples (24 Bit)
- extrem flexibler interner Mixer
- intuitive Bedienung über 7“ IPS Touchscreen
- interne SSD mit 120 GB Speicherplatz
- kompatibel mit den meisten gängigen Pad-Modellen
- umfassende Möglichkeiten zum Anpassen des Trigger-Verhaltens
- zahlreiche Trigger-Eingänge und analoge Ausgänge
- bis zu 26 Instrumente pro Kit
- Sample-Import (One-Shot)
- Sound-Aussetzer bei ausklingenden Sounds beim Umschalten von Kits
- keine Electro-Sounds und kaum Percussion-Instrumente
- Bisher kein Audio/MIDI/Datenzugriff über USB
- Hersteller: Pearl & Steven Slate
- Bezeichnung: Mimic Pro
- Trigger-Modul für E-Drums
- 7“ Touchscreen mit IPS-Technologie
- interne 120 GB SSD
- Burr Brown Wandler
- 16 Trigger-Eingänge zum Anschluss von Pads
- 6 Audio-Ausgänge plus Kopfhörer (Stereo)
- 8 weitere Audio-Ausgänge über DB25-Kabelpeitsche
- Aux-Eingang (Stereo) für Smartphones, Tablets, Monitor-Mix, etc.
- MIDI I/O
- separate Mixer für Master- und Kopfhörer-Ausgang
- Unterstützung vieler Pad-Modelle der bekannten Hersteller
- Sound Library: Steven Slate Drums 5 (40 GB)
- 24 Bit Multichannel-Samples (bis zu 3000 Samples pro Instrument)
- Sample-Import (One-Shot WAV) und Kit-Export über USB
- Maße: 31,8 x 16,5 x 7 cm
- Gewicht: 2,5 kg
- Preis: € 2459,– (Straßenpreis 03/2019)