Praxis
Vor dem Spielen kommt das Aufbauen und Stimmen. Im Falle der Travel Congas bedeutet das zunächst einmal, die Adapterplatten für die Stative anzuschrauben, damit sie darauf befestigt werden können. Das anschließende Stimmen der Congas geht leider nicht ganz einfach vonstatten. Während sich Quinto und Conga recht einfach zur gewünschten Stimmung kurbeln lassen, entpuppt sich die Tumba als kleine Stimmzicke. Da die Gratung in Ordnung ist und die anderen Trommeln deutlich gutmütiger, vermute ich, dass das Fell der Übeltäter ist. Ich erreiche zwar nach längerem Geschraube ein ordentliches, aber nicht wirklich sauberes Tuning. Auch die Hembra der Travel Bongos will sich nicht so recht stimmen lassen. Hier ist an Unebenheiten am Fellkragen das Problem jedoch eindeutig auszumachen. Bei niedriger Spannung wellt sich das Fell. Etwas höher gestimmt als gewünscht, funktioniert sie jedoch gut genug, um den Test fortzusetzen.
Durch das Verschließen der Resonanzöffnung mit einem kleinen Streifen Gaffatape bekomme ich ihren Grundton auch etwas tiefer und resonanter (in den Audiobeispielen ist die Hembra also durchweg mit zugeklebtem Resonanzloch zu hören.) Ein letztes kleines klangliches Problem kommt nicht von den Trommeln selbst, sondern von einem der Stative, welches bei kräftigeren Schlägen leicht klappert. Das Nachziehen aller Schrauben und auch des Hebelmechanismus bringt leider keine Besserung, wohingegen dieselbe Trommel auf einem anderen Stativ keine Störgeräusche hervorbringt (bei den Aufnahmen ist das Geräusch im Anfangsbreak des Tumbao-Beispiels gut zu hören, wenn die Tumba, also die tiefste Conga, gespielt wird).
Nun kann es aber endlich losgehen. Sobald sie in Stimmung gebracht sind, machen die Travel Congas und Bongos richtig Spaß. Die Congas stehen ihren normalgroßen Pendants klanglich in nichts nach, abgesehen von deren bauchigem Bassvolumen. Aber wo kein Bauch ist, kann auch keiner erklingen. Open Tones ertönen dafür kräftig, resonant und voluminös. Ebenso stark sind die Slaps, die sich besonders der Conga und Quinto gut definiert und durchsetzungsfähig entlocken lassen. Gut durchsetzen kann sich auch die kleine Machotrommel der Bongos, deren Slaps so schön knacken, wie es sich gehört. Sie harmoniert sowohl klanglich als auch dynamisch sehr gut mit den Congas. Dass die Hembra minimal schwächelt, ist, wie schon erwähnt, dem Fell zuzuschreiben.
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Was die Höheneinstellung betrifft, decken die Congastative den gesamten Bereich zwischen dem Spielen im Sitzen und im Stehen ab. Beim Bongostativ muss man vorher entscheiden, ob im Sitzen oder Stehen gespielt wird. Im Gegensatz zu den Congastativen lassen sich die Bongostative neigen. Die Congas lassen sich mit einer Adapterplatte (die bei den Bongostativen nicht enthalten ist) auch auf den Bongostativen befestigen, wie auch die Bongos auf den Congastativen. Obwohl die Stative allesamt sehr robust und breitbeinig aufgestellt sind, überkommt die Congastative auf meinem Proberaumteppich die Wanderlust, die ich mit ein paar Streifen Gaffa jedoch bremsen kann.