Pearl Sensitone Beaded Brass Snare Test

Im Falle der Pearl Sensitone Beaded Brass Snares muss man sich nicht einmal in Materialkunde auskennen, um die Ähnlichkeit zu ihrem Vorbild festzustellen. Der bloße Anblick reicht schon. Ich spiele hier auf Ludwigs Black Beauty an, die, mit ihrem schwarzen Kessel und ausgestattet mit Tubelugs, eine Zwillingsschwester der Sensitone sein könnte. Die Ähnlichkeit hört zum Glück nicht beim Aussehen auf. Auch das Kesselmaterial beider Snares stimmt überein: Messing!


Wie Ludwigs Supraphonic Snares gehören auch die Black Beauties quasi zur Pflichtausstattung, wenn es darum geht, klassische Snaresounds zu erzeugen. Das Problem mit den schwarzen Schönheiten ist allerdings, dass man für die Anschaffung schmerzhaft tief in die Tasche greifen muss. Umso erfreulicher ist die Aussicht auf eine günstige Alternative. Ob die Sensitone Beaded Brass Snares eine solche sind, teste ich jetzt.

Details

Die aktuelle Sensitone Serie unterteilt die sieben Snare-Modelle in zwei Güteklassen mit den Namen “Sensitone” und “Sensitone Premium”. In beiden Kategorien gibt es ein Modell mit Messingkessel, wobei sich dieser Test mit der “gewöhnlichen” Variante befasst, die in den Größen 14″x5″ und 14″x6,5″ erhältlich ist. Vom Vorgängermodell “Sensitone Elite” wurden das Black Nickel-Finish und die Sicke in der Kesselmitte übernommen, ansonsten beschert die Neuauflage der Serie den Trommeln einige technische und optische Veränderungen. Nicht aufregend, jedoch der Vollständigkeit halber zu erwähnen, ist das neue Design des Badges, das jetzt übersichtlicher geworden ist. Viel spannender ist dagegen der SR-150 Snare Strainer, den alle Modelle als neues Ausstattungsmerkmal bekommen haben. Dieser sieht sehr solide aus und arbeitet auch so. Pearl nennt die Arbeitsweise des Strainers “Gladstone-Style”. Zur Erklärung: Billy Gladstone (1893-1961) war ein vielbeschäftigter Trommler, der sich, während seiner Schaffenszeit, auch intensiv mit der Verbesserung der damals noch nicht sehr ausgereiften Trommeltechnik befasste. Zu seinen Erfindungen zählt ein Abhebemechanismus, bei dem sich der Hebel zum Lösen und Spannen des Teppichs vom Kessel weg klappen lässt. Pearl hat sich von der Bauweise der Gladstone-Abhebung inspirieren lassen und eine eigene Variante entworfen. Diese ist auf dem neusten Stand der Technik und verfügt daher über eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Verstellen, genannt “Click-Lock”. Dieses System sorgt dafür, dass sich die eingestellte Teppichspannung auch bei harten Snareschlägen nicht verändert. Das neu gestaltete Butt End der Sensitones ist dagegen eher simpel gehalten und lässt sich nicht verstellen.

Fotostrecke: 4 Bilder Auch im wahren Leben scharf: Der neue Gladstone Style Strainer SR-150.

Gegenüber dem Vorgänger wurde die Dicke der Kesselwand um ein Drittel auf einen Millimeter verringert. Die Fellauflagekanten fallen dagegen, wie bisher, 45 Grad nach innen ab. “Gewöhnliche” Sensitones, wie die hier besprochene Beaded Brass, erkennt man seit der Neuauflage an den Tubelugs. Diese sehen denen der Ur-Black Beautys sehr ähnlich und geben meinen Testtrommeln einen gelungenen nostalgischen Look. Die neue Hardware macht einen rundum wertigen Eindruck, und die Verchromung sieht sehr hübsch aus. Ebenso gelungen ist die Fellausstattung, mit Remo USA Ambassador Heads auf beiden Seiten, die von den 2,3 Millimeter starken und dreifach geflanschten Super Hoop II Spannreifen festgehalten werden.

Fotostrecke: 3 Bilder 45 Grad-Gratung und recht breite Krempe. Das Geheimnis des guten Sounds?
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