Pearl’s Jupiter Snares genießen unter anderem wegen eines gewissen Stewart Copeland, seines Zeichens Stöckeschwinger der Kultband The Police, eine gesteigerte Bekanntheit. Auf den ersten Alben der Band benutzte er das B4514 Modell in 14“ x 5“ mit verchromtem Messingkessel, das für sein aktuelles Tama Signature-Modell Pate stand. Dieses Jahr hat die Firma Pearl anlässlich ihres 75. Jubiläums einige Neuauflagen der bewegten Firmengeschichte vorstellt. Die beiden Duoluxe Brass Snares erinnern dabei an die bekannten Messingsnares aus den 1970er Jahren. Wir haben sie für euch abgeklopft.
Details & Praxis
Zwei Streifen mit folierten Inlays
Die beiden Snaredrums sind in den Standardmaßen 14“ x 5“ und 14“ x 6,5“ erhältlich. Abgesehen von der Kesseltiefe sind beide Modelle identisch ausgestattet. Die Kessel haben zwei schmale Innensicken (Dual Inverted), die mit einer Folie in der Farbe Nicotine Marine Pearl ausgekleidet sind. Interessanterweise hatten die Jupiter-Urahnen aus Messing als Erkennungszeichen drei Innensicken in der Kesselmitte eingelassen, das günstigere D4514 Modell aus Stahl hatte hingegen nur zwei.
Die Ausstattung ist auf hohem Niveau
Von meinem Test der Pearl President Deluxe-Neuauflage kenne ich die Spannböckchen im „Battleship“-Design. Zehn Stück sind es pro Trommel, sie sind ohne Gaskets direkt auf den Kessel geschraubt. Bei den Stimmschrauben setzt Pearl auf die hochwertige Edelstahl-Ausführung, bei den Spannreifen handelt es sich um die 2,3 Millimeter starken, dreifach geflanschten Super Hoop II Versionen. Auch beim Snareteppich und bei den Fellen wird nicht gespart: Wie üblich kommt die bewährte Remo USA-Kombination aus einem Ambassador Coated Schlagfell und einem Ambassador Snare Side Resonanzfell zum Einsatz. Der Ultrasound-Snareteppich hat 20 Spiralen, es handelt sich um die S-1420I Ausführung, bei der alle Spiralen gleichmäßig gespannt sind. Bei der Snareabhebung setzt Pearl auf das etwas einfachere SR017 Modell mit seitlichem Abwurfhebel und einseitiger Teppichregulierung.
Der Kessel ist von außen sehr gleichmäßig und makellos verchromt, auch unter der Haube warten keine Überraschungen und das tadellose Erscheinungsbild setzt sich fort. Bei manchen Metallsnares sind auf der Innenseite dunkle Flecken oder Kratzer zu entdecken, davon kann bei den Duoluxe Snares keine Rede sein. Anders als die wohl legendärste Messingsnare, Ludwig’s „Black Beauty“, haben die Duoluxe Modelle keinen nahtlosen Kessel. Die einen Millimeter starken Zylinder sind auf der Innenseite gut sichtbar verlötet.
Die Pearl Jupiter Snares, die ab 1974 in Japan gebaut wurden, waren in zwei Ausführungen erhältlich, als „normale“ Snare und als Version mit einer Parallelabhebung, auch waren Gussspannreifen als Option verfügbar. Passend zum damaligen Zeitgeist waren die Snares mit einem Innendämpfer ausgestattet. Dagegen wirken die neuen Duoluxe Snares deutlich nüchterner. Etwas ungewöhnlich für nagelneue Trommeln: Bei einem Modell waren nicht alle Vierkantschrauben – auch an der Snareabhebung – richtig angezogen. Von einer sauberen Vorspannung kann also keine Rede sein. Das ist aber auch das einzige, kleine Malheur, jetzt bin ich gespannt, wie sie klingen.
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Mehr InformationenHaptisch geben sich die beiden Snares keine Blöße
In der Preisklasse ab 500 Euro aufwärts hat man schon gesteigerte Ansprüche, nicht nur was den Sound, sondern auch was die Haptik betrifft. Auch für Freunde von Messingsnares, die mit den zum Teil wesentlich günstigeren, schwarz verchromten Standard-Sensitones aus Messing liebäugeln, könnte es spannend sein, ob die Duoluxe Snares den Aufpreis wert sind. Unseren Test zu den sechs Sensitone Heritage Snares aus Messing, Aluminium und Stahl findet ihr übrigens hier.
Tiefe und mitteltiefe Stimmungen
Mittlere und hohe Stimmungen
Als zweiten Take habe ich euch die Trommeln, mit einem winzigen Stück der Millenium Gel Pads gedämpft, im Jazz Setup aufgenommen, ihr hört meine 18“ x 14“ Sonor Phonic Bassdrum und zwei Pearl Masters Maple Gum Toms in 12“ x 8“ und 14“ x 14“. Auch hier klingen beide Trommeln fein integriert, ich würde ihre eigentliche Stärke aber klar in Backbeat-orientierter Musik sehen.